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„Der Markt für nachhaltige Investmentfonds wird langsam erwachsen“ – Interview mit Christoph Groß und Steffen Merker, LBBW Asset Management
Die LBBW bietet für Privatanleger eigene offene nachhaltige Investmentfonds an. Auf welche Nachhaltigkeitsstrategie setzen diese Fonds? Welche Rolle spielen Ausschlusskriterien bei den Fonds der LBBW Asset Management? Wir haben dazu die Fondsmanager befragt: Steffen Merker, den Fondsmanager des Nachhaltigkeit Aktien, und Herr Christoph Groß, Fondsmanager LBBW Nachhaltigkeit Renten.
Die LBBW Asset Management gehört zu den Ausstellern der Messe Grünes Geld Stuttgart. Diese findet am Samstag, den 20. Juni 2015, im Haus der Wirtschaft Willi-Bleicher-Str. 19 statt. Bei freiem Eintritt können sich die Besucher dort einen umfassenden Überblick über Trends, Entwicklungen und Angebote am nachhaltigen Finanzmarkt machen. Abgerundet wird die Veranstaltung durch ein umfangreiches Vortragsprogramm rund um nachhaltige Investments und eine Podiumsdiskussion zum Thema „Niedrigzins: Experten verraten wie Sie die größten Risiken bei der Geldanlage vermeiden“. Mehr über Messe erfahren Sie hier.
ECOreporter.de: Welche offenen Nachhaltigkeitsfonds für Privatanleger bieten Sie an? Welche Expertise verfügt Ihr Unternehmen im Bereich des nachhaltigen Investments? Inwiefern und warum greifen Sie auch auf externe Dienstleister zurück?
Christoph Groß: Wir offerieren zwei Nachhaltigkeitsfonds, nämlich den LBBW Nachhaltigkeit Aktien (WKN: A0NAUP) und den LBBW Nachhaltigkeit Renten (WKN: A0X97K). Die LBBW Asset Management hat mehr als zwölf Jahre Erfahrung bei nachhaltigen Investments sowie einen strengen Nachhaltigkeitsansatz, außerdem ein stabiles Investmentteam mit hoher Themenidentifikation. Im Jahr 2002 startete die Zusammenarbeit mit der renommierten Ratingagentur „oekom research“.
ECOreporter.de: Welche Anlagestrategie hat der LBBW Nachhaltigkeit Aktien? Greifen bei ihm auch Ausschlusskriterien?
Steffen Merker: Der LBBW Nachhaltigkeit Aktien ist ein Aktienfonds, der in Unternehmen aus Europa investiert, die ein überdurchschnittliches ökologisches und soziales Rating aufweisen (Best-in-Class). Durch die Kombination strenger Ausschlusskriterien mit dem Best-In-Class-Ansatz erfolgt die Investition nur in die attraktivsten Unternehmen, die sich nach Durchlaufen dieses Nachhaltigkeitsfilters für das potenzielle Anlageuniversum qualifizieren. Im ersten Schritt erfolgt eine doppelte Nachhaltigkeitsprüfung: Durch die Anwendung von zahlreichen Ausschlusskriterien wird sichergestellt, dass zum einen nicht nachhaltige Unternehmen ausgeschlossen werden und zum anderen nur in die nachhaltigsten Unternehmen einer Branche investiert wird. Toleranzschwellen werden gesetzt und je nach Branche festgelegt, um Zuordnungen zu vermeiden, die nichts mit dem Geschäftsmodell zu tun haben. Ein Beispiel: Ein Versicherer, der über eine Beteiligung ein Weingut in Frankreich besitzt, würde bei null Prozent Toleranz gegen das Kriterium Alkohol verstoßen.
ECOreporter.de: Bei einem Blick auf die größten Beteiligungen des LBBW Nachhaltigkeit Aktien fällt kein Unterschied zu einem herkömmlichen Aktienfonds ins Auge. In welcher Hinsicht bietet er Anlegern konkret einen Mehrwert, die nachhaltig anlegen wollen?
Steffen Merker: Der LBBW Nachhaltigkeit Aktien verfügt über sehr strenge und transparente Nachhaltigkeitskriterien im Vergleich zu seiner Peergroup. Für diesen strengen Nachhaltigkeitsansatz wurde der Fonds mehrfach in unabhängigen Tests ausgezeichnet, unter anderem von OekoTest und Stiftung Warentest.
ECOreporter.de: Worin unterscheidet sich die Anlagestrategie des LBBW Global Warming von der des LBBW Nachhaltigkeit Aktien?
