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Bio-Teller-Start-Up in der Schwarmfinanzierung
Der Produktdesigner Claudio Fritz-Vietta hat sich mit ein mit 2013 mit einer „grünen“ Geschäftsidee selbstständig gemacht: Unter dem Label Leef vertreibt er von Berlin-Neukölln aus ökologisch abbaubare Einweg-Teller aus herabgefallenem Laub, die in Indien produziert werden. Um einen Container für den Transport zu finanzieren, hat Leef eine Schwarmfinanzierungskampagne („Crowd-Funding“) gestartet. Im ECOreporter.de-Interview erklärt der Gründer, wie investiert werden kann und inwiefern bei der Produktion auf Nachhaltigkeitsstandards geachtet wird.
ECOreporter.de: Leef ist ein neu gegründetes Unternehmen aus Berlin, das in Indien aus natürlichem Laub biologisch abbaubare Teller herstellt. Um 15.000 Euro in einen Transportcontainer investieren zu können haben Sie eine Schwarmfinanzierung („Crowdfunding“) initiiert. Wie viel Geld haben Sie bislang bei wie vielen Anlegern eingeworben und ab welcher Summe können Anleger einsteigen?
Claudio Fritz-Vietta: Wir haben jetzt 20 Tage nach Kampagnenstart etwa 1.700 Euro von circa 50 Unterstützern eingesammelt. Wir bieten dabei verschiedene „Deals“ von 5 bis 5000 Euro an, bei denen es immer eine konkrete Gegenleistung gibt. Unter anderem Pakete von Tellern, T-Shirts oder sogar einen Aufenthalt in Berlin mit uns und einen Besuch bei unserem Produktionspartner in Indien. Diese Leistung nennt sich auf Startnext „Dankeschön“. Interessenten können uns aber auch ohne Gegenleistung unterstützen, indem sie auf Startnext „freie Unterstützung“ anklicken. Die freie Unterstützung kann vom Supporter (Unterstützer) selbst gewählt werden. Zwischen einem und 100 Euro ist alles dabei.
Bildnachweis: Auf Plantagenbesuch: Der 33-jährge Produkt- und Grafikdesigner Claudio Fritz-Vietta (rechts im Bild) ist Gründer und Chef von Leef. / Quelle: Unternehmen.
ECOreporter.de: Was erwerben Anleger, die sich im „Schwarm“ beteiligen? Handelt es sich um ein Darlehen und inwiefern gibt es Mindestlaufzeiten und Zinsen, die Investoren zu erwarten haben?
Fritz-Vietta: Die Investoren haben keinerlei Zinsen zu erwarten. Es handelt sich im Prinzip um Sponsoring. Jeder hat die Möglichkeit uns zu unterstützen, wenn er das Projekt schlüssig und als unterstützenswert erachtet. Die Mindestlaufzeit wurde von uns festgelegt und beträgt insgesamt 40 Tage, in der Zeit kann untertützt werden was das Zeug hält.
ECOreporter.de: Wird das eingeworbene Geld bis zur eigentlichen Investition „zwischengeparkt“ und funktioniert die im Internet angekündigte Rückerstattung, falls das Investitionsziel nicht erreicht wird?
Fritz-Vietta: Die Gelder werden abgebucht und dann auf einem dritten Konto eingefroren. Wenn das Ziel erreicht wird, werden die Gelder an uns überwiesen. Wird das Investitionsziel nicht erreicht, gehen alle Gelder an die Supporter zurück.
ECOreporter.de: Inwiefern wird oder wurde Leef im Rahmen der Schwarmfinanzierung einer Wirtschaftsprüfung unterzogen? Inwiefern gibt es es Gutachten?
Fritz-Vietta: Wir haben zwar ausführliche Projektionen für uns selbst analysiert, aber für die Schwarmfinanzierung ist eine Wirtschaftsprüfung nicht notwendig. Startnext, die Plattform über die das Projekt läuft, stellt von Anfang an sicher, ob das Projekt finanzierbar ist oder nicht. Gemessen wird dies am Zuspruch der Startnext-User für die einzelnen Schwarmfinanzierungen. Das funktioniert wie folgt: Es gibt eine Start- und eine Finanzierungsphase, in der Startphase müssen wir je nach Höhe unseres Investitionsziels eine gewisse Anzahl von Internet-Nutzern für das Projekt begeistern, bevor wir in die Finanzierungsphase umgestellt werden. Bei 15.000 Euro waren es 100 Nutzer, die „Fans“ unserer Geschäftsidee werden sollten. Eine Zahl die wir auch erreicht haben. Wäre die Anzahl der Fans nicht erreicht worden, wäre unser Projekt nicht umgestellt und somit nicht über Startnext finanzierbar gewesen.
