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„Die Finanzanalyse ist ohne Nachhaltigkeitsfaktoren unvollständig.“- Stefan Peller, Head Institutional Clients Germany and Austria von SAM im ECOreporter-Interview
Die Züricher SAM (Sustainable Asset Management) verwaltet nach eigenen Angaben zurzeit ein Vermögen von etwa 8,8 Milliarden Euro. Das Unternehmen zählt zu den Pionieren des nachhaltigen Investments und hat gemeinsam mit Dow Jones Indexes den bekannten Nachhaltigkeitsindex DJSI lanciert, an dem sich viele nachhaltige Fonds und Investoren ausrichten. Im ECOreporter-Interview spricht Stefan Peller von SAM über Fragen zu Markt des nachhaltigen Investments.
SAM zählt zu den Ausstellern der Messe „Grünes Geld“, die am 23. Juni zu Gast in Stuttgart ist. Die Messe gibt einen Einblick in die ganze Fülle nachhaltiger Geldanlagen und wird begleitet von einem umfassenden Vortragsprogramm. Mehr darüber erfahren Sie hier.
ECOreporter: Herr Peller, Sustainable Asset Management (SAM) gehört zu den Pionieren der nachhaltigen Investments. Wie bewerten Sie die Entwicklung dieses Marktes in den letzten zehn Jahren?
Stefan Peller: Die Zahl der privaten und institutionellen Anleger, die via Themenfonds in die Lösungsanbieter für Herausforderungen wie Ressourcenknappheit, Klimawandel sowie Demographie-Wandel investieren wollen, hat in der letzten Dekade stark zugenommen. Im Bereich der globalen Aktienstrategien setzt sich die Gewissheit durch, dass die Finanzanalyse ohne die Integration von Nachhaltigkeitsfaktoren unvollständig ist. Diese Anlagekonzepte werden nun vermehrt nachgefragt. Nachhaltige Investments gehörten lange zu finanziellen Nischenprodukten. Auch in den USA, wo das Konzept lange mit Performance-Einbussen verbunden wurde, finden sie heute Anerkennung.
ECOreporter: Wie wird sich der Markt Ihrer Meinung nach in diesem Jahrzehnt entwickeln, was könnte weitere Entwicklungen prägen?
Peller: Man muss unterscheiden zwischen den Themenfonds einerseits und den globalen und sektorübergreifenden Aktienstrategien, welche Nachhaltigkeitsfaktoren integrieren, andererseits. Im Themenfondsbereich müssen Anleger erst wieder bereit sein, Risiken zu akzeptieren. Themenfonds investieren vornehmlich in kleinere, dafür innovative Unternehmen. Diese sind per se volatiler als Blue Chips, also Aktien mit hoher Marktkapitalisierung. Die Kleineren kompensieren das jedoch mit einem grösseren Renditepotenzial. Wirtschaft und Gesellschaft werden lernen, dass wir Lösungen brauchen für die mannigfaltigen Herausforderungen. Das ist dann die Stunde der Lösungsanbieter respektive der Themenfonds.
Bei den breiten und sektorübergreifenden Aktienstrategien mit Integration von Nachhaltigkeitsaspekten erwarten wir aufgrund der zunehmenden Zahl von Unterzeichnern der Prinzipien für verantwortliches Investieren (UNPRI), dass sich vor allem institutionelle Investoren dafür interessieren werden.
ECOreporter: Welche Rolle will SAM in diesem Markt spielen?
Peller: Wir werden unsere Positionen gegenüber großen Konkurrenten, die sich dem Thema erst vor kurzem angenommen haben, verteidigen müssen. Es ist gut, wenn das Anlagekonzept mehrheitsfähig wird. Den Wissensvorsprung kann uns niemand nehmen und wir freuen uns auf den Wettbewerb, der das Geschäft bekanntlich belebt.
ECOreporter: Wie stark können Sie die Nachhaltigkeitspolitik der Unternehmen, in die Ihre Fonds investieren, beeinflussen? Über welche Möglichkeiten und Instrumente verfügen Sie?
Peller: Unsere Form des Engagements ist dreifaltig. Erstens im Zusammenhang mit dem Dow Jones Sustainability Index (DJSI). Indem nur die Branchenbesten aufgenommen werden, haben wir Anreiz und Wettbewerb geschaffen, die unternehmerische Nachhaltigkeit in der Breite zu fördern. Zweitens durch aktive Stimmrechtsausübung bei Hauptversammlungen und drittens suchen wir, zusammen mit unserem Mutterhaus Robeco, auch den Dialog mit Unternehmen, wenn es uns als angebracht erscheint.
ECOreporter: Wer wertet bei Ihnen die Unternehmen im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeitsratings aus?
Peller: Unsere Research-Abteilung, bestehend aus einem interdisziplinären Team von Finanzanalysten, Naturwissenschaftlern oder Ingenieuren, die alle über mehrjährige Erfahrung verfügen.
ECOreporter: Was sind absolute Ausschlusskriterien für ein nachhaltiges Investment?
Peller: Wir kennen bei SAM keine Ausschlussregeln oder Mindestumsatzanteile in kontroversen Geschäftsfeldern, welche zu einem Ausschluss führen würden. Unsere Analyse und Bewertung ist grundsätzlich normfrei, dafür integral. Wer summa summarum unternehmerisch nicht nachhaltig agiert, fällt aus dem Anlageuniversum raus. Nur auf expliziten Kundenwunsch kreieren wir Investmentstrategien, die Tabak, Alkohol, Waffen oder andere Sektoren ausschliessen.
