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Crowd-Investment, ECOanlagecheck, Aktien, Darlehen und anderes
Unabhängige Analyse: Crowd-Investment mit 3,0 bis 7,5 Prozent Zins im ECOanlagecheck
Die Storck Bicycle GmbH aus Idstein in Hessen entwickelt und produziert hochwertige Fahrräder. Das seit rund 20 Jahren bestehende Unternehmen will expandieren.
Diese Ausweitung will Storck Bicycle teilweise mit Nachrangdarlehenskapital finanzieren. Anleger können über die Plattform Finnest ab 1.000 Euro investieren. Das Nachrangdarlehen bietet einen Basiszins von 3,0 bis 7,5 Prozent bei einer Laufzeit von rund 4,5 Jahren. Der ECOanlagecheck analysiert das Angebot.
Der Basiszins des Nachrangdarlehens beträgt zwischen 3 und 5 Prozent pro Jahr. Die interessierten Anleger sollen einen Zinssatz bieten, den sie für ihr Nachrangdarlehen verlangen. Am Ende der Bieterphase (geplant ist der 20. Dezember 2017) entscheidet die Storck Bicycle GmbH dann, welche Darlehensgebote sie annimmt.
Beispiel: Wenn sie Gebote bis zu einem Zinssatz von 4,3 Prozent annimmt, gilt der Zinssatz von 4,3 Prozent für alle angenommenen Gebote. Also auch für die Anleger, die einen Zins von weniger als 4,3 Prozent verlangt haben. Mit Anlegern, die einen Zinssatz von mehr als 4,3 Prozent verlangt haben, kommt dagegen kein Nachrangdarlehensvertrag zustande.
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Neben diesem Geldzins-Nachrangdarlehen bietet die Emittentin auch eine Vermögensanlage mit der Bezeichnung Sachzins-Nachrangdarlehen an. Hier soll der Basiszins in Form von Gutscheinen geleistet werden. Zudem gibt es bei der Sachwertvariante einen Zuschlag von 50 Prozent, so dass 4 Prozent Zinsen bei der Geldzinsvariante bei der Sachzinsvariante 6 Prozent Zinsen in Gutscheinen entsprechen.
Wenn die EBITDA-Marge ((Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen)/Umsatz*100) der Emittentin in einem Jahr über 20 Prozent liegen sollte, erhalten die Anleger im folgenden Jahr einen Zinsbonus von 2 Prozent. Der Zinsbonus wird bei beiden Varianten in Gutscheinen für Waren aus dem Sortiment der Storck Bicycle geleistet.
Die Laufzeit der Nachrangdarlehen endet am 31. Juli 2022. Die Anleger und die Emittentin können während der Laufzeit nicht ordentlich kündigen. Die Emittentin ist aber berechtigt, die Nachrangdarlehen zum 31. Juli 2019 vorzeitig in Höhe der Hälfte des Darlehensbetrages zurückzuzahlen. Das Emissionsvolumen der Nachrangdarlehen beträgt insgesamt bis zu 1,5 Millionen Euro.
Die Nachrangdarlehen können über die Internet-Plattform der österreichischen Finnest GmbH (www.finnest.com) gezeichnet werden. Auch für Anleger mit Wohnsitz in Deutschland und der Schweiz ist die Vermögensanlage zu zeichnen. Der Anleger hat einmalig eine Vergütung von 1 Prozent des vereinbarten Nachrangdarlehensbetrags an Finnest zu zahlen, mindestens jedoch 25 Euro (Beispiel: Bei einem Investment von 5.000 Euro somit einmalig 50 Euro). Auch die Emittentin zahlt an Finnest, und zwar 2,75 Prozent des gesamten vermittelten Darlehensbetrages, mindestens jedoch 9.500 Euro. Bei 1,5 Millionen Euro wären es 41.250 Euro, die Finnest erhalten würde.
