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Der Krise ein Schippchen schlagen: Wie Anleger mit Knock-Out-Papieren vom Finanzkrisen-Knock-Out profitieren können
Fast 50 Prozent verlor die Aktie des TecDAX-Unternehmens SolarWorld AG innerhalb von gut drei Wochen von Ende September bis Mitte Oktober. Anleger Thomas Franzen aus Osnabrück hatte auf den Wert gesetzt – und freute sich. Sein Turbo Bear Zertifikat der Commerzbank auf die Aktie (ISIN DE000CM5GFN9) hat im selben Zeitraum um knapp 300 Prozent zugelegt. Franzen profitierte von den Möglichkeiten einer Anlageklasse, die sich zunehmender Beliebtheit erfreut: Mit so genannten Knock-Out-Produkten mit unbegrenzter Laufzeit können Anleger auf steigende, aber auch auf fallende Kurse von Aktien setzen. Sie gehören zur Familie der Derivate; oft verwendet man auch hier – etwas ungenau – den Begriff „Optionsschein“. Besonders für die Solarenergie- und Windkraftunternehmen des TecDAX-Index gibt es ein großes Angebot derartiger Papiere. Wer eine positive Entwicklung erwartet, kauft Produkte mit dem Namenszusatz „Call“ oder „Bull“. Wer erwartet, dass eine Aktie sinkt, kauft Knock-Out-Papiere mit der Bezeichnung „Put“, „Short“ oder „Bear“. Das alles sind Namen für Mitglieder einer Familie.
Volles Risiko mit kleinem Netz
Der Begriff Knock-Out stammt aus dem Boxsport. Umgangssprachlich wird meist nur die Kurzform „KO“ benutzt. Die Knock-Out-Optionsscheine gehen KO, wenn ihr Kurs eine bestimmte Marke nach unten (beim Call) oder nach oben (beim Putt) erreicht. Diese Marke wird als Stopp-Loss oder Knock-Out-Schwelle bezeichnet. Beim „Bear“-Zertifikat der Commerzbank liegt der Stopp-Loss bei 36 Euro, der Basiswert notierte am 16. Oktober bei 18,00 Euro. Das Bear-Zertifikat stieg auf 1,96 Euro. Als die Bank das Papier auflegte, war das ganz anders: Am 4. September notierte SolarWorld bei 31,38 Euro, bis zum 24. September kletterte die Aktie sogar bis auf 35,19 Euro. Der Optionsschein kostete zu diesem Zeitpunkt nur 0,51 Euro.
Für jedes Knock-Out-Produkt werde eine Referenzbörse festgelegt, erklärt Ralph Stemper von der Commerzbank. Für Stopp-Loss sei der Kurs, der dort festgestellt werde, entscheidend. Stemper: „Für deutsche Werte ist es der Xetra-Handel.“
Der Basispreis ist nicht identisch mit dem Stopp-Loss. Im Fall des SolarWorld-Zertifikats der Commerzbank liegt er bei 39,60 Euro.
Zielgruppe: erfahrene Anleger
Knock-Out-Optionsscheine reagieren schneller als die Aktie, von deren Entwicklung sie abhängen. Diese Aktie heißt „Basiswert“ oder „Underlying“. Die Masse der am Markt gehandelten Optionsscheine ist für private Anleger nur schwer zu verstehen. Anders bei Knock-Out-Produkten. Deren Preisgestaltung sei klar und transparent, sagt Pascal Nörrenberg vom Zertifikateteam der Citibank. Es gebe keine komplizierten Berechnungsformeln wie bei herkömmlichen Optionsscheinen. „Der Kurs bewegt sich nahezu im Verhältnis eins zu ein mit dem Basiswert“, so Nörrenberg.
Beispiel Q-Cells AG: Die Aktie verlor am 10. Oktober 2,81 Euro an Wert (minus 7,6 Prozent). Der Kurs des Knock-Out der Citibank “Q-Cells Turbo Bear SL” (ISIN DE000CG1DZD2) ist im Bezugsverhältnis von 10:1 an die Entwicklung der Aktie gebunden. Er legte um 0,61 Euro zu auf 2,18 Euro (plus 38,8 Prozent). Der überproportionale Zuwachs des Optionsscheins wird auch als „Hebel“ bezeichnet. Der Hebel zeigt an, um welchen Prozentsatz sich der Kurs des Scheins verändert, wenn der Kurs des Basiswerts um 1,0 Prozent steigt oder fällt.
