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Die Insolvenz der FFK Enviornment GmbH schreitet voran – was bleibt für die Anleihe-Anleger?
Die insolvente FFK Enviornment GmbH wird zerschlagen. Ein Investor hat bereits zwei von drei Sparten der der Recyclingspezialistin aus Peitz in Brandenburg übernommen. Welche Chancen haben die Anleihe-Anleger, die zusammen 16 Millionen Euro in eine „Biokohle“-Anlage der FFK investierten, zumindest einen Teil ihres Geldes zurückzuerhalten?
Aus Abfällen Brennstoff entwickeln, der langfristig Kohle als Energielieferant ersetzt. Das war das Ziel der FFK Enviornment GmbH. Um in Forst in der Lausitz eine Recyclinganlage zu realisieren, die eben solche Compositpellets - sogenannte Biokohle - herstellt, hatte die FFK Enviornment GmbH 2011 eine mit 7,25 Prozent verzinste Anleihe auf den Markt gebracht. Dieses Wertpapier sollte dem Unternehmen 25 Millionen Euro einbringen. Tatsächlich eingeworben hat FFK Environment schließlich 16 Millionen Euro. Das Produktionsziel lag dann bei 200.000 Tonnen Biokohle pro Jahr, als das FFK-Werk im Mai 2013 mit reichlich Verspätung offiziell in Betrieb gehen sollte. Doch technische Probleme sorgten dafür, dass die Anlage nie so funktionierte, dass FFK damit Geld verdienen konnte. Kein halbes Jahr später ging das Unternehmen in die Insolvenz.
„Die Unternehmensgruppe hat sich bei diesen Investitionen verkalkuliert“, erklärt der Insolvenzverwalter Prof. Dr. Rolf-Dieter Mönning, der die FFK Environment GmbH seit Beginn des Verfahrens führt. Ihm zufolge stehen in der Insolvenztabelle mehr als 700 Forderungen im Wert von 60 Millionen Euro. Schon zu Beginn des Verfahrens hatte der Jurist erklärt, Kosten einsparen zu müssen, um die drei Gesellschaften überhaupt fortführen zu können. 40 Prozent der einstmals 150-köpfigen Belegschaft des Unternehmens erhielten zwischenzeitlich die Kündigung.
Zwei Sparten verkauft – weitere Verhandlungen laufen
Seit kurzem steht fest, dass die FFK Environment GmbH nicht als Ganzes erhalten bleibt. Die Eurologistik Umweltservice GmbH aus Massen bei Finsterwalde hat den Zuschlag zur Übernahme der Recyclingsparte und der Logistiksparte von FFK erhalten. Mit Zustimmung des Gläubigerausschusses sei die Transaktion zum 1. August 2014 erfolgt, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Insolvenzverwaltung. Über Vertragsdetails wie den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Für die Immobilien am Stammsitz Peitz wird demnach weiterhin mit Investoren verhandelt. „Hier sind wir mit verschiedenen Unternehmen im Gespräch, die Interesse an den Standorten und Gebäuden bekundet haben“, sagt Mönning. Die Biokohle-Produktion in Forst befinde sich nach Monate langem Stillstand zwar im Testbetrieb, die technischen Probleme seien jedoch noch immer nicht behoben, so der Insolvenzverwalter. Das Werk sei für Investoren „vor allem interessant, wenn damit Geld verdient werden kann“, so Mönning weiter.
Insolvenzquote über 30 Prozent?
Dazu, wie viel Geld die Anleihegläubiger der FFK Environment GmbH zurückerhalten können, will Mönning „keine verbindliche Aussage treffen“. Aber: „Die Bandbreite einer möglichen Auszahlungsquote liegt zwischen einem höheren, einstelligen Prozentbereich bis hin zu über 30 Prozent“, so der Insolvenzverwalter. Wie viel es am Ende werden kann, hängt Mönning zufolge aber auch davon ab, ob ein Verkauf der Biokohle-Anlage die Insolvenzquote steigert oder nicht. Gedrückt werden könnte die Quote der Insolvenzverwaltung zufolge durch „zahlreiche Schadenersatzforderungen auf langfristige Lieferverträge“. Allerdings sei noch offen, inwiefern diese Forderungen zum Tragen kommen. Ohnehin müssen sich alle Gläubiger darauf einstellen, dass das Verfahren noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird: „Vergleichbare Insolvenzverfahren dauern erfahrungsgemäß mehr als fünf Jahre. Rechte des Unternehmens müssen regelmäßig durch mehrere Gerichtsinstanzen durchgesetzt werden. Das nimmt neben der eigentlichen Verwaltung viel Zeit in Anspruch“, sagt Mönning. Davon sei auch in diesem Verfahren auszugehen.
