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„Der Wettbewerb in der Solarbranche wird härter“ – Interview mit Christoph Koch, S.A.G. Solarstrom AG, zur Messe Grünes Geld in München



ECOreporter.de: Was ist das Kerngeschäft der S.A.G. Solarstrom AG?

Christoph Koch:
Inhaltlich steht die S.A.G. Solarstrom für Nachhaltigkeit in der Solarbranche – sowohl in ökologischer, ökonomischer als auch sozialer Hinsicht. Die S.A.G. Solarstrom ist herstellerunabhängiger Anbieter von individuell für den Kunden konfigurierten, hochwertigen Photovoltaik-Anlagen. Die Unternehmensgruppe errichtet national und international effiziente Anlagen in allen Größenordnungen und besitzt einen eigenen Kraftwerkpark von 11,8 Megawatt peak (MWp), mit denen das Unternehmen nachhaltig Solarstrom produziert. Diese Anlagen und die langjährige Erfahrung sind Grundlage der stetig weiterentwickelten technischen Kompetenz der S.A.G. Solarstrom AG. Zum Leistungsportfolio der S.A.G. Solarstrom AG gehören außerdem Dienstleistungen rund um den gesamten Lebenszyklus von Photovoltaik-Anlagen, darunter Prognose- und Energieservices, Ertragsgutachten, Fernwartung und Instandhaltung sowie Versicherung und Finanzierung. Die Unternehmensgruppe bietet damit eine umfassende Photovoltaik-Wertschöpfungskette vom Ertragsgutachten über Planung, Bau, Betrieb, Überwachung bis hin zu Optimierung, Repowering oder Rückbau.


ECOreporter.de: Wie hat sich Ihr Unternehmen seit der Gründung entwickelt?


Koch: Die S.A.G. Solarstrom AG hatte von Anfang an eine sehr hohe technische Kompetenz, konnte diese aber lange nicht in ein nachhaltiges Unternehmenswachstum umsetzen. Die Bilanz der ersten zehn Jahre der Unternehmensgeschichte war dementsprechend recht durchwachsen. Einerseits gab es technisch führende Leuchtturmprojekte, andererseits Jahresabschlüsse mit  teilweise hohen Verlusten. In 2007 und 2008 wurde das Unternehmen jedoch komplett von einem neuen Management – ich bin als CFO ebenfalls Anfang 2008 ins Unternehmen gekommen - restrukturiert.   Die betriebswirtschaftlichen Prozesse wurden professionalisiert und die Internationalisierung vorangetrieben. Der Erfolg war in kürzester Zeit sichtbar. Seitdem hat die S.A.G. Solarstrom AG ein beeindruckendes und profitables Wachstum realisiert – 2009 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 152,9 Millionen Euro und ein Betriebsergebnis (EBIT) von 8,5 Millionen Euro. Heute gehört das Unternehmen zu den führenden PV-Unternehmen in Europa; die S.A.G.-Tochter meteocontrol ist sogar weltweiter Marktführer in der PV-Anlagenüberwachung. Die S.A.G. Solarstrom Gruppe ist der einzige Anbieter, der sämtliche Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus einer Solaranlage – vom Ertragsgutachten über Projektierung, Bau, Betrieb bis hin zur Optimierung und Repowering aus einer Hand anbieten kann.


ECOreporter.de:  Was erhoffen  Sie sich von der Messe Grünes Geld 2010  in München?

Koch: Wir wollen auf der Messe potenzielle Investoren ansprechen, die erkannt haben, dass Nachhaltigkeit mehr sein muss als eine ökologische Geschäftsidee. Ökologisch orientiert ist die S.A.G. Solarstrom AG in jedem Fall. Für uns gehört aber auch ein profitables Unternehmenswachstum  und soziale Verantwortung untrennbar dazu. Wir sind davon überzeugt, dass diese Kombination eine wirklich nachhaltige Unternehmenswertsteigerung für unsere Aktionäre bedeutet.


ECOreporter.de:  Was wollen Sie auf der Messe Grünes Geld in München präsentieren?

Koch: Investoren haben drei Möglichkeiten, von der Kompetenz und vom Wachstum des Unternehmens zu partizipieren: Sie können in die S.A.G.–Aktie investieren, sie können PV-Anlagen von der S.A.G. Solarstrom AG errichten lassen – auf Wunsch mit Komplettservice samt Betriebsführung – oder sie können in größere S.A.G. Solarstrom-Projekte investieren, die von uns als Fonds strukturiert werden. Diese drei Möglichkeiten wollen wir auf der Messe Grünes Geld in München präsentieren.



ECOreporter.de: Auf welche zukünftigen Marktherausforderungen haben Sie sich eingestellt? Wie wollen Sie mit der Kappung der Solarstromvergütung umgehen?

Koch: Ich denke, dass alte Tugenden wie Verlässlichkeit und  Einhaltung von Zusagen an Bedeutung gewonnen haben, und das ist gut so. Das entspricht unserem Handeln gegenüber Mitarbeitern, Kunden, Partnern, Banken und Lieferanten. Mit Sicherheit hat die Bedeutung eines sehr guten Risikomanagementsystems zugenommen. Der Markt für Photovoltaik ist sehr dynamisch. Hier ist eine hohe Flexibilität gefragt. Als Unternehmen muss man sich sehr schnell auf sich verändernde Marktbedingungen einstellen und mögliche Risiken durch eine breite Aufstellung und internationale Diversifizierung abfedern. Das heißt insbesondere: Abhängigkeit von Föderungsbedingungen einzelner Märkte minimieren, den Wettbewerbsvorsprung durch Technologie-Know-how halten beziehungsweise ausbauen und dem Unternehmen durch ein profitables Wachstum Handlungsspielräume für strategische Optionen wie anorganisches Wachstum in der Zukunft eröffnen. Wir sind hier gut aufgestellt und für die künftigen Marktanforderungen gewappnet.


ECOreporter.de: Was erwarten Sie für die Zukunft? Wo sehen Sie S.A.G. Solarstrom AG im Jahr 2012?

Koch: Eine der wichtigsten künftigen Herausforderungen wird der Wettbewerb mit konventionellen Energieträgern sein. Förderungen sind endlich – das hat die Entwicklung in Spanien und jetzt auch in Deutschland sehr deutlich gezeigt. Die Photovoltaikbranche muss sich darauf einstellen, in absehbarer Zeit zu Grid-Parity Kosten Strom produzieren zu können. Die Kürzungen in Deutschland sind natürlich drastisch, aber im Grunde bereits eine zwar harte, aber wichtige Vorbereitung auf den künftigen Wettbewerb mit konventionellen Energieträgern. Das erfordert Markt-Anpassungen. Der Wettbewerb wird härter, und wir werden sicher auch die eine oder andere Konsolidierung sehen. Langfristig sehen wir die Photovoltaik-Branche aber dennoch auf einem sehr guten Wachstumskurs. Und die S.A.G. Solarstrom AG wird mit zweistelligen Wachstumsraten in der ersten Liga mit dabei sein.


ECOreporter.de: Herzlichen Dank für das Gespräch!


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