Trotz einfacherer Konstruktion, ein Sprecher der Börse Stuttgart sagt: „Knock-Outs eignen sich nur für erfahrene Anleger.“ Wer in Knock-Outs investiere, müsse damit rechnen, sein Kapital bei Erreichen der Knock-Out-Schwelle zu verlieren.
Die Bank gibt Kredit
Voraussetzung für den im Vergleich zur Aktie überproportionalen Ausschlag beim Kurs des Optionsscheins ist der geringe Einsatz des Anlegers. Für den „Q-Cells WAVE XXL Call“ der Deutschen Bank (ISIN DE000DB49QK9) mit einem Bezugsverhältnis von 10:1 zahlte der Anleger am 9. Oktober 1,78 Euro. Der Basiswert Q-Cells kostete 36,80 Euro. Für je zehn Knock-Out-Scheine muss die Bank je eine Aktie von Q-Cells kaufen. Der Preis der Papiere deckt demnach nur 17,80 Euro, die restlichen 19,00 Euro muss die Bank finanzieren. „Vereinfacht gedacht entspricht ein Knock-Out-Call einem Wertpapierkredit auf den jeweiligen Basiswert“, sagt der Sprecher der Stuttgarter Börse.
Finanzierungskosten werden eingepreist
„Über die Haltedauer sind Kosten für die Finanzierung der Aktien fällig“, sagt Nicolai Tietze von der Deutsche Bank AG: „Dafür berechnet die Emittentin des Optionsscheins den sogenannten Anpassungszins.“ Bei Call-Optionen der Deutschen Bank entspreche dieser der Summe aus dem Interbankensatz (Zinssatz, den Bank bei Geschäften untereinander berechnen) in Höhe von 4,26 Prozent plus 3,25 Prozent. Für Putt-Optionen werde der Interbankensatz minus 1,75 Prozent berechnet. „Praktisch wirkt sich das so aus, dass die Knock-Out-Schwelle entsprechend steigt“, so Tietze. In der Konsequenz bedeutet das: der Schein würde die Schwelle bei einem Kursverlust (Call) oder Kursanstieg (Putt) schneller erreichen, der Abstand zwischen Basispreis und Knock-Out-Schwelle wächst.
Big ist beautifull
Schon bei der Auflage von Knock-Out-Produkten spielt es eine große Rolle, wie rege die Aktien des Basiswerts gehandelt werden. Man spricht auch von ausreichender „Liquidität“ des Basiswertes. „Wenn die Liquidität nicht gesichert ist, hat die Bank nicht die Möglichkeit, entsprechend der Nachfrage nach den Optionsscheinen Aktien zu kaufen. Ihr Risiko würde stark steigen“, sagt Stemper. Auf die Bedeutung der Liquidität für den Preis verweist Nörrenberg von der Citibank. Besonders im außerbörslichen Handel kann es demnach zu Engpässen beim Handel mit Scheinen auf weniger liquide Basiswerte kommen. „Das hängt stark von der Risikobereitschaft des Emittenten ab“, so Nörrenberg. Man finde Optionsscheine auf ein und dieselbe Aktie mit ganz unterschiedlichen Konditionen. Für den Anleger kann das heißen, dass er deutlich höhere Spreads zahlen muss und dass Kauf- und Verkaufsaufträge möglicherweise nicht zeitnah ausgeführt werden können.
Wie Tietze von der Deutschen Bank AG gegenüber ECOreporter.de erklärt, hat die Liquidität eines Basiswerts auch Einfluss auf die Differenz zwischen dem Geld- und Briefkurs (Kauf- und Verkaufskurs), den ein Emittent stellt. Dieser sogenannte „Spread“ liege umso höher, je niedriger die Liquidität des Basiswerts sei.
