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"Die Korrektur nimmt das spekulative Geld aus dem Markt." - ECOreporter.de sprach mit Philipp Burger, Manager des Fonds CS EF (Lux) Future Energy - Experte nennt attraktiv bewertete Aktien im Bereich Erneuerbare Energien
Umweltaktien haben monatelang kräftige Kursgewinne erzielt. Wertzuwächse von 50 bis 100 Prozent innerhalb eines Jahres waren bei Wind- und Solartiteln keine Seltenheit. Doch die Luft scheint dünner zu werden: Die Verunsicherung an den Weltbörsen am vergangenen Dienstag hat auch die zuletzt erfolgsverwöhnten Neue-Energie-Aktien kalt erwischt. Kursabschläge in Höhe von zehn Prozent und mehr waren die Folge. Wie geht es weiter? Folgt nun eine länger anhaltende Korrektur oder bieten sich schon wieder Kaufkurse? ECOreporter.de sprach darüber mit Philipp Burger, Portfoliomanager des Fonds CS EF (Lux) Future Energy.
Der Anlageexperte sieht den jüngsten Kurseinbruch als "normale Korrektur". Ursache seien verschiedene Faktoren, so Burger. Er führt "drei wichtige Ereignisse" an: "Der ehemalige US-Notenbankchef Alan Greenspan sieht die Möglichkeit der Rezession in den USA. Der US-Immobilienmarkt leidet wieder unter schlechten Nachrichten; es steigt die Unsicherheit über schlechte Hypothekarausleihungen. In China wurde die Hinterlegungspflicht für Ausleihungen der Banken verschärft. Zusätzlich dazu belasten Gerüchte einer Kapitalgewinnsteuer die Märkte von Shanghai und Shenzhen."
Der erfahrene Fondsmanager erkennt bekannte Muster im Verhalten der Märkte. Es sei typisch, dass bei zu guter "Börsen-Wetterlage" wenig genüge, um das "Fass zum Überlaufen zu bringen", so Burger. Er glaube jedoch nicht, dass nun "eine große Korrektur" folge. "Die bisherigen Höchstkurse sind wohl noch nicht die Spitze gewesen. Ich rechne eher mit einer Entwicklung wie im vergangenen Jahr, als es im Mai/Juni einen Einbruch um zirka zehn Prozent gab. Anschließend ging es dann wieder bergauf", sagt Burger.
Die kräftigen Kursverluste vieler Unternehmen der Wind- und Solarbranche sieht Burger in Zusammenhang mit den vorherigen Erfolgen: "Bei einer größeren Korrektur verlieren die Titel am meisten, die zuvor am stärksten gestiegen. In den Wind- und Solaraktien sitzt zurzeit viel spekulatives Geld. Die schöne Performance der Unternehmen hat natürlich auch Spekulanten angelockt, die bekommen schnell "kalte Füße". Eine Korrektur wie diese nimmt zunächst einmal die heiße Luft und das spekulative Geld aus dem Markt." Neben den Neue-Energie-Werten stünden auch andere Sektoren unter Druck, zum Beispiel der brasilianische Markt oder Schweizer Industrietitel, die zehn Prozent verloren hätten, so Burger.
En wichtiges kurstreibendes Moment bei Erneuerbare-Energie-Titeln sei in den Wochen vor dem Einbruch der Übernahmekampf um den Hamburger Windanlagenbauer REpower Systems AG gewesen, sagt der Credit Suisse Experte. Das habe das Interesse angeheizt und die Kurse "gepusht". Burger: "Den Phantasien waren kaum noch Grenzen gesetzt, die Bewertungen schossen in die Höhe. Möglicherweise hat gerade die Tatsache, dass ausgerechnet ein Atomkonzern für REpower geboten hat, der Entwicklung diesen Schub gegeben. Frei nach dem Motto "Old Energy kauft sich bei New Energy ein"."
