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Betriebliche Altersvorsorge: Es geht auch nachhaltig
„Nur etwa die Hälfte aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer hat nach den neuesten Untersuchungen eine bAV“, sagt Heike Ebli, Fachberaterin für nachhaltiges Investment und ECOanlageberaterin bei der MehrWert GmbH Bamberg. Dabei bietet die bAV für Arbeitgeber und Arbeitnehmer einen rentablen Nutzen. So liegt die Förderquote eines bAV-Vertrages bei durchschnittlich 40 Prozent. Damit spart sich der Arbeitgeber die Sozialabgaben, und beim Arbeitnehmer vermindern sich die Steuerlast und unter Umständen die Sozialabgaben.
Ebli rechnet ein Beispiel vor: Schließt ein 30-jähriger lediger Angestellter mit einem Bruttoverdienst von 3.000 Euro eine Direktversicherung mit dem Beitrag von 220 Euro monatlich ab, erhält er eine Förderung von 113 Euro. Während also im Vertrag jährlich 2.640 Euro landen, hat er davon selbst nur 1.296 Euro aufgewendet – 1.344 Euro bekommt er vom Staat. Der Arbeitgeber hat dabei ebenfalls eine Ersparnis von ca. 43 Euro Sozialabgaben pro Monat, im Jahr 516 Euro, bis zum 67. Lebensjahr des Arbeitnehmers insgesamt fast 20.000 Euro.
Sehr rentabel für Arbeitnehmer in Kleinen und Mittelständische Unternehmen (kurz KMU) ist die Umwandlung von Vermögenswirksame Leistungen (VL)-Verträgen. So liegt hier beim angenommenen Beitrag (220 Euro) die Förderung bei monatlich 154 Euro (VL 40 Euro und 114 Euro über Steuer und Sozialabgabenersparnis).
Laut einer Studie von executive research und TNS Infratest Sozialforschung empfinden in KMU 70 Prozent der Befragten die bAV als „Zeichen der Wertschätzung.“ Bei einer umwelt- und sozialverträglichen Lösung ist dieser Hebel noch wirksamer. „Für Unternehmer, die bereits ökoeffizient wirtschaften und nachhaltig produzieren beziehungsweise in einer „grünen“ Branche tätig sind, ist die „grüne“ bAV eine logische Ergänzung ihres Gesamtprofils“, sagt Ebli. Und Unternehmer, denen die ökologische, soziale und ethische Nachhaltigkeit wichtig sei, die sie aber nicht oder nur kaum in ihrer Produktionsweise ermöglichen können, hätten hier einen messbaren Ausgleich, der auch imagefördernd wirken könne, erklärt Ebli.
Gerade von langfristigen Anlagestrategien wird Zukunftsfähigkeit und mithin Rentabilität erwartet. Insofern gehen bei der Altersvorsorge nachhaltiges und rentierliches Investment Hand in Hand.
Laut einer Studie der Frankfurter Fortis Investments aus Frankfurt, gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium, nutzen etwas mehr als die Hälfte der dort analysierten bAV-Produktanbieter Nachhaltigkeitsaspekte in der Vermögensanlage. Dabei handelt es sich meistens um fondsgebundene Produktlösungen. Skandia etwa bietet ein spezielles Nachhaltigkeitsportfolio an, das das Nachhaltigkeitskriterien hat und ausschließlich Umwelt- und Ethikfonds enthält. Sicherheit wird auch bei fondsgebundenen Lösungen über den Deckungsstock abgebildet; wirklich nachhaltig sind dann zwar die Fonds, aber nicht unbedingt der Deckungsstock des Versicherers. Der Volkswohl Bund bekennt sich neben der Auswahl an nachhaltigen Fonds dazu, bei allen Kapitalanlageentscheidungen Nachhaltigkeitskriterien einzuhalten. Bei der transparente des Hamburger VAV e.V. in Partnerschaft mit der Stuttgarter Versicherung fließen 100 Prozent des Sparbeitrags in Projekte, die nach ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien ausgewählt sind und deren Entwicklung Anleger mitverfolgen können. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Wohnprojekte, eine Fachklinik und Erneuerbare-Energie-Anlagen. Der Deckungsstock der Stuttgarter Versicherung sichert die Rente des Sparers ab und liefert Zinsen aus den laufenden Überschüssen (in 2011 4,4 Prozent). Unternehmen können bei der transparente eigene zu fördernde Projekte vorschlagen.