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Nachhaltige Aktien, Meldungen, Wachhund
Deutsche Bank wischt Kritik von NGOs beiseite und will weiter mit Agrarrohstoffen zocken
Ist der Ruf erst ruiniert, investiert sich’s gänzlich ungeniert. Nach diesem Motto scheint die Deutsche Bank zu agieren. Erst im Dezember hatte das Finanzinstitut für Aufsehen gesorgt, als der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft eine Razzia in der Konzernzentrale durchführte, weil Mitarbeiter der Deutschen Bank unter dem Verdacht der schweren Steuerhinterziehung, Geldwäsche und versuchten Strafvereitelung stehen (wir berichteten). Besonders pikant: wegen des Verdachts der schweren Steuerhinterziehung wird dabei auch gegen Jürgen Fitschen ermittelt , den Co-Vorstandschef des Unternehmens.
Der hat nun angekündigt, dass die Deutsche Bank weiterhin hochspekulative Finanzinstrumente auf Basis von Agrarrohstoffen anbieten will. Davon hatte sie noch Im März 2012 Abstand genommen, nachdem sie dafür in die Kritik geraten war. Nichtregierungsorganisationen wie foodwatch werfen der Deutschen Bank seit längerem vor, dass sie sich an Spekulationen auf Grundnahrungsmittelpreise bereichere und daher mit verantwortlich dafür sei, dass die Preise für lebenswichtigen Rohstoffe stark schwanken und für weite Teile der armen Bevölkerung in Schwellenländern unbezahlbar geworden sind. Auf der Grünen Woche in Berlin stellte Fitschen nun fest, dass es „kaum stichhaltige empirische Belege“ für diese fatale Auswirkung von Agrarfinanzprodukten gebe.
Dazu erklärte foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode: "Wie viele Belege will die Deutsche Bank haben, bis sie endlich handelt? Hochspekulative Finanzprodukte können zu großen Preisschwankungen und Preisspitzen führen, dafür gibt es ausreichend wissenschaftliche Nachweise, die durch Erkenntnisse aus der Praxis gedeckt sind. Verantwortlich handeln hieße für die Deutsche Bank, sich vorsorglich aus der Spekulation mit Agrarrohstoffen zu verabschieden. Ohne den Beweis für die Unschädlichkeit ihrer Finanzanlagen einfach weiter zu machen, das ist unverantwortlich."
Bode verwies in seiner Reaktion auf das Beispiel anderer Marktakteure. So hätten sich etwa die DekaBank der Sparkassen, die LBBW, die Landesbank Berlin und die Commerzbank unter Verweis auf das Vorsorgeprinzip aus der Agrarspekulation zurückgezogen. "Vorsorglich handeln ist das Gebot der Stunde, das haben andere Banken vorgemacht. Wer an der Spekulation mit Agrarrohstoffen festhalten will, sollte schon die Unschädlichkeit beweisen können, nicht umgekehrt", so Bode. Der foodwatch-Geschäftsführer beklagte zudem, dass die Deutsche Bank entgegen der öffentlichen Zusicherung des damaligen Vorstandschefs Josef Ackermann nicht das Gespräch mit Organisationen wie foodwatch über Finanzinstrumente auf Basis von Agrarrohstoffen gesucht habe.
Bildhinweis: Spekulationen mit Agrarrohstoffen wie Mais sind sehr renditeträchtig. Das Finanzvolumen dieses Investmentmarktes hat sich auch deshalb innerhalb weniger Jahre vervielfacht. / Quelle: Raiffeisen
Auch Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe, widersprach Fitschen energisch: „Spekulationen haben eindeutig dazu beigetragen, durch die Volatilität bei Preisen Hungersituationen gerade in kritischen Momenten zu verstärken.“ Zwar seien sie nicht der einzige Grund dafür. Spekulation als unproblematisch für den Hunger hinzustellen, sei aber falsch.
Die Aktie der Deutschen Bank ist in nachhaltigen Indizes und Investmentfonds enthalten. Dabei ist sie auch einer der weltgrößten Finanziere von Kohle- und Atomkraft (mehr darüber erfahren Sie hier und hier). ECOreporter.de führt das Unternehmen in der Wachhund-Rubrik.
Der hat nun angekündigt, dass die Deutsche Bank weiterhin hochspekulative Finanzinstrumente auf Basis von Agrarrohstoffen anbieten will. Davon hatte sie noch Im März 2012 Abstand genommen, nachdem sie dafür in die Kritik geraten war. Nichtregierungsorganisationen wie foodwatch werfen der Deutschen Bank seit längerem vor, dass sie sich an Spekulationen auf Grundnahrungsmittelpreise bereichere und daher mit verantwortlich dafür sei, dass die Preise für lebenswichtigen Rohstoffe stark schwanken und für weite Teile der armen Bevölkerung in Schwellenländern unbezahlbar geworden sind. Auf der Grünen Woche in Berlin stellte Fitschen nun fest, dass es „kaum stichhaltige empirische Belege“ für diese fatale Auswirkung von Agrarfinanzprodukten gebe.
Dazu erklärte foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode: "Wie viele Belege will die Deutsche Bank haben, bis sie endlich handelt? Hochspekulative Finanzprodukte können zu großen Preisschwankungen und Preisspitzen führen, dafür gibt es ausreichend wissenschaftliche Nachweise, die durch Erkenntnisse aus der Praxis gedeckt sind. Verantwortlich handeln hieße für die Deutsche Bank, sich vorsorglich aus der Spekulation mit Agrarrohstoffen zu verabschieden. Ohne den Beweis für die Unschädlichkeit ihrer Finanzanlagen einfach weiter zu machen, das ist unverantwortlich."
Bode verwies in seiner Reaktion auf das Beispiel anderer Marktakteure. So hätten sich etwa die DekaBank der Sparkassen, die LBBW, die Landesbank Berlin und die Commerzbank unter Verweis auf das Vorsorgeprinzip aus der Agrarspekulation zurückgezogen. "Vorsorglich handeln ist das Gebot der Stunde, das haben andere Banken vorgemacht. Wer an der Spekulation mit Agrarrohstoffen festhalten will, sollte schon die Unschädlichkeit beweisen können, nicht umgekehrt", so Bode. Der foodwatch-Geschäftsführer beklagte zudem, dass die Deutsche Bank entgegen der öffentlichen Zusicherung des damaligen Vorstandschefs Josef Ackermann nicht das Gespräch mit Organisationen wie foodwatch über Finanzinstrumente auf Basis von Agrarrohstoffen gesucht habe.
Bildhinweis: Spekulationen mit Agrarrohstoffen wie Mais sind sehr renditeträchtig. Das Finanzvolumen dieses Investmentmarktes hat sich auch deshalb innerhalb weniger Jahre vervielfacht. / Quelle: Raiffeisen
Auch Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe, widersprach Fitschen energisch: „Spekulationen haben eindeutig dazu beigetragen, durch die Volatilität bei Preisen Hungersituationen gerade in kritischen Momenten zu verstärken.“ Zwar seien sie nicht der einzige Grund dafür. Spekulation als unproblematisch für den Hunger hinzustellen, sei aber falsch.
Die Aktie der Deutschen Bank ist in nachhaltigen Indizes und Investmentfonds enthalten. Dabei ist sie auch einer der weltgrößten Finanziere von Kohle- und Atomkraft (mehr darüber erfahren Sie hier und hier). ECOreporter.de führt das Unternehmen in der Wachhund-Rubrik.