Erneuerbare Energie

Biokraftstoff-Branchenverband gegen „E 10“-Verbot

In Deutschland produzierter Biodiesel stellt keine große Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion dar. Denn mehr als 95 Prozent dieses Biokraftstoffs wird nicht aus Getreide gewonnen. Das erklärt eine Studie, die im Auftrag des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) durchgeführt wurde. Diese Befragung unter den Mitgliedern des VDB ergab, dass rund 85 Prozent der VDB-Betriebe ihren Kraftstoff 2012 aus Raps herstellen und mehr als zehn Prozent Abfälle wie Altspeisefett und Tierfette als Produktionsgrundlage nutzen. Drei Prozent der Produktion griff auf Soja als Grundstoff zurück, 1,6 Prozent auf Palmöl.


Der dafür notwendige Rapsanbau werde überdies im Verhältnis 60 zu 40 zur Futtermittelproduktion genutzt, so die Studie. 2012 seien knapp 38 Prozent des Tierfutterverbrauchs gedeckt worden, so der Branchenverband. Zudem weist der VDB darauf hin, dass im vergangenen Jahr 23.000 Menschen in der Biokraftstoffproduktion tätig waren.

Zudem sei die CO2-Bilanz von Biodiesel um 83 Prozent besser als die von herkömmlichem Biodiesel. Daher sei ein Verbot des Biokraftstoffs E 10, bei dem zehn Prozent Bioethanol beigemischt wird „wirkungslose Symbolpolitik“.

Hintergrund des Vorstoßes des VDB sind politische Debatten darüber Biokraftstoff generell weniger abhängig von Rohstoffen zu machen, die gleichzeitig sehr wichtig für die Nahrungsmittelproduktion sind, zum Beispiel Mais, Soja oder Zückerrüben (mehr dazu lesen Sie Opens external link in new windowhier).
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