Steffen Merker: Beim LBBW Global Warming handelt es sich um einen Themenfonds, der das ökologische Thema „Klimawandel“ besetzt. Er investiert nur in Unternehmen, die mit ihrer Tätigkeit dafür geeignet sind, dem Klimawandel durch Produkte oder Dienstleistungen entgegenzuwirken. Als Themenfonds ist er jedoch höheren Risiken ausgesetzt. Hingegen handelt es sich beim LBBW Nachhaltigkeit Aktien um einen breit angelegten, diversifizierten Aktienfonds mit strengen Nachhaltigkeitskriterien.
ECOreporter.de: Der LBBW Nachhaltigkeit Renten investiert überwiegend in Unternehmensanleihen, Pfandbriefe und Staatsanleihen. Inwiefern können Staaten nachhaltige Emittenten von Wertpapieren sein? Wann kommen Schuldverschreibungen von Staaten nicht für Ihren nachhaltigen Rentenfonds in Frage?
Christoph Groß: Staaten sind über die Regierungen in der Lage, Gesetze im Sinne der Nachhaltigkeit zu verabschieden oder internationale Klimaabkommen wie das Kyoto-Protokoll zu unterzeichnen. Ebenso sind sie Impulsgeber in der Energie- und Rüstungspolitik oder beim Thema Korruptionsbekämpfung und Menschenrechtsverletzungen. Aus diesem Grunde sind Staatsanleihen beispielsweise des Landes Frankreich ausgeschlossen, da Frankreich 85 % seines Stroms aus Atomenergie gewinnt.
Christoph Groß ist Fondsmanager des LBBW Nachhaltigkeit Renten. / Quelle: LBBW Asset Management
ECOreporter.de: Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung des Gesamtmarktes für nachhaltige Investmentfonds ein, was treibt ihn an?
Steffen Merker: Der Markt für nachhaltige Investmentfonds wird langsam erwachsen. Auf der Privatkundenseite wird vor allen Dingen der ökologische und soziale Zukunftsaspekt des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Generationengerechtigkeit thematisiert. Man möchte die Möglichkeit nutzen, das Kapital in die richtigen Bahnen zu lenken und nachhaltiges Wirtschaften zu unterstützen. Auf der institutionellen Seite kommt der Bedeutung des Risikomanagements einen hohe Bedeutung zu. Man vertraut nicht mehr alleine der finanziellen Analyse von S&P, Moodys &Co., sondern versucht auch nicht-bilanzielle Risiken zu berücksichtigen. Durch die gewachsene Historie gibt es mittlerweile auch eine Vielzahl von empirischen Studien, die einen positiven Hinweis darauf geben, dass sich nachhaltiges Investieren auch positiv betiehungsweise risikominimierend in der Performance auswirkt.
ECOreporter.de: Herr Groß, Herr Merker, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Die LBBW Asset Management gehört zu den Ausstellern der Messe Grünes Geld Stuttgart. Diese findet am Samstag, den 20. Juni 2015, im Haus der Wirtschaft Willi-Bleicher-Str. 19 statt. Bei freiem Eintritt können sich die Besucher dort einen umfassenden Überblick über Trends, Entwicklungen und Angebote am nachhaltigen Finanzmarkt machen. Abgerundet wird die Veranstaltung durch ein umfangreiches Vortragsprogramm rund um nachhaltige Investments und eine Podiumsdiskussion zum Thema „Niedrigzins: Experten verraten wie Sie die größten Risiken bei der Geldanlage vermeiden“. Mehr über Messe erfahren Sie hier.
ECOreporter.de: Welche offenen Nachhaltigkeitsfonds für Privatanleger bieten Sie an? Welche Expertise verfügt Ihr Unternehmen im Bereich des nachhaltigen Investments? Inwiefern und warum greifen Sie auch auf externe Dienstleister zurück?
Christoph Groß: Wir offerieren zwei Nachhaltigkeitsfonds, nämlich den LBBW Nachhaltigkeit Aktien (WKN: A0NAUP) und den LBBW Nachhaltigkeit Renten (WKN: A0X97K). Die LBBW Asset Management hat mehr als zwölf Jahre Erfahrung bei nachhaltigen Investments sowie einen strengen Nachhaltigkeitsansatz, außerdem ein stabiles Investmentteam mit hoher Themenidentifikation. Im Jahr 2002 startete die Zusammenarbeit mit der renommierten Ratingagentur „oekom research“.
