Biopetrol Industries AG: Zahlen zum 3. Quartal

Die untenstehende Meldung ist eine Original-Meldung des Unternehmens. Sie ist nicht von der ECOreporter.de-Redaktion bearbeitet. Die presserechtliche Verantwortlichkeit liegt bei dem meldenden Unternehmen.
Starkes Wachstum in schwierigem Umfeld• Umsatz wächst erneut um mehr als 50 Prozent• Bewertungsverluste nach IFRS/stabiler Cashflow• Volatilität und neue Zuversicht bestimmen das Geschäft

Zug, 18. November 2008:

Im dritten Quartal 2008 setzten sich die extremen Bedingungen für das Geschäft der Biopetrol Industries AG fort: Die spekulationsgetriebenen Preise für Pflanzen- sowie Mineralöle erreichten historische Höchstwerte und zeigten sich außergewöhnlich volatil. Die Kredit- und Bankenkrise verunsicherte zunehmend Kunden und Lieferanten und die ungehemmte Einfuhr von subventioniertem Biodiesel (B99) aus den USA belastete die Margen der europäischen Biodieselproduzenten auf das Äußerste.

Die logistische Stärke der Standorte Rostock und Rotterdam unterstützte in diesem Umfeld unsere Bemühungen, die immer wichtiger werdenden europäischen Märkte, in denen es gesetzliche Vorgaben zur Pflichtbeimischung von Biodiesel gibt, zu konkurrenzfähigen Preisen und mit individuellen Spezifikationen zuverlässig zu beliefern.

Zunehmend gelingt es, die Eigenproduktion in den Werken Schwarzheide und Rostock sehr flexibel einzusetzen und oftmals durch schnelle Produktionsumstellung Schwankungen der Rohmaterialpreise zu nutzen. Dabei kommen vermehrt auch Alternativ-Rohstoffe in den Multi-Feedstock- Anlagen von Biopetrol zum Einsatz. Über unsere Hafenstandorte Rostock und Rotterdam haben wir das internationale Handelsgeschäft mit Biodiesel und Biodieselkomponenten weiter ausgebaut. Infolgedessen ist das Handelsgeschäft gestiegen, während die Eigenproduktion weiter zurückging.


Umsatz + 56,7 Prozent gegenüber Vorjahr
Der Umsatz stieg gegenüber den ersten 9 Monaten 2007 um 56,7 Prozent auf Euro 243,575 Millionen (Vorjahr Euro 155,436 Millionen). Dabei legte der Umsatz des 3. Quartals 2008 mit Euro 103,682 Millionen nochmals kräftig zu gegenüber dem 2. Quartal 2008, in dem er Euro 83,312 Millionen erreicht hatte. Biopetrol verkaufte in den 9 Monaten dieses Jahres 236.295 t  (Vorjahr 199.817 t) Biodiesel und 8.217 t Pharmaglycerin (Vorjahr 10.021 t).

Derivatebewertung und Margendruck prägen das Ergebnis
Die Margen blieben auch im 3. Quartal 2008 unter Druck. Die Reste des noch bestehenden B100-Marktes wurden durch hoch subventionierte Importe von B99 bedient. Ein erheblicher Teil der deutschen Biodieselkapazitäten wird nicht mehr genutzt; mehrere Produzenten haben mittlerweile Insolvenz angemeldet.

In diesem Umfeld erreichte Biopetrol operativ ein positives Ergebnis. Ohne  Bewertungsveränderungen durch Warentermingeschäfte hat in den ersten neun Monaten das EBITDA TEuro 9.418 (Vorjahr TEuro 4.921) und das EBIT TEuro 7.030 (Vorjahr TEuro 2.780) betragen, für das 3.Quartal wurde ein EBITDA von TEuro 8.258 (Vorjahr TEuro 3.950) und ein EBIT von TEuro 7.444 (Vorjahr TEuro 3.222) erzielt.

Bei den Einkaufsverträgen und Preissicherungsgeschäften reduzierte sich der Wert der derivativen Finanzinstrumente auf TEuro 3.006 (Ende 2007: TEuro 25.225) und der Wert der Finanzverbindlichkeiten auf TEuro 5.338 (Ende 2007: TEuro 8.937). Bei der Bewertung der Verkaufskontrakte betrug die Rückstellung für kurzfristige Drohverluste aus Kontrakten zum 30.9.2008 TEuro 0 (Ende 2007: TEuro 15.064). Einschließlich dieser nach IFRS vorgeschriebenen Stichtagsbewertungen zu jeweiligen Marktpreisen betrug das EBITDA TEuro – 1.644 (Vorjahr 5.868) und das EBIT betrug TEuro – 4.032 (Vorjahr 3.727). Dementsprechend gingen EBITDA- und EBIT-Marge auf – 0,7 (Vorjahr 3,8) Prozent bzw. – 1,7 (Vorjahr 2,4) Prozent zurück. Der Konzernreinverlust erreichte TEuro – 11.561, nach einem Gewinn von TEuro 3.430 in den 9 Monaten des Jahres zuvor.

Der unverwässerte Reingewinn je Aktie wird wie im Jahr zuvor auf der Basis von 37.000.000 Aktien ermittelt. Demnach beträgt das unverwässerte Ergebnis je Aktie Euro – 0,31 für Q1 bis Q3 2008, nach Euro 0,09 in der gleichen Periode im Vorjahr.