Anleger sollten jetzt noch nicht wieder "im grossen Stil einsteigen", rät der Fondsmanager. Sie sollten den Markt erst einmal zwei bis drei Wochen beobachten. Schlüssel für die weitere Entwicklung seien die US-Wirtschaft und China. Wenn die amerikanischen Konsumenten unter der Entwicklung im Immobiliensektor leiden sollten, werde das gravierende Folgen haben.
Wie beugt ein stark fokussierter Investmentfonds wie der Future Energy größeren Verlusten durch Kurseinbrüche vor? Hält Burger jetzt mehr Liquidität im Fondsvermögen vor? "Wir fahren mit dem Future Energy augenblicklich noch keine volle Cash Quote", erklärt er auf Nachfrage von ECOreporter.de: "Laut den Statuten des Fonds sind bis zu zehn Prozent Liquidität zulässig, wir arbeiten aber nie mit mehr als drei Prozent, zurzeit haben wir einen Anteil von zwei Prozent." Der Future Energy Fonds sei "defensiv positioniert", sagt der Experte. Gut 60 Prozent des Vermögens stecke in Titeln aus dem Bereich Energieeffizienz wie Erdgas und Mobilität, knapp 40 Prozent im Bereich Erneuerbare Energien.
Drei Einzeltitel, die er derzeit für attraktiv hält, nennt Burger: "Bei Kursen um 250 Dänischen Kronen die Vestas Wind Systems AS, bei Kursen um 50 Euro die SolarWorld AG und bei Kursen um 115 Euro die Wacker Chemie AG." Für Vestas wurden in Kopenhagen zuletzt 263 Kronen notiert (28.2.2007; 18:00 Uhr). SolarWorld kosteten im elektronischen Xetra-Handel der Deutschen Börse zuletzt 54,58 Euro (28.2.07; 17:35 Uhr). Wacker Chemie AG lagen am Mittwochabend bei 115,00 Euro (Xetra; 17:35 Uhr).
Philipp Burger studierte laut Credit Suisse Umweltwissenschaften an der Universität Zürich. Der Fondsmanager verfüge über eine 16-jährige Erfahrung im Wertpapieranlagegeschäft und Portfoliomanagement: 2 Jahre UBS Zürich, Allgemeines Ausbildungsprogramm, 10 Jahre UBS/Julius Bär/Cantrade, Maklergeschäft/Leadreader/Leiter der Abteilung für derivative Wertpapiere, 4 Jahre bei JBAM in Zürich, Leiter des Aktienteams und Portfoliomanager für derivative Produkte. Seit März 2000 ist Burger bei der Credit Suisse Asset Management (CSAM) als Portfoliomanager tätig.
Bild: Philipp Burger / Quelle: Credit Suisse
Der Anlageexperte sieht den jüngsten Kurseinbruch als "normale Korrektur". Ursache seien verschiedene Faktoren, so Burger. Er führt "drei wichtige Ereignisse" an: "Der ehemalige US-Notenbankchef Alan Greenspan sieht die Möglichkeit der Rezession in den USA. Der US-Immobilienmarkt leidet wieder unter schlechten Nachrichten; es steigt die Unsicherheit über schlechte Hypothekarausleihungen. In China wurde die Hinterlegungspflicht für Ausleihungen der Banken verschärft. Zusätzlich dazu belasten Gerüchte einer Kapitalgewinnsteuer die Märkte von Shanghai und Shenzhen."
Der erfahrene Fondsmanager erkennt bekannte Muster im Verhalten der Märkte. Es sei typisch, dass bei zu guter "Börsen-Wetterlage" wenig genüge, um das "Fass zum Überlaufen zu bringen", so Burger. Er glaube jedoch nicht, dass nun "eine große Korrektur" folge. "Die bisherigen Höchstkurse sind wohl noch nicht die Spitze gewesen. Ich rechne eher mit einer Entwicklung wie im vergangenen Jahr, als es im Mai/Juni einen Einbruch um zirka zehn Prozent gab. Anschließend ging es dann wieder bergauf", sagt Burger.