ECOreporter.de: Welche Anlagestrategie hat der LBBW Nachhaltigkeit Aktien? Greifen bei ihm auch Ausschlusskriterien?
Steffen Merker: Der LBBW Nachhaltigkeit Aktien ist ein Aktienfonds, der in Unternehmen aus Europa investiert, die ein überdurchschnittliches ökologisches und soziales Rating aufweisen (Best-in-Class). Durch die Kombination strenger Ausschlusskriterien mit dem Best-In-Class-Ansatz erfolgt die Investition nur in die attraktivsten Unternehmen, die sich nach Durchlaufen dieses Nachhaltigkeitsfilters für das potenzielle Anlageuniversum qualifizieren. Im ersten Schritt erfolgt eine doppelte Nachhaltigkeitsprüfung: Durch die Anwendung von zahlreichen Ausschlusskriterien wird sichergestellt, dass zum einen nicht nachhaltige Unternehmen ausgeschlossen werden und zum anderen nur in die nachhaltigsten Unternehmen einer Branche investiert wird. Toleranzschwellen werden gesetzt und je nach Branche festgelegt, um Zuordnungen zu vermeiden, die nichts mit dem Geschäftsmodell zu tun haben. Ein Beispiel: Ein Versicherer, der über eine Beteiligung ein Weingut in Frankreich besitzt, würde bei null Prozent Toleranz gegen das Kriterium Alkohol verstoßen.
ECOreporter.de: Bei einem Blick auf die größten Beteiligungen des LBBW Nachhaltigkeit Aktien fällt kein Unterschied zu einem herkömmlichen Aktienfonds ins Auge. In welcher Hinsicht bietet er Anlegern konkret einen Mehrwert, die nachhaltig anlegen wollen?
Steffen Merker: Der LBBW Nachhaltigkeit Aktien verfügt über sehr strenge und transparente Nachhaltigkeitskriterien im Vergleich zu seiner Peergroup. Für diesen strengen Nachhaltigkeitsansatz wurde der Fonds mehrfach in unabhängigen Tests ausgezeichnet, unter anderem von OekoTest und Stiftung Warentest.
ECOreporter.de: Worin unterscheidet sich die Anlagestrategie des LBBW Global Warming von der des LBBW Nachhaltigkeit Aktien?
Steffen Merker: Beim LBBW Global Warming handelt es sich um einen Themenfonds, der das ökologische Thema „Klimawandel“ besetzt. Er investiert nur in Unternehmen, die mit ihrer Tätigkeit dafür geeignet sind, dem Klimawandel durch Produkte oder Dienstleistungen entgegenzuwirken. Als Themenfonds ist er jedoch höheren Risiken ausgesetzt. Hingegen handelt es sich beim LBBW Nachhaltigkeit Aktien um einen breit angelegten, diversifizierten Aktienfonds mit strengen Nachhaltigkeitskriterien.
ECOreporter.de: Der LBBW Nachhaltigkeit Renten investiert überwiegend in Unternehmensanleihen, Pfandbriefe und Staatsanleihen. Inwiefern können Staaten nachhaltige Emittenten von Wertpapieren sein? Wann kommen Schuldverschreibungen von Staaten nicht für Ihren nachhaltigen Rentenfonds in Frage?

Christoph Groß ist Fondsmanager des LBBW Nachhaltigkeit Renten. / Quelle: LBBW Asset Management
ECOreporter.de: Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung des Gesamtmarktes für nachhaltige Investmentfonds ein, was treibt ihn an?
Steffen Merker: Der Markt für nachhaltige Investmentfonds wird langsam erwachsen. Auf der Privatkundenseite wird vor allen Dingen der ökologische und soziale Zukunftsaspekt des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Generationengerechtigkeit thematisiert. Man möchte die Möglichkeit nutzen, das Kapital in die richtigen Bahnen zu lenken und nachhaltiges Wirtschaften zu unterstützen. Auf der institutionellen Seite kommt der Bedeutung des Risikomanagements einen hohe Bedeutung zu. Man vertraut nicht mehr alleine der finanziellen Analyse von S&P, Moodys &Co., sondern versucht auch nicht-bilanzielle Risiken zu berücksichtigen. Durch die gewachsene Historie gibt es mittlerweile auch eine Vielzahl von empirischen Studien, die einen positiven Hinweis darauf geben, dass sich nachhaltiges Investieren auch positiv betiehungsweise risikominimierend in der Performance auswirkt.
ECOreporter.de: Herr Groß, Herr Merker, wir danken Ihnen für das Gespräch.