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Buchtipp: „Bank, Banker, Bankrott“ – aus der Welt der Abzocker

„Wenn es noch etwas Überflüssigeres als Corporate Communications gab, dachte Äbersold, sogar noch überflüssiger als der Privatlift, den sich der CEO hatte einbauen lassen, weil er angeblich unter Platzangst litt, wenn es also etwas noch viel Überflüssigeres gab, dann war es sicher die Abteilung CSR, Corporate Social Responsibility. Mission Statement, Rules, Code of Conduct, ein reiner Stuss.“ Was geht in den Köpfen von Bankern vor? Das, was Autor René Zeyer die Hauptfiguren in seinem Buch „Bank, Banker, Bankrott“ denken lässt? Dann gute Nacht, Finanzwesen.

Aber witzig ist es, auch wenn einem oft das Lachen im Hals stecken bleibt. In allen Kapiteln entpuppen sich die Banker als zynisch, egoistisch, amüsiert und grenzenlos egoistisch, und immer ist es zumindest für diejenigen Leser amüsant, die durch solche Banker nicht viel Geld oder ihre Existenzgrundlage verloren haben. Nur ein Kapitel handelt von CSR, aber da geht es auch nicht anders zu als in allen anderen. Zitat: „In  unserem Geschäftsgebaren halten wir uns an die hohen ethischen und moralischen Maßstäbe, die ein verantwortungsvolles Banking…“ Wie kamen die nur auf solchen Schwachsinn, fragte sich Äbersold. „Ziel unseres Handelns ist es, nachhaltigen Wert für die Gesellschaft und die Aktionäre zu schaffen.“ So ein Mist, schäumte Äbersold. Ziel meines Handelns ist es, mir möglichst viel Kohle abzugreifen, damit ich endlich mit Maria, Juana oder Angelina durch die Karibik schippern kann.“

Bank, Banker, Bankrott
Autor: René Zeyer
Heyne Verlag, 2010
191 Seiten; 8,95 Euro
ISBN: 978-3-453-60149-9

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