Unternehmensprofil Storck Bicycle
Emittentin, Darlehensnehmerin und Anbieterin des Nachrangdarlehens ist die 1995 gegründete Storck Bicycle GmbH (im Folgenden: Storck). Der Gründer Markus Storck (53 Jahre) ist seitdem Geschäftsführer des Unternehmens. Inzwischen hält er nur noch 50 Prozent der Gesellschaftsanteile am Unternehmen, ist aber auch Geschäftsführer der MS Vermögensverwaltungs GmbH aus Idstein, die weitere 24,9 Prozent hält. Die restlichen 25,1 Prozent hält der französische Sportartikelhersteller und –händler Decathlon S.A., der unter anderem auch im Fahrradbereich tätig ist.
Storck ist hauptsächlich im Bereich Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von hochwertigen Fahrrädern (inkl. Komponenten und Radbekleidung) tätig. Schwerpunkt sind Rennräder. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben als Pionier die Entwicklung von leichten Karbonrahmen mitbestimmt und Maßstäbe beim Design gesetzt. So habe das Unternehmen in den vergangenen Jahren über 80 Design-Preise erhalten. Storck erzielt nach eigenen Angaben derzeit rund 40 Prozent des Umsatzes in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Die Umsatzerlöse beliefen sich 2016 auf rund 5,2 Millionen Euro (2015: rund 5,1 Millionen Euro). Das EBITDA-Ergebnis verringerte sich von rund 580.000 Euro in 2015 auf rund 450.000 Euro in 2016, so dass sich die EBITDA Marge im selben Zeitraum von 11,3 Prozent auf 8,6 Prozent reduzierte. Der Jahresüberschuss betrug 2016 rund 59.000 Euro (Vorjahr: rund 209.000 Euro). Der Grund für den EBITDA- und Ergebnisrückgang in 2016 waren nach Aussage der Emittentin erhöhte Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung. Die Eigenkapitalquote der Emittentin lag Ende 2016 bei 34,5 Prozent (Vorjahr: 35,2 Prozent).
Investitionen
Storck sieht das größte Wachstumspotential für sich in den Märkten USA und Asien. Hier erwirtschaftet das Unternehmen derzeit zusammen 28 Prozent seiner Umsätze. Als weiteren Umsatztreiber hat Storck den Bereich Elektrofahrräder identifiziert. Hier will das Unternehmen den Umsatz von derzeit 150.000 Euro auf über 3,0 Millionen Euro in 2020 steigern.
Mit dem Nachrangdarlehenskapital will Storck die geplante Expansion nach Asien und in die USA teilfinanzieren. Zudem plant das Unternehmen, mehrere eigene Geschäfte in Deutschland aufzubauen und die internationale Onlinepräsenz auszubauen. Das Anlegerkapital könnte dabei nach Angaben von Storck beispielsweise Investitionen in Werbemaßnahmen, Personal oder Handelsware finanzieren.
Storck erwartet in den kommenden fünf Jahren ein jährliches Umsatzwachstum von durchschnittlich 30 Prozent. Die im Geschäftsplan dargestellte Prognose sieht vor, dass sich der Umsatz im Vergleich zu 2017 bis 2022 auf rund 23 Millionen Euro mehr als vervierfacht. Damit geht aber auch ein deutlicher Anstieg der Kosten einher. Beispielsweise erhöhen sich laut Prognose die Personalkosten und die sonstigen Kosten von 2017 bis 2022 um rund das 3,7fache auf zusammen rund 7,5 Millionen Euro.
Bei der EBITDA-Marge rechnet das Unternehmen bis 2022 mit einem Anstieg auf 16,8 Prozent, weil die Kosten laut Prognose unterproportional zu den Umsätzen steigen sollen. Zum Vergleich: Wenn in einem Jahr die EBITDA-Marge über 20 Prozent liegen sollte, steht den Nachrangdarlehensgebern für das Folgejahr ein Zinsbonus von 2 Prozent zu.
Ökologische Wirkung
Im Vergleich zum Autofahren entlastet Radfahren die Umwelt, da beim Radfahren keine Schadstoffe wie Kohlenstoffdioxid und Stickoxide ausgestoßen werden und damit auch die gesundheitsschädliche Feinstaubbelastung reduziert wird. Darüber hinaus fördert Radfahren die Gesundheit, da das Herz- und Kreislaufsystem trainiert wird. Insgesamt ist die ökologische und gesundheitliche Wirkung des Radfahrens eindeutig positiv.