ECOreporter: Was bringen Sie zur Messe Grünes Geld mit?
Peller: Langjährige Expertise, Überzeugung und Vorfreude.
ECOreporter: Herr Peller, vielen Dank für das Gespräch!
SAM zählt zu den Ausstellern der Messe „Grünes Geld“, die am 23. Juni zu Gast in Stuttgart ist. Die Messe gibt einen Einblick in die ganze Fülle nachhaltiger Geldanlagen und wird begleitet von einem umfassenden Vortragsprogramm. Mehr darüber erfahren Sie hier.
ECOreporter: Herr Peller, Sustainable Asset Management (SAM) gehört zu den Pionieren der nachhaltigen Investments. Wie bewerten Sie die Entwicklung dieses Marktes in den letzten zehn Jahren?
Stefan Peller: Die Zahl der privaten und institutionellen Anleger, die via Themenfonds in die Lösungsanbieter für Herausforderungen wie Ressourcenknappheit, Klimawandel sowie Demographie-Wandel investieren wollen, hat in der letzten Dekade stark zugenommen. Im Bereich der globalen Aktienstrategien setzt sich die Gewissheit durch, dass die Finanzanalyse ohne die Integration von Nachhaltigkeitsfaktoren unvollständig ist. Diese Anlagekonzepte werden nun vermehrt nachgefragt. Nachhaltige Investments gehörten lange zu finanziellen Nischenprodukten. Auch in den USA, wo das Konzept lange mit Performance-Einbussen verbunden wurde, finden sie heute Anerkennung.
ECOreporter: Wie wird sich der Markt Ihrer Meinung nach in diesem Jahrzehnt entwickeln, was könnte weitere Entwicklungen prägen?
Peller: Man muss unterscheiden zwischen den Themenfonds einerseits und den globalen und sektorübergreifenden Aktienstrategien, welche Nachhaltigkeitsfaktoren integrieren, andererseits. Im Themenfondsbereich müssen Anleger erst wieder bereit sein, Risiken zu akzeptieren. Themenfonds investieren vornehmlich in kleinere, dafür innovative Unternehmen. Diese sind per se volatiler als Blue Chips, also Aktien mit hoher Marktkapitalisierung. Die Kleineren kompensieren das jedoch mit einem grösseren Renditepotenzial. Wirtschaft und Gesellschaft werden lernen, dass wir Lösungen brauchen für die mannigfaltigen Herausforderungen. Das ist dann die Stunde der Lösungsanbieter respektive der Themenfonds.
Bei den breiten und sektorübergreifenden Aktienstrategien mit Integration von Nachhaltigkeitsaspekten erwarten wir aufgrund der zunehmenden Zahl von Unterzeichnern der Prinzipien für verantwortliches Investieren (UNPRI), dass sich vor allem institutionelle Investoren dafür interessieren werden.
ECOreporter: Welche Rolle will SAM in diesem Markt spielen?
Peller: Wir werden unsere Positionen gegenüber großen Konkurrenten, die sich dem Thema erst vor kurzem angenommen haben, verteidigen müssen. Es ist gut, wenn das Anlagekonzept mehrheitsfähig wird. Den Wissensvorsprung kann uns niemand nehmen und wir freuen uns auf den Wettbewerb, der das Geschäft bekanntlich belebt.
ECOreporter: Wie stark können Sie die Nachhaltigkeitspolitik der Unternehmen, in die Ihre Fonds investieren, beeinflussen? Über welche Möglichkeiten und Instrumente verfügen Sie?
Peller: Unsere Form des Engagements ist dreifaltig. Erstens im Zusammenhang mit dem Dow Jones Sustainability Index (DJSI). Indem nur die Branchenbesten aufgenommen werden, haben wir Anreiz und Wettbewerb geschaffen, die unternehmerische Nachhaltigkeit in der Breite zu fördern. Zweitens durch aktive Stimmrechtsausübung bei Hauptversammlungen und drittens suchen wir, zusammen mit unserem Mutterhaus Robeco, auch den Dialog mit Unternehmen, wenn es uns als angebracht erscheint.
ECOreporter: Wer wertet bei Ihnen die Unternehmen im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeitsratings aus?
Peller: Unsere Research-Abteilung, bestehend aus einem interdisziplinären Team von Finanzanalysten, Naturwissenschaftlern oder Ingenieuren, die alle über mehrjährige Erfahrung verfügen.
ECOreporter: Was sind absolute Ausschlusskriterien für ein nachhaltiges Investment?
Peller: Wir kennen bei SAM keine Ausschlussregeln oder Mindestumsatzanteile in kontroversen Geschäftsfeldern, welche zu einem Ausschluss führen würden. Unsere Analyse und Bewertung ist grundsätzlich normfrei, dafür integral. Wer summa summarum unternehmerisch nicht nachhaltig agiert, fällt aus dem Anlageuniversum raus. Nur auf expliziten Kundenwunsch kreieren wir Investmentstrategien, die Tabak, Alkohol, Waffen oder andere Sektoren ausschliessen.
ECOreporter: Was bringen Sie zur Messe Grünes Geld mit?
Peller: Langjährige Expertise, Überzeugung und Vorfreude.
ECOreporter: Herr Peller, vielen Dank für das Gespräch!