Nachhaltige Aktien, Meldungen

Conergy-Tochter verkauft Solarparks mit 10,7 MWp Leistung – Presseberichte: Noch mehr Streit um Millionenverluste

Den Verkauf von Solarparks mit einer Leistung von insgesamt 10,7 Megawatt peak (MWp) berichtet die Conergy-Tochter Conergy Deutschland GmbH. Die drei Projekte liegen den Angaben zufolge in Bayern an den Standorten Baar (4,8 MWp), Gebersdorf (2,3 MWp) und Münster (3,6 MWp). Käufer sei ein Luxemburger Investor. Die Transaktion sei mit Unterstützung der Hamburger Firma Pulse-Asset Management GmbH (PAM) abgeschlossen worden. Über den Kaufpreis habe man Stillschweigen vereinbart. Die Betriebsführung der Anlagen liege bei der Conergy Services GmbH.

Verschiedenen Presseberichten zufolge spitzt sich die Lage bei der Conergy AG indessen weiter zu. So hat das Hamburger Abendblatt mit Conergy-Vorstand Dieter Ammer gesprochen, gegen den die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt. Der vormalige Aufsichtsratschef des TecDAX-Unternehmen wird demnach des Insiderhandels und der Bilanzfälschung verdächtigt. Laut dem Blatt weist Ammer beide Vorwürfe kategorisch zurück. Das als Insiderhandel beanstandete Aktiengeschäft habe er m Jahr 2007 als damaliger Aufsichtsratschef von Conergy getätigt, so Ammer. Dabei habe er nicht über Insiderwissen verfügt. In seiner Position sei er auch nicht in der Lage gewesen, den Aktienkurs nach oben zu manipulieren. "Laufende Unternehmensinformationen und Ad-hoc-Meldungen werden vom Vorstand herausgegeben", sagte Ammer dem Abendblatt. Der amtierende Conergy-Vorstand will auch von Bilanzfälschung nichts wissen. Vielmehr habe er persönlich „ganz wesentlich“ dazu beigetragen, dass „angebliche Bilanzierungsfehler“ beseitigt wurden. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) habe die Untersuchungen im Oktober 2007 eingestellt.

Die ebenfalls in Hamburger erscheinende Zeitung Financial Times Deutschland (FTD) hat mit Hans-Martin Rüter gesprochen, Gründer und langjähriger Vorstand der Conergy. Auch er wehrt sich gegen die Vorwürfe der Bilanzfälschung. Es habe zu keinem Zeitpunkt eine bewusste Falschdarstellung seitens der damaligen Führung gegeben, sagte Rüter der Zeitung. Eine renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft habe die fraglichen Bilanzen unter die Lupe genommen. "Wir werden in den nächsten Monaten belegen, dass die ursprünglichen Bilanzen der gängigen Rechtsmeinung entsprachen", so Rüter laut FTD.

Wie das Düsseldorfer „Handelsblatt“ berichtet, sind vor dem Landgericht Hamburg mindestens 15 Klagen von Anlegern gegen Conergy anhängig. Diese würden sich gegen Rüter und den ehemaligen Conergy-Finanzvorstand Heiko Piossek richten. Der Vorwurf: Die Manager hätten in 2007 zu spät darüber informiert, dass die Geschäftsentwicklung die Zielvorgaben verfehlt habe. Zudem hätten sie in Kenntnis der drohenden Schieflage einen Teil ihrer Aktien zu Höchstpreisen verkauft. Die Kläger fordern demnach Schadensersatz in Höhe von insgesamt 3,5 Millionen Euro. Conergy weise die Vorwürfe als "unbegründet" zurück, berichtet das Handelsblatt. Ex-Vorstand Rüter habe erklärt, dass es nie eine bewusste Falschdarstellung seitens der damaligen Führung gegeben habe.

Conergy AG: ISIN DE0006040025 / WKN 604002
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