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Biogasfonds Cash Cow III zahlungsunfähig – Anlegern droht Totalverlust
Zuletzt sei ein notwendiger Überbrückungskredit nicht bewilligt worden, teilte Willi Schäfer von der Regensburger Fondsinitiatorin Aufwind Neue Energien GmbH, ehemals Aufwind Schmack GmbH, auf Nachfrage von ECOreporter.de mit. Bis zur Insolvenz führte er den Fonds. Für dessen Investitionen in deutsche Biogasanlagen waren bei 365 Privatanlegern 6,1 Millionen Euro eingesammelt worden, bei einem Gesamtvolumen von 20,7 Millionen Euro.
Ansprüche der Anleger nachrangig
Klar scheint allerdings schon jetzt, dass die geschädigten Anleger kaum Chancen haben, ihr Investment zurück zu erhalten. Denn rein rechtlich sind deren Ansprüche nachrangig gegenüber denen der kreditgebenden Banken. Das erklärten sowohl Schäfer als auch der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Anwalt Dr. Rudolf Dobmeier, ebenfalls aus Regensburg. Deshalb sei es unwahrscheinlich, dass Mittel aus möglichen Erlösen der Konkursmasse an Anleger fließen werden. Beide bestätigten auf Nachfrage, dass die weiterhin laufenden drei Biogasanlagen im Fondsportfolio – eine im bayrischen Pliening, eine in Schlanstedt (Sachsen-Anhalt) und eine im niedersächsischen Großefehn – verkauft werden sollen.
Dazu, was der Cash Cow III letztendlich das Genick gebrochen hat, wolle und dürfe man sich nicht äußern, sagten alle Befragten. Ohnehin habe die Aufarbeitung der Insolvenz erst begonnen und das Hauptaugenmerk liege darauf, die bestehenden Anlagen mit Hilfe neuer Investoren zu retten, so Dobmeier.
Führten Fehlkalkulationen zu Rohstoffpreisen zum Aus?
ECOreporter.de hatte Cash Cow III im Januar 2007 einem ECOanlagecheck unterzogen und dabei ein Risiko angeführt, das offenbar zum Aus des Fonds beigetragen hat (per Mausklick gelangen Sie zu dem Beitrag). Die Emittentin kalkulierte damals nach eigenen Angaben mit „mehr oder weniger stabilen Rohstoffpreisen“ und hatte einzelne Verträge mit Substratlieferanten geschlossen, die zwischen einem und zwölf Jahren laufen sollten - zu wenig für einen Fonds, der 21 Jahre lang attraktive Renditen zwischen 5 mehr als 20 Prozent ausschütten sollte. Bereits damals hatte die Initiatorin eingeräumt, dass die Rentabilität des Fonds „in erheblichem Maße von den Kosten für die Einsatzstoffe“ abhing. Die Verantwortlichen zeigten sich allerdings optimistisch, diese Kosten über günstige Bezugsquellen gering halten zu können. Ein Trugschluss - tatsächlich sind die Rohstoffpreise in den letzten Jahren enorm angestiegen.