Bildnachweis: Die Leef-Einweg-Teller sind zwar auch mehrfach verwendbar, aber nichts für die Spülmaschine und auch in der Mikrowelle nur bedingt einsetzbar. / Quelle: Unternehmen.
ECOreporter.de: Warum haben Sie sich dazu entschlossen, eine Schwarmfinanzierung über Private zu finanzieren, warum nicht über Busienss Angels?
Fritz-Vietta: Wir haben uns am Anfang auf dem Venture Capital Markt umgesehen. Wir mussten jedoch feststellen, dass Business Angels bevorzugt auf fahrende Züge aufspringen. Der Schwarm ist hier offener. Sie investieren in ein Konzept von dem sie überzeugt sind und das sie selber im Laden sehen möchten. Bei einem Projekt wie dem unseren, sollte man eine kleine Portion Idealismus mitbringen.
ECOreporter.de: Welche Kompetenz beziehungsweise Ausbildung haben Sie als Gründer?
Fritz-Vietta: Ich bin studierter Grafik- und Produktdesigner und arbeitete die vergangenen 6 Jahre in Hongkong als Brandberater und Designer in verschiedenen Bereichen. Dabei war ich Geschäftsführer der Designstudios „Brand it”, „Project Mandrill” sowie von dem IT-Startup „Songbeat“.
ECOreporter.de: Beziehen Sie als Gründer bei Leef ein Gehalt?
Fritz-Vietta: Zu diesem Zeitpunkt werden noch keine Gehälter gezahlt.
ECOreporter.de: Ihr Produkt scheint vor allem ökologisch nachhaltig. Setzen Sie bei der Produktion in Indien auf ethische und soziale Standards? Ist es bei einem Start-Up in Ihrer Entwicklungsphase überhaupt möglich, solche Standards einzuführen und einzuhalten?
Fritz-Vietta: In Indien existieren zwar lokale Standards, doch werden diese oft nicht umgesetzt. Als nachhaltiges Unternehmen ist für uns die Einhaltung solcher Standards lebenswichtig. Wir haben uns deshalb vor Ort begeben, um dies zu überprüfen. An dieser Stelle haben wir die Einführung neuer Standards aktiv mitgestaltet. Wir haben beispielsweise darauf geachtet, dass keine Kinder an der Produktion beteiligt sind, faire Löhne gezahlt werden, nur Sicherheitsmaschinen eingesetzt werden und das Wasser zum reinigen der Blätter gefiltert und wiederverwendet wird. Durch unser Engagement haben wir ein enges Vertrauensverhältnis zu unserem Produktionspartner aufgebaut.
Bildnachweis: Grundstoff für die Teller ist herabgefallenes Laub von Palmen in Indien. / Quelle: Unternehmen
ECOreporter.de: Ihre Zielgruppe in Deutschland sind Gastronomien, Veranstalter von Großevents und Ladenketten. Inwiefern haben Sie schon konkrete Kunden / Abnehmer für ihre Teller gefunden?
Fritz-Vietta: Wir betreiben momentan Akquise in diesen Bereichen. In den vergangenen Wochen haben sich bereits erste Bioläden, beispielsweise den Bio Frischemarkt, Webshops wie Lillygreen und Festivals wie das Fusion dazu entschlossen, unsere Teller in ihr Programm aufzunehmen.
ECOreporter.de:Inwiefern planen Sie weiteres Kapital für andere Bereiche des Unternehmensaufbaus bei Anlegern einzuwerben?
Fritz-Vietta: Um uns in Deutschland frei entfalten zu können und auch möglichst schnell in den europäischen, sowie internationalen Markt zu wachsen, werden wir sicher nochmals Kapital aufnehmen. Da müssen wir sehen was die Zukunft für uns bereit hält.
ECOreporter.de: Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Fritz-Vietta.
ECOreporter.de: Leef ist ein neu gegründetes Unternehmen aus Berlin, das in Indien aus natürlichem Laub biologisch abbaubare Teller herstellt. Um 15.000 Euro in einen Transportcontainer investieren zu können haben Sie eine Schwarmfinanzierung („Crowdfunding“) initiiert. Wie viel Geld haben Sie bislang bei wie vielen Anlegern eingeworben und ab welcher Summe können Anleger einsteigen?

