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Aktientipps, Finanzdienstleister
Bankenkrise? Welche Bankenkrise denn? - Die UmweltBank AG punktet mit alternativem Geschätsmodell
Im Kern betreibt die UmweltBank AG klassisches Bankgeschäft: Sie nimmt von Anlegern Geld entgegen und vergibt daraus Kredite. An der Zinsdifferenz verdient sie. Der Schwerpunkt der Kreditvergabe liegt im Bereich der Erneuerbaren Energien. Solarkredite waren 2008 mit 47 Prozent des Kreditvolumens an erster Stelle. 29 Prozent entfielen auf ökologische Baufinanzierungen, 16 Prozent auf Wind- und Wasserkraft und 8 Prozent auf Biomasse, Biogas sowie ökologische Landwirtschaft. Die Anzahl der Umweltprojekte, die die Umweltbank mit Krediten finanziert, ist 2008 um 25 Prozent auf über 11.000 gestiegen. Das ausgezahlte Kreditvolumen belief sich auf 913,7 Millionen Euro. Fast 40 Prozent davon sind durch öffentliche Mittel refinanziert, insbesondere von der KfW. Die Umweltbank veröffentlicht regelmäßig ihr Kreditportfolio. Den Handel mit ihren Krediten schließt sie aus. Die Nürnberger finanzieren ausschließlich umweltfreundliche Projekte. Auch ihre übrigen Geschäfte sind auf den Bereich der ethisch-ökologischen Geldanlage beschränkt. Ein mit Experten aus verschiedensten Fachrichtungen besetzter Umweltrat überwacht die nachhaltige Ausrichtung der Bank.
Die UmweltBank agiert ohne Filialnetz ausschließlich als Direktbank. Sie bietet von Tagesgeldkonten über Sparbücher bis hin zu Investmentfonds die bankübliche Produktpalette an. Das von der Umweltbank verwaltete Anlagevolumen kletterte 2008 um 13,5 Prozent auf 712,2 Millionen Euro. Das Finanzinstitut gehört keinem Einlagensicherungsfonds an, aber es gilt die gesetzliche Einlagensicherung, so dass Einlagen bis zu 20.000 Euro (Stand Juni 2009, demnächst 50.000 Euro) abgesichert sind. Was allerdings noch mehr Sicherheit bringt, ist der Verzicht auf spekulative Geschäfte.
Ein weiteres Standbein ist der Vertrieb von nachhaltigen Genussscheinen und geschlossenen Fonds, vor allem im Bereich der Erneuerbaren Energie. Mit rund neun Millionen Euro hat sich die Umweltbank zudem an Unternehmen aus den Branchen Erneuerbare Energie und Bio-Lebensmittel beteiligt.
Vorstandschef Horst P. Popp gründete die UmweltBank 1995; zwei Jahre später nahm sie den Geschäftsbetrieb auf. Stille Teilhaber halfen ihm bei der Finanzierung. Der gebürtige Franke hatte zuvor Führungserfahrung bei Genossenschaftsbanken und der Frankfurter Ökobank gesammelt. 2001 brachte Popp die UmweltBank an die Börse; die Aktie ist im wenig regulierten "Open Market" der Frankfurter Börse notiert. Sie taucht in keinem Investmentfonds unter den größten Positionen auf. Heute besitzt Popp noch 15 Prozent der Aktien, 85 Prozent befinden sich im Streubesitz.
Kaum eine Bankaktie hat sich von Sommer 2008 bis Sommer 2009 so gut gehalten wie der Anteilsschein der UmweltBank. Er gab lediglich um rund acht Prozent nach, während die meisten Bank-Titel zweistellige Kursverlustraten erlitten. Seit der Erstnotiz der Aktie am 25. Juni 2001 ging es in der Folge der Börsenkrise nach dem 11. September für den Kurs zunächst abwärts; trotz guter Geschäftsergebnisse erreichte sie erst 2005 wieder das Ausgangsniveau. Seither notiert sie aber deutlich über der Erstnotiz von rund elf Euro. Ende Juni wurde sie mit 14,15 Euro gehandelt.
Die UmweltBank hat die Anzahl der Kunden in den letzten Jahren stetig gesteigert, 2008 von über 60.000 auf knapp 70.000. Allein im 1. Quartal 2009 kamen weitere 4.000 Kunden hinzu, Ende 2011 will die Bank den Kunden Nummer 100.000 begrüßen. Entsprechend konnte sie auch das Geschäftsvolumen beständig erhöhen, das 2008 erstmals die Milliardengrenze überschritt. Es kletterte um 13,3 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro, der Vorsteuergewinn wuchs auf 9,87 Millionen Euro. Nach Steuern stieg der Jahresüberschuss von rund 6,5 Millionen Euro auf rund 6,7 Millionen Euro.
Das Nürnberger Kreditinstitut profitiert seit Jahren vom Aufwärtstrend der nachhaltigen Geldanlage. Man kann davon ausgehen, dass in Zukunft noch mehr Menschen bei ihren Bankgeschäften Wert auf Nachhaltigkeit und Transparenz legen werden. Die Bankenkrise dürfte diese Entwicklung verstärken. Mit ihrem stark auf alternative Energien ausgerichteten Kreditgeschäft bedient die Umweltbank einen Zukunftstrend. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels wird es sich weiter lohnen, Kredite für Projekte bereit zu stellen, die klimaschonend Energie erzeugen.
ECOreporter empfiehlt die Aktie der UmweltBank AG bis 16 Euro zum Kauf. Sie hat sich als vergleichsweise stabiler Wert erwiesen, mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12 (basierend auf der Bilanz 2008, bei einem Kurs von 14,15 Euro) ist die Aktie recht attraktiv. Sowohl für 2007 als auch für 2008 wurden 0,50 Euro als Dividende ausgeschüttet. Heute morgen notiert der Anteilsschein in Frankfurt bei 14,0 Euro.
Umweltbank AG
WKN: 557080
ISIN: DE0005570808
Geschäftsvolumen 2008: 1,27 Milliarden Euro
Gewinn vor Steuern 2008: 9,87 Millionen Euro
Marktkapitalisierung: 78,53 Millionen Euro
Aktienkurs (Frankfurt, 29.6.): 13,85 Euro
Bildhinweis: Emissionsfreier Dienstwagen für Kundenbetreuer der UmweltBank. / Quelle: Unternehmen