Die kräftigen Kursverluste vieler Unternehmen der Wind- und Solarbranche sieht Burger in Zusammenhang mit den vorherigen Erfolgen: "Bei einer größeren Korrektur verlieren die Titel am meisten, die zuvor am stärksten gestiegen. In den Wind- und Solaraktien sitzt zurzeit viel spekulatives Geld. Die schöne Performance der Unternehmen hat natürlich auch Spekulanten angelockt, die bekommen schnell "kalte Füße". Eine Korrektur wie diese nimmt zunächst einmal die heiße Luft und das spekulative Geld aus dem Markt." Neben den Neue-Energie-Werten stünden auch andere Sektoren unter Druck, zum Beispiel der brasilianische Markt oder Schweizer Industrietitel, die zehn Prozent verloren hätten, so Burger.
En wichtiges kurstreibendes Moment bei Erneuerbare-Energie-Titeln sei in den Wochen vor dem Einbruch der Übernahmekampf um den Hamburger Windanlagenbauer REpower Systems AG gewesen, sagt der Credit Suisse Experte. Das habe das Interesse angeheizt und die Kurse "gepusht". Burger: "Den Phantasien waren kaum noch Grenzen gesetzt, die Bewertungen schossen in die Höhe. Möglicherweise hat gerade die Tatsache, dass ausgerechnet ein Atomkonzern für REpower geboten hat, der Entwicklung diesen Schub gegeben. Frei nach dem Motto "Old Energy kauft sich bei New Energy ein"."
Anleger sollten jetzt noch nicht wieder "im grossen Stil einsteigen", rät der Fondsmanager. Sie sollten den Markt erst einmal zwei bis drei Wochen beobachten. Schlüssel für die weitere Entwicklung seien die US-Wirtschaft und China. Wenn die amerikanischen Konsumenten unter der Entwicklung im Immobiliensektor leiden sollten, werde das gravierende Folgen haben.
Wie beugt ein stark fokussierter Investmentfonds wie der Future Energy größeren Verlusten durch Kurseinbrüche vor? Hält Burger jetzt mehr Liquidität im Fondsvermögen vor? "Wir fahren mit dem Future Energy augenblicklich noch keine volle Cash Quote", erklärt er auf Nachfrage von ECOreporter.de: "Laut den Statuten des Fonds sind bis zu zehn Prozent Liquidität zulässig, wir arbeiten aber nie mit mehr als drei Prozent, zurzeit haben wir einen Anteil von zwei Prozent." Der Future Energy Fonds sei "defensiv positioniert", sagt der Experte. Gut 60 Prozent des Vermögens stecke in Titeln aus dem Bereich Energieeffizienz wie Erdgas und Mobilität, knapp 40 Prozent im Bereich Erneuerbare Energien.
Drei Einzeltitel, die er derzeit für attraktiv hält, nennt Burger: "Bei Kursen um 250 Dänischen Kronen die Vestas Wind Systems AS, bei Kursen um 50 Euro die SolarWorld AG und bei Kursen um 115 Euro die Wacker Chemie AG." Für Vestas wurden in Kopenhagen zuletzt 263 Kronen notiert (28.2.2007; 18:00 Uhr). SolarWorld kosteten im elektronischen Xetra-Handel der Deutschen Börse zuletzt 54,58 Euro (28.2.07; 17:35 Uhr). Wacker Chemie AG lagen am Mittwochabend bei 115,00 Euro (Xetra; 17:35 Uhr).
Philipp Burger studierte laut Credit Suisse Umweltwissenschaften an der Universität Zürich. Der Fondsmanager verfüge über eine 16-jährige Erfahrung im Wertpapieranlagegeschäft und Portfoliomanagement: 2 Jahre UBS Zürich, Allgemeines Ausbildungsprogramm, 10 Jahre UBS/Julius Bär/Cantrade, Maklergeschäft/Leadreader/Leiter der Abteilung für derivative Wertpapiere, 4 Jahre bei JBAM in Zürich, Leiter des Aktienteams und Portfoliomanager für derivative Produkte. Seit März 2000 ist Burger bei der Credit Suisse Asset Management (CSAM) als Portfoliomanager tätig.
Bild: Philipp Burger / Quelle: Credit Suisse