Fonds / ETF

Bremsen und umschalten – wie das Management der nachhaltigen Mischfonds von Invesco auf die Finanzkrise reagierte



„Der Fonds für Stiftungen Invesco und der Fonds für Orden und Ökumene Invesco verteilen ihre Anlagevermögen flexibel und dynamisch auf verschiedene Anlagekategorien weltweit“, erklärte Fondsmanagerin Manuela von Ditfurth. Laut der Expertin der Invesco Quantitative Strategies waren beide nachhaltige Mischfonds „in den vergangenen Wochen entsprechend unserer Markteinschätzung zu einem großen Teil in risikoarmen Anlagen investiert“. ECOreporter.de wollte wissen, was das in konkreten Zahlen bedeutet. Wie von Ditfurth mitteilte, betrug die Aktienquote in dem Fonds für Orden und Ökumene Invesco per 30. September 2007 rund 48 Prozent. Sie wurde dann bis Ende Juni 2008 auf 30 Prozent herunter gefahren und bis Ende September auf rund 25 Prozent weiter reduziert. Noch konsequenter reagierte der Fonds für Stiftungen Invesco. Nach einer Aktienquote von ebenfalls 48 Prozent am 30.09.2007 war der Fonds Ende Juni ganz aus Aktien ausgestiegen und hatte die Quote bis Ende September danach auf 25 Prozent ausgebaut.

Diese Strategie schlug sich in der Performance des Fonds für Stiftungen Invesco deutlich nieder. Er hat trotz der Krise an den Finanzmärkten in den ersten neun Monaten 2008 nur 2,8 Prozent an Wert verloren, im Krisenmonat September 2,1 Prozent. Seit Jahresbeginn entwickelte er sich deutlich besser als die Benchmark, gleiches gilt für den Zeitraum von drei Jahren (plus 2 Prozent) und fünf Jahren (plus 24 Prozent). Von der Rendite ist noch die Verwaltungsgebühr von 0,95 Prozent abzuziehen.


Als Benchmark wurde für beide Fonds zu 50 Prozent der MSCI Weltindex (Aktien) und 50 Prozent der JPM Weltindex (Renten) fest gelegt. Der Fonds für Orden und Ökumene Invesco entwickelte sich zuletzt deutlich schlechter. Im September verlor er rund 5,4 Prozent an Wert, in den ersten neun Monaten 2008 über zehn Prozent. Für die Benchmark stand ein Minus von 1,85 bzw. 7,9 Prozent zu Buche. Nur auf Sicht von drei Jahren (minus 5,9 Prozent) und fünf Jahren (plus 16 Prozent) schnitt dieser Mischfonds besser ab als die Benchmark. Die zwischenzeitlich deutlich höhere Aktienquote als beim Fonds für Stiftungen Invesco wirkte sich folglich stark belastend auf die Performance aus. Zudem verringerte eine jährliche Verwaltungsgebühr in Höhe von 1,20 Prozent die Rendite des Fonds für Orden und Ökumene Invesco.

Bei der Titelauswahl gab es wenig Unterschiede in der Anlagestrategie der beiden Mischfonds. „Den Finanzsektor haben wir in den Aktiensegmenten der Fonds im Zeitablauf den Anteil reduziert und den Sektor auf ein Neutralgewicht gesetzt“, erklärte Manuela von Ditfurth gegenüber ECOreporter.de. „Auf der Aktienseite wenden wir einen quantitativen Ansatz zur Auswahl von Einzelwerten an“, so die Fondsmanagerin weiter. „Wir sind einzelwertorientiert und berechnen für jede Aktie unseres Anlageuniversums einen auf Indikatoren basierenden Attraktivitätswert. Diese Indikatoren sind Gewinnrevisionen, Relative Stärke, Managementverhalten und Bewertung. Jedes dieser vier Konzepte bestimmt die Attraktivität einzelner Aktien relativ zum Anlageuniversum.“

Der Fonds für Orden und Ökumene Invesco setzte vor einem Jahr vor allem auf die Sektoren  Elektronische Komponenten und Energie. Ende September lag sein Fokus auf Elektronischen Komponenten und Freizeit/Tourismus.  Der Fonds für Stiftungen Invesco setzt damals wie heute am stärksten auf den Bereich Freizeit/Tourismus. Als weitere Top-Branche ersetzte der Warenhandel im Vergleich zum September 2007 den Sektor Nahrungsmittel und Getränke. Eine Top-Position beider Fonds ist die Aktie von MacDonalds.

Vorerst will Fondsmamagerin von Ditfurth an der defensiven Strategie festhalten: „Vor dem Hintergrund der derzeitigen Marktturbulenzen erwarten wir eine Fortsetzung der ‚Flucht in Qualität’ und damit eine anhaltende Nachfrage nach Staatsanleihen. Entsprechend sollte weiteres Potential für einen weiteren Renditerückgang und eine weitere Versteilung der Zinskurve bestehen. Insofern wird sich an der derzeitigen Rentenstrategie bis auf weiteres wenig ändern. Ein Großteil der Gelder auf der Rentenseite wird in Staatsanleihen bzw. Quasi-Staatsanleihen investiert bleiben.“
Fazit von ECOreporter.de: Das Fondsmanagement der beiden nachhaltigen Mischfonds von Invesco hat frühzeitig auf die Krise an den Finanzmärkten reagiert. Die Beteiligungen in Aktien wurden nicht nur massiv verringert, es erfolgten auch Umschichtungen innerhalb der Schwerpunktbranchen. Dabei floh man klugerweise vor allem aus Finanztiteln. Der defensivere Fonds der beiden, der Fonds für Stiftungen Invesco, agierte dabei konsequenter und schnitt daher wesentlich besser ab.
Fonds für Stiftungen INVESCO: ISIN  DE0008023565
Invesco Fonds für Orden und Ökumene: ISIN  DE0009784074
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