Risiko
Beim Nachrangdarlehen ist die Verzinsung und Rückzahlung des Anlegerkapitals solange und soweit ausgeschlossen, wie deren Rückzahlung zur Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit bei der Emittentin führen würde. Es ist möglich, dass die Emittentin im Rahmen der geplanten Expansion weiteres nicht nachrangiges Fremdkapital aufnimmt, wodurch sich die Eigenkapitalquote verringern und das Ausfallrisiko für die Nachrangdarlehensgeber erhöhen könnte.
Die Emittentin muss Investitionen tätigen, um das geplante Wachstum realisieren zu können. Nach Angaben der Emittentin handelt es sich dabei vornehmlich um Investitionen in das Working Capital (Umlaufvermögen abzüglich der kurzfristigen Verbindlichkeiten) und in das Marketing. Das seien Kosten, die nach Einschätzung der Emittentin "risikoarm elastisch zur Umsatzentwicklung gemanagt werden können".
Teilweise muss die Emittentin bei den geplanten Investitionen und Kosten (z. B. für den Ausbau der Geschäfte und den Personalaufbau) aber in Vorleistung gehen, um die angestrebten Umsatzziele erreichen zu können. Falls die infolge der Investitionen erwarteten Umsatzerlöse nicht oder nur zeitlich verzögert erreicht werden, könnte das die finanzielle Stabilität der Emittentin verringern.
Die Emittentin ist in einem Segment tätig, in dem Innovationen und technologische Weiterentwicklungen wichtig sind, um hohe Preise für die eigenen Produkte durchsetzen zu können. Es besteht grundsätzlich das Risiko, dass sich andere Unternehmen in der Zukunft als innovationsstärker erweisen. Zudem kann es beispielsweise mit dem starken Wachstum im Segment der Elektrofahrräder zu starken Marktanteilsverschiebungen bei den Fahrradherstellern kommen.
Stärken
Erfahrenes, etabliertes und innovatives Unternehmen
Stabile Geschäftsentwicklung in den letzten Jahren
Schwächen
Risiken der geplanten Expansion
Starke Verschiebungen im Fahrradmarkt möglich
Fazit:
Die Storck Bicycle GmbH plant eine starke Expansion in den nächsten fünf Jahren. Im Vergleich zu dem eher langsamen Wachstum und der behutsamen Unternehmensentwicklung der letzten Jahre stellen die Planungen einen deutlichen Einschnitt und Wandel in der Unternehmensstrategie dar. Dadurch erhöhen sich sowohl die Chancen als auch die Risiken bei der Emittentin. Chancen bestehen insbesondere für die Gesellschafter, zu denen aber die Anleger als Nachrangdarlehensgeber nicht gehören.
Für die Nachrangdarlehensgeber überwiegen die Risiken. Sie sind nachrangige, also nach anderen zu bedienende Kreditgeber. Daher ist ein Basiszins von 3 bis 5 Prozent pro Jahr für die Nachrangdarlehen im Vergleich zum Risiko zu niedrig.
Basisdaten
Emittentin, Darlehensnehmerin und Anbieterin: Storck Bicycle GmbH, Idstein
Anlageform: Nachrangdarlehen
Nachrangdarlehensvolumen: 1,5 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme: 1.000 Euro
Agio: 0 Prozent
Vermittlungs-Internetplattform: Finnest GmbH (www.finnest.com)
Laufzeit: bis 31. Juli 2022
Zinssatz: 3,0 Prozent bis 5,0 Prozent (Geldzins); 4,5 Prozent bis 7,5 Prozent (Sachzins); plus jeweils Bonuszins von 2,0 Prozent pro Jahr möglich
Einkunftsart: Einkünfte aus Kapitalvermögen
BaFin-Billigung: Nein
Handelbarkeit: Keine Zulassung an einer Börse