Bildnachweis: Auf Plantagenbesuch: Der 33-jährge Produkt- und Grafikdesigner Claudio Fritz-Vietta (rechts im Bild) ist Gründer und Chef von Leef. / Quelle: Unternehmen.
ECOreporter.de: Was erwerben Anleger, die sich im „Schwarm“ beteiligen? Handelt es sich um ein Darlehen und inwiefern gibt es Mindestlaufzeiten und Zinsen, die Investoren zu erwarten haben?
Fritz-Vietta: Die Investoren haben keinerlei Zinsen zu erwarten. Es handelt sich im Prinzip um Sponsoring. Jeder hat die Möglichkeit uns zu unterstützen, wenn er das Projekt schlüssig und als unterstützenswert erachtet. Die Mindestlaufzeit wurde von uns festgelegt und beträgt insgesamt 40 Tage, in der Zeit kann untertützt werden was das Zeug hält.
ECOreporter.de: Wird das eingeworbene Geld bis zur eigentlichen Investition „zwischengeparkt“ und funktioniert die im Internet angekündigte Rückerstattung, falls das Investitionsziel nicht erreicht wird?
Fritz-Vietta: Die Gelder werden abgebucht und dann auf einem dritten Konto eingefroren. Wenn das Ziel erreicht wird, werden die Gelder an uns überwiesen. Wird das Investitionsziel nicht erreicht, gehen alle Gelder an die Supporter zurück.
ECOreporter.de: Inwiefern wird oder wurde Leef im Rahmen der Schwarmfinanzierung einer Wirtschaftsprüfung unterzogen? Inwiefern gibt es es Gutachten?

Bildnachweis: Die Leef-Einweg-Teller sind zwar auch mehrfach verwendbar, aber nichts für die Spülmaschine und auch in der Mikrowelle nur bedingt einsetzbar. / Quelle: Unternehmen.
ECOreporter.de: Warum haben Sie sich dazu entschlossen, eine Schwarmfinanzierung über Private zu finanzieren, warum nicht über Busienss Angels?
Fritz-Vietta: Wir haben uns am Anfang auf dem Venture Capital Markt umgesehen. Wir mussten jedoch feststellen, dass Business Angels bevorzugt auf fahrende Züge aufspringen. Der Schwarm ist hier offener. Sie investieren in ein Konzept von dem sie überzeugt sind und das sie selber im Laden sehen möchten. Bei einem Projekt wie dem unseren, sollte man eine kleine Portion Idealismus mitbringen.
ECOreporter.de: Welche Kompetenz beziehungsweise Ausbildung haben Sie als Gründer?
Fritz-Vietta: Ich bin studierter Grafik- und Produktdesigner und arbeitete die vergangenen 6 Jahre in Hongkong als Brandberater und Designer in verschiedenen Bereichen. Dabei war ich Geschäftsführer der Designstudios „Brand it”, „Project Mandrill” sowie von dem IT-Startup „Songbeat“.
ECOreporter.de: Beziehen Sie als Gründer bei Leef ein Gehalt?
Fritz-Vietta: Zu diesem Zeitpunkt werden noch keine Gehälter gezahlt.
ECOreporter.de: Ihr Produkt scheint vor allem ökologisch nachhaltig. Setzen Sie bei der Produktion in Indien auf ethische und soziale Standards? Ist es bei einem Start-Up in Ihrer Entwicklungsphase überhaupt möglich, solche Standards einzuführen und einzuhalten?

Bildnachweis: Grundstoff für die Teller ist herabgefallenes Laub von Palmen in Indien. / Quelle: Unternehmen
ECOreporter.de: Ihre Zielgruppe in Deutschland sind Gastronomien, Veranstalter von Großevents und Ladenketten. Inwiefern haben Sie schon konkrete Kunden / Abnehmer für ihre Teller gefunden?
Fritz-Vietta: Wir betreiben momentan Akquise in diesen Bereichen. In den vergangenen Wochen haben sich bereits erste Bioläden, beispielsweise den Bio Frischemarkt, Webshops wie Lillygreen und Festivals wie das Fusion dazu entschlossen, unsere Teller in ihr Programm aufzunehmen.
ECOreporter.de:Inwiefern planen Sie weiteres Kapital für andere Bereiche des Unternehmensaufbaus bei Anlegern einzuwerben?
Fritz-Vietta: Um uns in Deutschland frei entfalten zu können und auch möglichst schnell in den europäischen, sowie internationalen Markt zu wachsen, werden wir sicher nochmals Kapital aufnehmen. Da müssen wir sehen was die Zukunft für uns bereit hält.
ECOreporter.de: Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Fritz-Vietta.