Für Einsteiger empfiehlt sich also der Kauf von Optionen auf Aktien mit einer großen Marktkapitalisierung und hohen Börsenumsätzen.
Babylonisches Sprachgewirr
Schon die drei Beispiele zeigen: Die Anbieter machen es dem Anleger nicht gerade leicht, sich zu orientieren. Mal heißen die Knock-Out-Produkte mit unbegrenzter Laufzeit Unlimited Turbo Zertifikate (Commerzbank), dann WAVE XXL Call (Deutsche Bank) und Turbo Bear SL (Citibank). Da es noch mehr Anbieter gibt, die weitere Namen verwenden, bleibt dem Anleger nur eines: Er sollte die wichtigsten Eigenschaften dieser Art von Knock-Out-Produkten kennen. Diese sind:
- Unbegrenzte Laufzeit
- Vorhandensein einer Hebelwirkung
- Stopp-Loss oder Knock-Out-Schwelle
- Basispreis, der möglichst nicht identisch mit dem Stopp-Loss sein sollte
Vorteile beim Handel über die Börse
Knock-Out-Produkte können über die eigene Haus- oder Direktbank beim Emittenten gekauft werden. Für Einsteiger bietet der Handel über die Börse aber einige Vorteile. Laut dem Sprecher der Stuttgarter Börse garantiert diese dem Anleger, dass er immer den bestmöglichen Preis zahlt („Best-Price-Prinzip“). Zudem könnten limitierte Stop-Loss- oder Stop-Buy-Orders aufgegeben werden. „Das ist ein Sicherheitsgurt, den besonders die Anleger schätzen, die sich nicht permanent den Handelsverlauf ansehen können oder wollen“, so der Sprecher.
Für nachhaltig orientierte Anleger sind Knock-Out Produkte zweischneidig: Wer seinen Schwerpunkt darauf legt, nicht in kritische Industrien wie Rüstung, Gentechnik oder Pornographie zu investieren, ist mit Knock-Out-Papieren auf Erneuerbare-Energie-Aktien auf der sicheren Seite. Den Anspruch jedoch, durch eine Investition nachhaltiges Wirtschaften zu fördern, erfüllen diese Produkte nicht. Das Geld fließt hier in die große, weite Finanzwelt. Das Unternehmen, dessen Aktie dem Knock-Out zu Grunde liegt, profitiert nicht. „Letztendlich ist eine Investition in ein Derivat eine Art Wette“, sagt Thomas Loew, Gründer und Geschäftsführer der Institute 4 Sustainability. „Als nachhaltig kann man diese Form der Geldanlage nicht mehr bezeichnen.“
Bilder: Auf Aktien von TecDAX-Unternehmen werden zahlreiche Knock-Out-Produkte aufgelegt. Im Bild: Zellsortierer der Q-Cells AG, Windkraftanlage der Nordex AG. / Quelle: Unternehmen
Volles Risiko mit kleinem Netz
Der Begriff Knock-Out stammt aus dem Boxsport. Umgangssprachlich wird meist nur die Kurzform „KO“ benutzt. Die Knock-Out-Optionsscheine gehen KO, wenn ihr Kurs eine bestimmte Marke nach unten (beim Call) oder nach oben (beim Putt) erreicht. Diese Marke wird als Stopp-Loss oder Knock-Out-Schwelle bezeichnet. Beim „Bear“-Zertifikat der Commerzbank liegt der Stopp-Loss bei 36 Euro, der Basiswert notierte am 16. Oktober bei 18,00 Euro. Das Bear-Zertifikat stieg auf 1,96 Euro. Als die Bank das Papier auflegte, war das ganz anders: Am 4. September notierte SolarWorld bei 31,38 Euro, bis zum 24. September kletterte die Aktie sogar bis auf 35,19 Euro. Der Optionsschein kostete zu diesem Zeitpunkt nur 0,51 Euro.
Für jedes Knock-Out-Produkt werde eine Referenzbörse festgelegt, erklärt Ralph Stemper von der Commerzbank. Für Stopp-Loss sei der Kurs, der dort festgestellt werde, entscheidend. Stemper: „Für deutsche Werte ist es der Xetra-Handel.“
Der Basispreis ist nicht identisch mit dem Stopp-Loss. Im Fall des SolarWorld-Zertifikats der Commerzbank liegt er bei 39,60 Euro.
