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„Die Menschen denken über die Sinnhaftigkeit ihrer Geldanlagen nach.“ – ECOreporter.de –Interview mit Horst P. Popp, Vorstandsvorsitzender der UmweltBank AG





ECOreporter.de: Herr Popp, 2009 ist die UmweltBank um rund 30 Prozent gewachsen. Worauf konkret führen sie dieses Wachstum zurück?


Horst P. Popp: Die Menschen denken seit der Finanzkrise verstärkt über die Sinnhaftigkeit ihrer Geldanlage nach. Die UmweltBank bietet Ihren Kunden eine Rendite in doppelter Hinsicht: Neben attraktiven Zinsen erhalten sie das gute Gefühl, mit Ihrem Geld zum Schutz der Umwelt beizutragen. Unsere Kunden honorieren unser Geschäftsmodell, weil sie Wert auf Sicherheit, Transparenz und Ökologie bei gleichzeitig attraktiven Konditionen legen. Sie finden es sympathisch, dass die UmweltBank mit dem Geld der Anleger ausschließlich Umweltprojekte finanziert und fördert. Gleichzeitig sorgt die solide Kreditpolitik der Bank dafür, dass Kreditausfälle minimiert werden.


ECOreporter.de: Ist weiteres Wachstum auf diesem Niveau möglich? Strebt die Umweltbank dies an?


Popp: Die UmweltBank hält an Ihrem Prinzip fest: Die Förderung ökologischer Projekte ist unser zentrales Anliegen. Dabei bieten wir höchstmögliche Transparenz – schließlich möchten unsere Kunden wissen, in welche Art von Projekten ihr Geld fließt. Wir sind bestrebt, den Wachstumskurs fortzusetzen und peilen 10.000 Neukunden für das Jahr 2010 an.


ECOreporter.de: Gibt es konkrete Projekte, die Sie im laufenden oder kommenden Jahr realisieren wollen?

Popp: Um mit der Steigerung unserer Kundenzahl Schritt zu halten,  werden wir kontinuierlich neue Mitarbeiter für die UmweltBank gewinnen. Um weitere Umweltprojekte fördern zu können, haben wir die Eigenkapitalbasis der UmweltBank gerade durch die Emission eines bankeigenen Genussrechts gestärkt. Darüber hinaus planen wir die Begleitung weiterer Genussrechts-Emissionen für Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien.


ECOreporter.de:  Das Angebot an Nachhaltigen Banken ist in den vergangenen 13 Jahren, die sie am Markt sind verbreitert. Was konkret tut die UmweltBank, um sich gegenüber den Mitbewerbern als besonderes Institut für den Kunden zu profilieren?


Popp: Die UmweltBank bietet als einzige Bank in Deutschland eine Umweltgarantie: Die Kundengelder werden ausschließlich für ökologische Kreditprojekte verwendet. Derzeit stehen etwa 1 Milliarde Euro an Kundeneinlagen einer Summe von 1 Milliarde Euro an Krediten für Umweltprojekte gegenüber. Dieses Alleinstellungsmerkmal gilt es besonders zu kommunizieren.


ECOreporter.de: Die UmweltBank unterstützt Grünstrom-Projekte mit Krediten. Wie wird sich dieser Geschäftsbereich angesichts der Kappung der Solarstromvergütung entwickeln?


Popp:  Momentan erleben wir einen Boom bei der Finanzierung von Photovoltaikanlagen. Mit ihrer langjährigen Erfahrung im Bereich der Solarfinanzierung ist die UmweltBank gut aufgestellt und wird auch nach der geplanten Kürzung der Einspeisevergütung in der Lage sein, Kredite für Solaranlagen zu vergeben. Photovoltaikanlagen sind im übrigen nur ein Teil unseres Kreditgeschäfts. In der Projektfinanzierung sowie bei Baudarlehen erwarten wir ebenfalls weiterhin ein gutes Geschäft.


ECOreporter.de: Wo sehen Sie die größten Potenziale für die Zukunft des Nachhaltigen Bankwesens, Gibt es spezielle Geschäftsfelder die gegenüber anderen in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden?


Popp:  Eine aktuelle Studie der Managementberatung zeb besagt, dass das Kundenpotenzial für ethisch-ökologische Geldanlagen in Deutschland sechs Millionen Menschen umfasst und weiter wachsen wird. Vor diesem Hintergrund erwarte ich, dass unser transparentes und nachhaltiges Geschäftsmodell weiter an Bedeutung gewinnen wird.



ECOreporter.de: Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Popp!
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