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Buchtipp: Narren des Zufalls
Fleiß, Gründlichkeit, Ausdauer, Cleverness: Einige der Faktoren, die man im Leben braucht, um finanziell erfolgreich zu sein. Das sieht auch Buchautor Nassim Nicholas Taleb so. Aber er geht einen einerseits bedeutenden und andererseits recht selbstverständlichen Schritt weiter: Er sagt, das reiche nicht für den Erfolg. Es müsse etwas dazu kommen. Und das sei etwas, dass man mit noch so viel Fleiß nicht erreichen könne: Glück. Nicht im Sinn von einem rauschenden Zufriedenheitsgefühl, sondern als pures, zufälliges Glück.
Also: Wer den Zufall auf seiner Seite hat, aber eben nicht gründlich, ausdauernd usw. ist, der wird es finanziell zu nichts bringen. Wer aber nun meint, er sei fleißig, gründlich, hätte vielleicht außerdem noch den Stein des Weisen gefunden, weil er eine tolle neue Strategie zur Geldanlage oder zu beruflichem Erfolg erdacht habe, wer darüber noch ein bis drei „Wie werde ich ein toller XY-Bücher“ schreibt - den stellt Taleb an den Pranger. Solche Rezepte funktionieren laut dem Autor so gut wie das Rezept des Mitglieds eines primitiven Stamms, das sich an der Nase kratzte, bevor es zu regnen anfing – und nun glaubte, eine Methode zum Regenmachen gefunden zu haben.
Kennen sie auch viele Menschen, die vor 2008 ein unglaubliches Geld mit Aktien verdient haben? Sie machen einen neidisch, sagt Taleb, und er verrät kein Rezept gegen den Neid. Aber er erklärt, warum viele der Glückspilze irgendwann zur Pechmarie werden.
Ein kluges Buch also. Allerdings mit 350 Seiten zu lang für den Inhalt, und teilweise leider auch durchdrungen von dem Bewusstsein des Autors, auf der richtigen Seite zu stehen und alles irgendwie besser zu machen. Schon im Vorspann schreibt er, er habe alle Änderungsvorschläge von seinen Verlagsredakteuren abgelehnt, die seinen Stil betrafen. „Mehr als 100.000 Bücher später beginne ich mir klar zu werden, dass Bücher nicht für Redakteure geschrieben werden“, schließt er. Tja. Vielleicht hätten einige der 100.000 Leser sein Buch mit mehr Interesse verfolgt, wenn er seinem wichtigsten Handwerkszeug, der Sprache, etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte.
Narren des Zufalls
Nassim Nicholas Taleb
Wiley-VCH Verlag 2008
352 Seiten
15,- Euro
ISBN: 978-3-527-50432-9
Also: Wer den Zufall auf seiner Seite hat, aber eben nicht gründlich, ausdauernd usw. ist, der wird es finanziell zu nichts bringen. Wer aber nun meint, er sei fleißig, gründlich, hätte vielleicht außerdem noch den Stein des Weisen gefunden, weil er eine tolle neue Strategie zur Geldanlage oder zu beruflichem Erfolg erdacht habe, wer darüber noch ein bis drei „Wie werde ich ein toller XY-Bücher“ schreibt - den stellt Taleb an den Pranger. Solche Rezepte funktionieren laut dem Autor so gut wie das Rezept des Mitglieds eines primitiven Stamms, das sich an der Nase kratzte, bevor es zu regnen anfing – und nun glaubte, eine Methode zum Regenmachen gefunden zu haben.
Kennen sie auch viele Menschen, die vor 2008 ein unglaubliches Geld mit Aktien verdient haben? Sie machen einen neidisch, sagt Taleb, und er verrät kein Rezept gegen den Neid. Aber er erklärt, warum viele der Glückspilze irgendwann zur Pechmarie werden.
Ein kluges Buch also. Allerdings mit 350 Seiten zu lang für den Inhalt, und teilweise leider auch durchdrungen von dem Bewusstsein des Autors, auf der richtigen Seite zu stehen und alles irgendwie besser zu machen. Schon im Vorspann schreibt er, er habe alle Änderungsvorschläge von seinen Verlagsredakteuren abgelehnt, die seinen Stil betrafen. „Mehr als 100.000 Bücher später beginne ich mir klar zu werden, dass Bücher nicht für Redakteure geschrieben werden“, schließt er. Tja. Vielleicht hätten einige der 100.000 Leser sein Buch mit mehr Interesse verfolgt, wenn er seinem wichtigsten Handwerkszeug, der Sprache, etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte.
Narren des Zufalls
Nassim Nicholas Taleb
Wiley-VCH Verlag 2008
352 Seiten
15,- Euro
ISBN: 978-3-527-50432-9