Zielgruppe: erfahrene Anleger
Knock-Out-Optionsscheine reagieren schneller als die Aktie, von deren Entwicklung sie abhängen. Diese Aktie heißt „Basiswert“ oder „Underlying“. Die Masse der am Markt gehandelten Optionsscheine ist für private Anleger nur schwer zu verstehen. Anders bei Knock-Out-Produkten. Deren Preisgestaltung sei klar und transparent, sagt Pascal Nörrenberg vom Zertifikateteam der Citibank. Es gebe keine komplizierten Berechnungsformeln wie bei herkömmlichen Optionsscheinen. „Der Kurs bewegt sich nahezu im Verhältnis eins zu ein mit dem Basiswert“, so Nörrenberg.
Beispiel Q-Cells AG: Die Aktie verlor am 10. Oktober 2,81 Euro an Wert (minus 7,6 Prozent). Der Kurs des Knock-Out der Citibank “Q-Cells Turbo Bear SL” (ISIN DE000CG1DZD2) ist im Bezugsverhältnis von 10:1 an die Entwicklung der Aktie gebunden. Er legte um 0,61 Euro zu auf 2,18 Euro (plus 38,8 Prozent). Der überproportionale Zuwachs des Optionsscheins wird auch als „Hebel“ bezeichnet. Der Hebel zeigt an, um welchen Prozentsatz sich der Kurs des Scheins verändert, wenn der Kurs des Basiswerts um 1,0 Prozent steigt oder fällt.
Trotz einfacherer Konstruktion, ein Sprecher der Börse Stuttgart sagt: „Knock-Outs eignen sich nur für erfahrene Anleger.“ Wer in Knock-Outs investiere, müsse damit rechnen, sein Kapital bei Erreichen der Knock-Out-Schwelle zu verlieren.
Die Bank gibt Kredit
Voraussetzung für den im Vergleich zur Aktie überproportionalen Ausschlag beim Kurs des Optionsscheins ist der geringe Einsatz des Anlegers. Für den „Q-Cells WAVE XXL Call“ der Deutschen Bank (ISIN DE000DB49QK9) mit einem Bezugsverhältnis von 10:1 zahlte der Anleger am 9. Oktober 1,78 Euro. Der Basiswert Q-Cells kostete 36,80 Euro. Für je zehn Knock-Out-Scheine muss die Bank je eine Aktie von Q-Cells kaufen. Der Preis der Papiere deckt demnach nur 17,80 Euro, die restlichen 19,00 Euro muss die Bank finanzieren. „Vereinfacht gedacht entspricht ein Knock-Out-Call einem Wertpapierkredit auf den jeweiligen Basiswert“, sagt der Sprecher der Stuttgarter Börse.
Finanzierungskosten werden eingepreist
„Über die Haltedauer sind Kosten für die Finanzierung der Aktien fällig“, sagt Nicolai Tietze von der Deutsche Bank AG: „Dafür berechnet die Emittentin des Optionsscheins den sogenannten Anpassungszins.“ Bei Call-Optionen der Deutschen Bank entspreche dieser der Summe aus dem Interbankensatz (Zinssatz, den Bank bei Geschäften untereinander berechnen) in Höhe von 4,26 Prozent plus 3,25 Prozent. Für Putt-Optionen werde der Interbankensatz minus 1,75 Prozent berechnet. „Praktisch wirkt sich das so aus, dass die Knock-Out-Schwelle entsprechend steigt“, so Tietze. In der Konsequenz bedeutet das: der Schein würde die Schwelle bei einem Kursverlust (Call) oder Kursanstieg (Putt) schneller erreichen, der Abstand zwischen Basispreis und Knock-Out-Schwelle wächst.
