Nachhaltige Aktien, Meldungen, Wachhund

Aufgepasst – bei diesen Aktien sollten Sie vorsichtig sein, wenn Sie Wert auf Klimaschutz und Transparenz legen

Wie halten es die größten Unternehmen weltweit mit dem Klimaschutz? Wie transparent gehen Sie mit ihren Klimaschutzrisiken um? Wichtige Hinweise auf diese Frage gibt der jährliche Bericht des "Carbon Disclosure Project" (CDP). Dieser internationalen Klimaschutz-Initiative gehören rund 400  internationale Investoren wie Banken, Versicherungen und Pensionsfonds mit einem Anlagekapital von 57 Billionen US Dollar an. Durch eine alljährliche Erhebung wollen sie sich ein Bild von den Klimarisiken der führenden Aktienunternehmen machen wollen. Denn vor allem für langfristige Geldanlagen werden Klimarisiken immer wichtiger.

Die Mitglieder des Projektes zählen häufig zu den wichtigsten Anteilseignern der befragten Firmen. Diese geben von Jahr zu Jahr bereitwilliger Auskunft. Lag die Rücklaufquote zunächst bei knapp 50 Prozent, so haben in der jüngsten Umfrage 77 Prozent der angeschriebenen Unternehmen die umfassenden Fragebögen ausgefüllt. Wobei es regionale Unterschiede gibt: während 83 bzw. 82 Prozent der europäischen und nordamerikanischen Firmen in 2008 die CDP-Fragen zu Emissionswerten und Klimaschutzstrategie beantwortet haben, erreichte Asien nur eine Quote von 50 Prozent, wobei mit 14 bzw. 15 Prozent die Rücklaufquote in Indien und China besonders gering ausfiel.

Das CDP dokumentiert Opens external link in new windowonline, wie die einzelnen Unternehmen auf die Anfrage zu deren zu Emissionswerten und Klimaschutzstrategien reagiert haben. Dort ist etwa abzulesen, welche Firmen die Anfrage ignorierten oder Auskünfte verweigerten. Für den Deutschlandbericht des CDP wurden an die 200 nach Marktkapitalisierung größten deutschen Aktienunternehmen Fragen zu deren Klimabelastung und Klimaschutzstrategien geschickt. Nur 55 Prozent von ihnen haben sie beantwortet, nach 52 Prozent im Vorjahr. Im Ländervergleich schafft es Deutschland bei der Antwortquote mit dieser unterdurchschnittlichen Quote nur auf einen Platz im Mittelfeld.

Keine Reaktionen gab es laut dem CDP etwa von folgenden Firmen: Centrotherm Photovoltaics, Conergy, CropEnergies (wie auch deren Muttergesellschaft Südzucker), Envitec Biogas, REpower, SGL Carbon, Solon, Zhong Waste. Sie befinden sich damit in Gesellschaft von ebenfalls 'stummen' Akteuren wie der Skandalnudel IKB Bank oder der Porsche AG.  Insgesamt ignorierten 69 von 200 befragten deutschen Unternehmen die Anfrage des CDP. 18 Firmen und damit fast fünf Prozent verweigerten aktiv die Auskünfte. Dazu zählen etwa Aixtron, Drägerwerk und Infineon. Sie fügen sich ein in die Reihe Klimaauskünfte verweigernder Unternehmen aus dem Ausland, wie etwa OC Oerlikon aus der Schweiz oder der US-Konzern Archer Daniel Midlands (ADM).
Für Investoren, die Wert auf Klimaschutz und Transparenz legen, kommt eine Geldanlage in diese Unternehmen damit kaum in Frage. Noch bis zum 31. Mai dieses Jahres läuft die aktuelle Umfrage des CDP. Die Bekanntgabe der Auswertungen steht für den Herbst an. Man darf gespannt sein, ob die genannten Firmen die Chance ergreifen, sich auskunftsbereiter zu zeigen.

Per Opens external link in new windowMausklick gelangen Sie zu dem Deutschlandbericht des CDP.

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