Aus Abfällen Brennstoff entwickeln, der langfristig Kohle als Energielieferant ersetzt. Das war das Ziel der FFK Enviornment GmbH. Um in Forst in der Lausitz eine Recyclinganlage zu realisieren, die eben solche Compositpellets - sogenannte Biokohle - herstellt, hatte die FFK Enviornment GmbH 2011 eine mit 7,25 Prozent verzinste Anleihe auf den Markt gebracht. Dieses Wertpapier sollte dem Unternehmen 25 Millionen Euro einbringen. Tatsächlich eingeworben hat FFK Environment schließlich 16 Millionen Euro. Das Produktionsziel lag dann bei 200.000 Tonnen Biokohle pro Jahr, als das FFK-Werk im Mai 2013 mit reichlich Verspätung offiziell in Betrieb gehen sollte. Doch technische Probleme sorgten dafür, dass die Anlage nie so funktionierte, dass FFK damit Geld verdienen konnte. Kein halbes Jahr später ging das Unternehmen in die Insolvenz.
„Die Unternehmensgruppe hat sich bei diesen Investitionen verkalkuliert“, erklärt der Insolvenzverwalter Prof. Dr. Rolf-Dieter Mönning, der die FFK Environment GmbH seit Beginn des Verfahrens führt. Ihm zufolge stehen in der Insolvenztabelle mehr als 700 Forderungen im Wert von 60 Millionen Euro. Schon zu Beginn des Verfahrens hatte der Jurist erklärt, Kosten einsparen zu müssen, um die drei Gesellschaften überhaupt fortführen zu können. 40 Prozent der einstmals 150-köpfigen Belegschaft des Unternehmens erhielten zwischenzeitlich die Kündigung.
Zwei Sparten verkauft – weitere Verhandlungen laufen
Seit kurzem steht fest, dass die FFK Environment GmbH nicht als Ganzes erhalten bleibt. Die Eurologistik Umweltservice GmbH aus Massen bei Finsterwalde hat den Zuschlag zur Übernahme der Recyclingsparte und der Logistiksparte von FFK erhalten. Mit Zustimmung des Gläubigerausschusses sei die Transaktion zum 1. August 2014 erfolgt, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Insolvenzverwaltung. Über Vertragsdetails wie den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Für die Immobilien am Stammsitz Peitz wird demnach weiterhin mit Investoren verhandelt. „Hier sind wir mit verschiedenen Unternehmen im Gespräch, die Interesse an den Standorten und Gebäuden bekundet haben“, sagt Mönning. Die Biokohle-Produktion in Forst befinde sich nach Monate langem Stillstand zwar im Testbetrieb, die technischen Probleme seien jedoch noch immer nicht behoben, so der Insolvenzverwalter. Das Werk sei für Investoren „vor allem interessant, wenn damit Geld verdient werden kann“, so Mönning weiter.
Insolvenzquote über 30 Prozent?
Dazu, wie viel Geld die Anleihegläubiger der FFK Environment GmbH zurückerhalten können, will Mönning „keine verbindliche Aussage treffen“. Aber: „Die Bandbreite einer möglichen Auszahlungsquote liegt zwischen einem höheren, einstelligen Prozentbereich bis hin zu über 30 Prozent“, so der Insolvenzverwalter. Wie viel es am Ende werden kann, hängt Mönning zufolge aber auch davon ab, ob ein Verkauf der Biokohle-Anlage die Insolvenzquote steigert oder nicht. Gedrückt werden könnte die Quote der Insolvenzverwaltung zufolge durch „zahlreiche Schadenersatzforderungen auf langfristige Lieferverträge“. Allerdings sei noch offen, inwiefern diese Forderungen zum Tragen kommen. Ohnehin müssen sich alle Gläubiger darauf einstellen, dass das Verfahren noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird: „Vergleichbare Insolvenzverfahren dauern erfahrungsgemäß mehr als fünf Jahre. Rechte des Unternehmens müssen regelmäßig durch mehrere Gerichtsinstanzen durchgesetzt werden. Das nimmt neben der eigentlichen Verwaltung viel Zeit in Anspruch“, sagt Mönning. Davon sei auch in diesem Verfahren auszugehen.