Fonds / ETF

Cortal Consors bietet Fondssuche nach Nachhaltigkeitskriterien an

Auf das gestiegene Interesse von Anlegern an nachhaltigen Investments hat nun die Direktbank Cortal Consors reagiert. Das Tochterunternehmen der französischen Großbank BNP Paribas will seinen Kunden mit einem neuen Onlineangebot die Suche nach nachhaltigen Investmentfonds erleichtern. Wie Boris Üblacker, bei der Direktbank aus Nürnberg Experte für nachhaltige Produkte, erläutert, können Kunden nun bei der Suche nach Investmentfonds gezielt mit Nachhaltigkeitskriterien arbeiten. In die Suchmaske der schon länger bestehenden „Fonds-Suche“ sei eine entsprechende Rubrik eingebaut worden. Cortal Consors rücke nachhaltiges Handeln damit auch in seinem Kerngeschäft stärker in den Fokus.

Mit diesem Tool können Kunden aus den über Cortal Consors angebotenen Fonds online zum einen Fonds herausfiltern, die bestimmte Nachhaltigkeitskriterien anwenden. Zum anderen ist es möglich, sich für eine bestimmte Anlagestrategie zu entscheiden, also per Mausklick aus dem Angebot die Best-in-class-Fonds herauszufiltern oder sich ganz auf Themenfonds zu konzentrieren.

Die für dieses Angebot erforderlichen Daten bezieht Cortal Consors von der Feri EuroRating Services AG laut Üblacker eine der führenden Ratingagenturen in Europafür die Bewertung von Anlagemärkten und Anlageprodukten. „Wir sehen uns als Dienstleister, der den Kunden die Informationen zur Verfügung stellt, die sie für ihre individuelle Entscheidung benötigen“, sagt Üblacker. „Mit Feri haben wir einen einen Partner ausgewählt, der einen guten Zugang zu den Anbietern nachhaltiger Fonds hat und über die Kompetenz verfügt, diese Angebote zu screenen“.

Online bietet Cortal Consors derzeit neun Ausschlusskriterien an. Dabei handelt es sich um die gängigsten Kriterien. Zu den Ausschlusskriterien zählen etwa Rüstung und Kernkraft, zum Beispiel aber nicht explizit Kinderarbeit. Dazu erklärt Üblacker, dass man sich angesichts der rund 40 bei den Anbietern zum Teil unterschiedlich formulierten Ausschlusskriterien im Markt auf eine Auswahl beschränkt habe, die handhabbar und für Kunden nachvollziehbar sei. Es handle sich bei den neun ausgewählten Kriterien um eine Art Cluster-Begriffe, unter die ähnliche Kriterien zusammen gefasst seien. So umfasse etwa das angebotene Ausschlusskriterium „Verletzung von Arbeitnehmerrechten“ auch Kriterien wie den Ausschluss von Kinderarbeit. In den Details zum Fonds würden die Kunden Informationen über alle erfüllten Subkriterien erhalten.

Zudem können Investoren in der Suchmaske von Cortal Consors noch fünf Positivkriterien wie etwa Verpflichtungen zum Umweltschutz oder zum Ausbau erneuerbarer Energien für die Fondsauswahl aktivieren, um die Auswahl einzugrenzen.

Die Direktbank hat das Angebot vor wenigen Wochen gestartet und will laut Üblacker „in sechs bis acht Monaten“ überprüfen, wie gut das Angebot von den Kunden aufgenommen wird. Im Vorfeld habe man bereits festgestellt, dass es sich bei den von Kunden gehaltenen Investmentfonds bereits heute zu rund zwei Prozent um nachhaltige Produkte handelt. Diese Quote sei damit über dem Durchschnitt am Gesamtmarkt. Daraus habe man geschlossen, dass die Kunden von Cortal Consors überdurchschnittlich stark an solchen Produkten interessiert seien. Diese Nachfrage hoffe man mit dem neuen Tool zu bedienen. Etwa ein Jahr hätten die Vorbereitungen dafür gedauert.

Ziel sei es, gewesen, dieses Nachhaltigkeitsangebot in die Suchmaske zu integrieren, die ohnehin von den Kunden verwendet werde. Die müsste daher nicht eigens nach dem Filter mit Nachhaltigkeitskriterien Ausschau halten. Zudem werde es den Kunden leicht gemacht, derartige Kriterien zu verwenden, die bislang nicht auf die Idee dazu gekommen sind. „Auf diese Weise verfolgen wir unser Ziel, nachhaltige Investments zu befördern“, meint Üblacker.
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