Aktientipps

„Deutliche Anzeichen eines weltweiten Wirtschaftabschwungs“ – Wolfgang Pinner, Erste-Sparinvest, über die richtige Strategie im aktuellen Börsenumfeld


ECOreporter.de: Herr Pinner, wie schätzen Sie die aktuelle Marktlage ein? Wie sollten Anleger sich verhalten?

Wolfgang Pinner: Wir haben deutliche Anzeichen eines weltweiten Wirtschaftabschwungs, ausgehend von den USA. Ich glaube auch, dass sich das fortsetzen wird. Die Potentiale für die Aktienbörsen sind dementsprechend eher beschränkt. Wir haben zwar nach dem ersten Einbruch zu Jahresbeginn eine deutliche Gegenbewegung an den Börsen gesehen. Das wird sich aber sicherlich nicht so weiterentwickeln. Langfristig orientierte Anleger können ihre Investments zurzeit halten, mit Zukäufen sollte man eher warten.

Die großen nachhaltigen Investmentthemen wie Erneuerbare Energien oder Klimawandel haben ein hohes „Beta“. Das bedeutet: Die Kurse steigen stärker, wenn der Markt wächst und sie fallen stärker, wenn der Markt verliert; man spricht auch von hoher Volatilität. Deshalb ist Vorsicht geraten. Zwar sind die Kurse fundamental gut untermauert. Wenn es zu einer erneuten Konsolidierung kommt, ist jetzt aber nicht der beste Zeitpunkt zu investieren.


ECOreporter.de: Der Anleger sollte also sicherheitshalber eine hohe Liquidität vorhalten?
Pinner: Ja.


ECOreporter.de: Rechnen Sie mittelfristig mit einer positiveren Entwicklung an den Märkten?
Pinner: Das hängt immer davon ab, wie gründlich die Dinge bereinigt werden. Wenn die Börse deutlich nach unten geht, geht das schneller, als wenn sie so vor sich hin dümpelt. Ich rechne für die nächsten Monate mit einer seitwärts oder leicht abwärts tendierenden Börse. Das bedeutet: keine schnelle Bereinigung.


ECOreporter.de: Welche Bedeutung hat der hohe Ölpreis für die nachhaltigen Aktien und Fonds?
Pinner: Die kurzfristige Korrelation zum Ölpreis hat eher abgenommen.


ECOreporter.de: Sollten Anleger jetzt Renten kaufen oder ihre Mittel kurzfristig anlegen, beispielsweise in Geldmarktfonds?
Pinner: Renten sind schon eine Alternative. Man sollte aber zwischen Renten und Cash diversifizieren.

ECOreporter.de: Herr Pinner, wir danken Ihnen für das Gespräch!

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