Deutschland ist Europameister – beim Recycling

Deutschland ist beim Recycling Europameister: Laut dem Statistik-Portal  de.statista.com findet derzeit bei Glas und Elektrogeräten aus deutschen Haushalten eine 100-prozentige Wiederverwertung statt.

Die Recycling-Branche verzeichnet einen Umsatz von bis zu etwa 9,5 Milliarden Euro jährlich, und sie beschäftigt mehr als 21.000 Deutsche. In die Branche werden jedes Jahr etwa 220 Millionen Euro investiert – und das nicht nur aufgrund der Wirtschaftlichkeit, sondern auch dem Umweltschutz zuliebe.

Mit Recycling die Umwelt schützen
Werden Gegenstände einfach entsorgt – womöglich nicht sachgemäß – dann bedeutet das automatisch eine Belastung für die Umwelt. Metalle, Chemikalien und andere Stoffe sickern ins Erdreich und sind potenziell giftig für Pflanzen, Tiere und Menschen. Gerade in Mobiltelefonen und Computern sind viele giftige Stoffe verarbeitet. Sie lassen sich nicht im Laufe der Jahre natürlich abbauen. Die immer größeren Mengen an Abfall und Schrott belasten die Umwelt und bedrohen wertvolle Biotope. Recyclingfirmen schützen also auf kurze und lange Sicht die Umwelt, denn sie sammeln die Abfälle und machen ihre Wiederverwertung möglich. Die Verwendung bereits genutzter Stoffe vermeidet Raubbau an der Natur und umweltschädliche Rohstoffgewinnung.

Mit Recycling wertvolle Rohstoffe gewinnen

Die Rohstoffe, die wieder in Umlauf gebracht werden, sind teilweise selten oder teuer. Die Folge: Die Recyclingbranche boomt. Etliche der durch Recycling gewonnenen Metalle – z. B. Bestandteile von Handy-Akkus – gehören zu den "Kritischen Rohstoffen" der EU-Kommission. Hochgeschätzt wird beispielsweise Rhodium, das sich aus Elektroschrott gewinnen lässt und für Auto-Katalysatoren unerlässlich ist. Auch Edelmetalle wie Gold und Platin lassen sich beim Recyceln gewinnen. Stahl spielt eine ausgesprochen wichtige Rolle und wandert gemeinsam mit anderen Metallen häufig in Hightech-Produkte. Es wird als  "Recycling-Weltmeister" bezeichnet: So manche Autos werden heute aus Stahl gefertigt, der früher einmal in einem Fahrrad, einer Waschmaschine oder einer Getränkedose enthalten war. Stahlschrott lässt sich flächendeckend beinahe komplett erfassen und danach vollständig dem Recycling zuführen. Da beim Recycling-Prozess keine Qualitätsverluste auftreten, können die daraus gewonnenen Recyclingprodukte wieder recycelt werden, sodass sich ein Kreislauf ohne Ende bildet. Das nennt sich "Multirecycling". Der Vorteil: Aus einer Tonne Stahl können auf diese Weise beispielsweise nach sechsmaligem Recycling insgesamt vier Tonnen neue Stahlprodukte entstehen.

So läuft das Ganze ab
In der Bundesrepublik sind wir zur Mülltrennung und zur sachgemäßen Entsorgung von Geräten und Gegenständen, Möbeln und Fahrzeugen verpflichtet. Der meiste Abfall wandert in den Hausmüll oder wird als Sondermüll oder Sperrmüll klassifiziert und zum Wertstoffhof bzw. zur kommunalen Sammelstelle gebracht. Darüber hinaus hat man die Möglichkeit, beispielsweise Elektroschrott und Metallschrott an bestimmte Abnahmestellen zu liefern. Der Schrottankauf findet inzwischen in jeder größeren Stadt statt und unterstützt dank des Recyclings nicht nur den Umweltschutz, sondern bietet für den Verkäufer sogar Einnahmemöglichkeiten. Schrotthändler liefern die Abfallprodukte an Recyclingfirmen, wo sie wiederverwertet werden. In Berlin kann man den Schrott z. B. auf verantwortungsvolle Weise beim  Schrottankauf an der Bitterfelderstraße loswerden. Hier wird Schrott gewogen, bezahlt, zerlegt, sortiert und anschließend zu den Recyclingbetrieben transportiert.

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