Big ist beautifull
Schon bei der Auflage von Knock-Out-Produkten spielt es eine große Rolle, wie rege die Aktien des Basiswerts gehandelt werden. Man spricht auch von ausreichender „Liquidität“ des Basiswertes. „Wenn die Liquidität nicht gesichert ist, hat die Bank nicht die Möglichkeit, entsprechend der Nachfrage nach den Optionsscheinen Aktien zu kaufen. Ihr Risiko würde stark steigen“, sagt Stemper. Auf die Bedeutung der Liquidität für den Preis verweist Nörrenberg von der Citibank. Besonders im außerbörslichen Handel kann es demnach zu Engpässen beim Handel mit Scheinen auf weniger liquide Basiswerte kommen. „Das hängt stark von der Risikobereitschaft des Emittenten ab“, so Nörrenberg. Man finde Optionsscheine auf ein und dieselbe Aktie mit ganz unterschiedlichen Konditionen. Für den Anleger kann das heißen, dass er deutlich höhere Spreads zahlen muss und dass Kauf- und Verkaufsaufträge möglicherweise nicht zeitnah ausgeführt werden können.
Wie Tietze von der Deutschen Bank AG gegenüber ECOreporter.de erklärt, hat die Liquidität eines Basiswerts auch Einfluss auf die Differenz zwischen dem Geld- und Briefkurs (Kauf- und Verkaufskurs), den ein Emittent stellt. Dieser sogenannte „Spread“ liege umso höher, je niedriger die Liquidität des Basiswerts sei.
Für Einsteiger empfiehlt sich also der Kauf von Optionen auf Aktien mit einer großen Marktkapitalisierung und hohen Börsenumsätzen.
Babylonisches Sprachgewirr
Schon die drei Beispiele zeigen: Die Anbieter machen es dem Anleger nicht gerade leicht, sich zu orientieren. Mal heißen die Knock-Out-Produkte mit unbegrenzter Laufzeit Unlimited Turbo Zertifikate (Commerzbank), dann WAVE XXL Call (Deutsche Bank) und Turbo Bear SL (Citibank). Da es noch mehr Anbieter gibt, die weitere Namen verwenden, bleibt dem Anleger nur eines: Er sollte die wichtigsten Eigenschaften dieser Art von Knock-Out-Produkten kennen. Diese sind:
- Unbegrenzte Laufzeit
- Vorhandensein einer Hebelwirkung
- Stopp-Loss oder Knock-Out-Schwelle
- Basispreis, der möglichst nicht identisch mit dem Stopp-Loss sein sollte
Vorteile beim Handel über die Börse
Knock-Out-Produkte können über die eigene Haus- oder Direktbank beim Emittenten gekauft werden. Für Einsteiger bietet der Handel über die Börse aber einige Vorteile. Laut dem Sprecher der Stuttgarter Börse garantiert diese dem Anleger, dass er immer den bestmöglichen Preis zahlt („Best-Price-Prinzip“). Zudem könnten limitierte Stop-Loss- oder Stop-Buy-Orders aufgegeben werden. „Das ist ein Sicherheitsgurt, den besonders die Anleger schätzen, die sich nicht permanent den Handelsverlauf ansehen können oder wollen“, so der Sprecher.
Für nachhaltig orientierte Anleger sind Knock-Out Produkte zweischneidig: Wer seinen Schwerpunkt darauf legt, nicht in kritische Industrien wie Rüstung, Gentechnik oder Pornographie zu investieren, ist mit Knock-Out-Papieren auf Erneuerbare-Energie-Aktien auf der sicheren Seite. Den Anspruch jedoch, durch eine Investition nachhaltiges Wirtschaften zu fördern, erfüllen diese Produkte nicht. Das Geld fließt hier in die große, weite Finanzwelt. Das Unternehmen, dessen Aktie dem Knock-Out zu Grunde liegt, profitiert nicht. „Letztendlich ist eine Investition in ein Derivat eine Art Wette“, sagt Thomas Loew, Gründer und Geschäftsführer der Institute 4 Sustainability. „Als nachhaltig kann man diese Form der Geldanlage nicht mehr bezeichnen.“
Bilder: Auf Aktien von TecDAX-Unternehmen werden zahlreiche Knock-Out-Produkte aufgelegt. Im Bild: Zellsortierer der Q-Cells AG, Windkraftanlage der Nordex AG. / Quelle: Unternehmen