Deutschlands Grünstromproduzenten setzen weiter auf Direktvermarktung

Windstrom bleibt die Erneuerbare Energie, die in Deutschland am stärksten über das Marktprämienmodell direkt vermarktet wird. Das zeigt eine aktuelle Erhebung der Übertragungsnetzbetreiber.

Demnach stieg die für Februar 2013 zur Direktvermarktung angemeldete Leistungskapazität gegenüber dem Wert für den Januar um 800 Megawatt (MW) auf 29.616 MW. Mehr als 90 Prozent dieser Grünstromkraftwerke sind demnach Windparks. Sie allein machen der Statistik zufolge 24.183 MW dieser Grünstromkapazität aus. Weit dahinter steht die Photovoltaik mit 2.527 MW zur Direktvermarktung im Marktprämienmodell angemeldeten Leistungskapazität. Betreiber von Biomasse-Kraftwerken haben den vier Übertragungsnetzbetreibern zufolge 2.154 MW zur Direktvermarktung angemeldet. Wasserkraft kommt auf 446 MW Offshore-Windkraft auf 248 MW und Klärgase auf 47 MW.

Das Marktprämienmodell soll die Betreiber von Grünstromanlagen dazu bringen, ihren Strom nicht ins Stromnetz einzuspeisen und dafür die ab dem Anschlussdatum für 20 Jahre feste Einspeisevergütung zu kassieren. Stattdessen sollen sie den produzierten Strom direkt an den Strombörsen verkaufen. Über die EEG-Umlage wird dann nur noch dann etwas zugeschossen, wenn der erzielte Marktpreis unter dem geltenden Einspeisetarif liegt. Den Betreibern wird in diesem Fall nur die Differenz zwischen Marktpreis und Vergütung ausgeglichen.

Ein wichtiger Bestandteil des Marktprämienmodells ist überdies die Management-Prämie. Sie soll den verwaltungstechnischen und finanziellen Mehraufwand der Betreiber auffangen, der sich durch den eigenständigen Stromhandel ergibt. Denn sie müssen zum Beispiel komplizierte Ertragsprognosen erstellen, benötigen eine Börsenzulassung und einiges mehr. Bezahlt wird diese Prämie von der Allgemeinheit der Stromverbraucher über die EEG-Umlage - so diese nicht davon befreit sind, wie zahlreiche besonders stromintensive Industrueunternehmen.

Nach 1,2 Cent in 2012 ist die Prämie für Wind- und Solaranlagen in 2013 auf ein Cent je Kilowattstunde (kWh) in 2013 gesunken. 2015 soll sie nach aktuellem Stand noch 0,7 Cent je kWh betragen. Im Sommer waren Kürzungspläne der Regierung bekannt geworden, die die Managementprämie auf 0,6 Cent je kWh senken sollten um 2014 noch 0,45 und 2015 schließlich 0,3 Cent je kWh zu zahlen (ECOreporter.de Opens external link in new windowberichtete).
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