Erneuerbare Energie

Biokraftstoff-Verbrauch in Deutschland steigt

In Deutschland ist im ersten Halbjahr 2012 mehr Biosprit getankt worden. Das geht aus einer amtlichen Statistik des Bundesamtes für Wirtschaft- und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Der Bioethanol-Verbrauch stieg der ersten sechs Monate stieg demnach auf Jahressicht um 9,7 Prozent auf 626.000 Tonnen Bioethanol, das als Beimischung zu Mineralölkraftstoffen wie E-10 (mit zehn Prozent Bioethanol-Anteil) hinzugefügt wurde.

Dennoch bleibt Biodiesel (FAME) der in Deutschland am meisten verbrauchte Biokraftstoff. Hier kletterte der Verbrauch zum 30.6. auf Jahressicht um 4,2 Prozent auf 1,13 Millionen Tonnen. In dieser Kategorie führt das BAFA auch Pflanzenöle; der weitaus größere Teil ist jedoch FAME, das als Dieselbeimischung dient.

Dagegen spielt Biodiesel als Reinkraftstoff mit 54.000 Tonnen nur noch eine untergeordnete Rolle im Kraftstoffmix, wenngleich sich der Verbrauch von reinem Biodiesel gegenüber dem ersten Halbjahr 2011 immerhin verdoppelt hat.

In der Debatte um die Nachhaltigkeit von Bioenergie hat die Deutsche Energie Agentur (dena) unterdessen eine Lanze für die Biokraftstoffe gebrochen. dena-Chef Stephan Kohler verteidigte die Bioenergie gegen Kritiker, die den gestiegen Biokraftstoffverbrauch mitverantwortlich für Welthunger und  Armut machen. Und den steigenden Anbaubedarf von Energiepflanzen zudem als klimafeindlich einstufen.

Diese Diskussion bezeichnete Kohler als „unsachlich und undifferenziert“. Von einer Konkurrenz zwischen Teller und Tank könne keine Rede sein, weil die Landwirtschaft der Industrienationen viel mehr Überschüsse produziere, die regelmäßig in Schwellenländer exportiert würden. „Das führt in diesen Ländern dazu, dass die dortige Landwirtschaft zum Erliegen kommt, wodurch das Hungerproblem noch verstärkt wird“, so Kohler.

Insbesondere Biomethan sieht sei ein hocheffizienter Energieträger, der aus nachwachsenden Rohstoffen ebenso wie aus Rest- und Abfallstoffen erzeugt werde. Als Biokraftstoff zeichne sich Biomethan durch den besonders hohen Energieertrag pro Hektar Ackerfläche aus und spare im Vergleich zu fossilen Treibstoffen besonders viel CO2.

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