Stabile Cashflow-Entwicklung
Die Entwicklung des operativen Cashflows zeigte sich im 3.Quartal mit TEuro 17.337 sehr positiv und glich den negativen Cashflow aus dem 1. Halbjahr fast vollständig aus. Vor einem Jahr, am 30.09.2007, hatte der Cashflow noch TEuro - 6.726 betragen. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit war geprägt von Zinszahlungen in Höhe von TEuro 3.000 für die Wandelanleihe. Die zum Halbjahr noch in Höhe von TEuro 5.461 beanspruchte Kreditlinie ist vollständig zurückgeführt worden. Die flüssigen Mittel in Höhe von TEuro 13.626 stehen nunmehr nahezu ausschließlich für das operative Geschäft zur Verfügung.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag bei TEuro – 13.909. Das Investitionsprogramm ist im Wesentlichen abgeschlossen. Die auf 400.000 t/a Biodiesel und 60.000 t/a Bioglycerin ausgelegte Anlage in Rotterdam wird zurzeit für den Produktionsbeginn im Laufe des Novembers vorbereitet.

Die Relation zwischen Eigen- und Fremdkapital liegt gegenüber dem Jahresende 2007 leicht verändert bei 38,9 Prozent (Ende 2007: 38,3 Prozent). Durch Personaleinstellungen, vor allem in Rotterdam, stieg die Zahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter auf 155 (Ende 2007: 120).

Ausblick
In unsicheren Zeiten suchen und schätzen Kunden immer mehr zuverlässige Lieferanten wie Biopetrol, deren Kapazitäten und deren Flexibilität sie nutzen können. Aktuelle Ernten und Ernteerwartungen für fast alle Ölsaaten waren bzw. sind erfreulich hoch. Hinsichtlich B99 hat die US-Regierung das ‚Splash and Dash Loophole‘ rückwirkend geschlossen.

Deutschland beabsichtigt ab 01.01.2009 die Pflichtbeimischung bei Biodiesel auf B7 zu erhöhen. Gleichzeitig soll der Einsatz von Soja- und Palmöl nicht mehr für die Quote bzw. für steuerbegünstigte Lieferungen zugelassen werden. Darüber hinaus sollen auch Biokraftstoffe, die bereits eine steuerliche Förderung erhalten haben - wie z.B. B99 -  nicht auf die Pflichtquote angerechnet werden bzw. keine weitere Steuerbegünstigung erhalten. So gehen wir davon aus, dass wir nach mehr als 2 Jahren endlich wieder faire Wettbewerbsbedingungen in Deutschland haben.

In Deutschland ist der Dieselverbrauch in den vergangenen 5 Jahren um 4 Prozent gestiegen. Dabei hat der Dieselpreis den von Superbenzin bereits überholt. Europa importiert jährlich mittlerweile mehr als 28 Millionen Tonnen Diesel und Dieselvorprodukte aus Russland. Nach Berechnungen des ADAC ist zu erwarten, dass das deutsche Konjunkturprogramm den Kauf von Dieselfahrzeugen fördert. Auch dies wird zu einem weiter steigenden Bedarf an Dieselkraftstoff führen, so dass bei knapper werdendem Angebot der Mineralölindustrie nur durch Biodiesel der absehbare Versorgungsengpass vermieden werden kann.

Die Biodieselanlagen von Biopetrol sind in Europa gut platziert, um von einer künftigen Nachhaltigkeitszertifizierung zu profitieren. Die Konsolidierung des deutschen Biodieselmarktes ist weiter fortgeschritten und hat eine deutliche Reduktion der Überkapazitäten bewirkt. Wir haben uns nicht beirren lassen beim Auf- und Ausbau unseres Geschäfts in äußerst schwierigen Zeiten. Nun wollen wir die Früchte dieser Anstrengungen ernten. Dazu fühlen wir uns gut gerüstet. Für das vierte Quartal und für das Gesamtjahr 2008 erwarten wir operativ – das heißt vor Warentermingeschäften – ein positives Ergebnis.


Der ausführliche Quartalsbericht (Q3 zum 30. September 2008) ist in deutscher und englischer Sprache auf der Homepage des Unternehmens www.biopetrol-ind.com veröffentlicht.

Zum Unternehmen:
Die Biopetrol Industries AG mit Sitz in Zug (Schweiz) produziert und vertreibt mit ihren deutschen, niederländischen und Schweizer Tochtergesellschaften Biodiesel und Pharmaglycerin von höchster Qualität. Zu den Kunden zählen Mineralölindustrie und -handel, große Flottenbetreiber, öffentlicher Nahverkehr sowie Land- und Bauwirtschaft. Darüber hinaus wird die Pharma- und Kosmetikindustrie mit Bioglycerin in Pharmaqualität beliefert.

Aktuell hat die Biopetrol Industries AG in Schwarzheide und Rostock Produktionskapazitäten von rund 350.000 t Biodiesel sowie 30.000 t Pharmaglycerin pro Jahr. Im niederländischen Rotterdam baut Biopetrol ein Werk mit einer Produktionskapazität von 400.000 t Biodiesel und 60.000 t Bioglycerin pro Jahr. Bis Ende 2008 soll die Jahreskapazität auf dann insgesamt 750.000 t Biodiesel mehr als verdoppelt werden. Ein weiterer Ausbau der Kapazitäten in Rotterdam ist vorbereitet. An der Erweiterung der Produktpalette, basierend auf dem Kuppelprodukt Bioglycerin, wird aktiv gearbeitet.

Kontakt
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