Fonds / ETF, Fonds des Monats

Die nachhaltigen ETF mit der besten Wertentwicklung im Juni und im 1. Halbjahr

Im Juni haben fast alle 20 nachhaltigen börsengehandelten Indexfonds (englisch Exchange Traded Funds, kurz ETF) an Wert verloren, viele davon deutlich. Das geht aus unserer Datenbank ECOfondsreporter hervor. Elf Fonds dieser Kategorie verzeichneten einen Monatsverlust von mindestens vier Prozent. Als einziger ETF konnte im Juni zulegen, wenn auch nur um 0,1 Prozent.

Mit diesem geringen Wertzuwachs wurde der UBS-ETF MSCI Pacific Socially Responsible Fonds des Monats dieser Kategorie. Dieser von UBS im August 2011 in Luxemburg aufgelegt Fonds investiert in Aktien, die im MSCI Pacific Socially Responsible Index vertreten sind. Dieser Nachhaltigkeitsindex des Anbieters MSCI – bekannt für seinen herkömmlichen Weltaktienindex MSCI World – verfolgt den Best-in-class-Ansatz. Er enthält Unternehmen, die innerhalb ihrer Branche die besten Leistungen in den Bereichen Umweltschutz, soziale Verantwortung und Unternehmensführung (ESG) zeigen. Dabei kann es sich auch um per se nicht nachhaltige Branchen handeln. Die US-Konzerne IBM, Johnson & Johnson und Procter & Gamble sowie die britische Vodaphone zählen zu den größten Positionen des UBS-ETF MSCI Pacific Socially Responsible, ebenso der australische Finanzkonzern Westpac und die Royal Bank of Canada.

Der regionale Schwerpunkt des UBS-ETF MSCI Pacific Socially Responsible liegt mit 50 Prozent auf Aktien aus den Vereinigten Staaten. Der Fonds notiert in US-Dollar. Er verfügt über ein Volumen von rund zwölf Millionen Dollar, also umgerechnet rund neun Millionen Euro. Die jährliche Verwaltungsgebühr beträgt 0,7 Prozent.
Der db x Trackerts S&P U.S. Carbon Efficient ETF wurde 2009 von dbx Trackers gestartet, einer luxemburgischen Investmenttochter der Deutschen Bank, die auf ETF spezialisiert ist. Dieser ETF gab im Juni um 1,5 Prozent nach und landete mit diesem moderaten Wertverlust auf dem zweiten Platz unserer aktuellen Monatsauswertung. Sein Volumen liegt bei rund sieben Millionen Euro. Die jährliche Verwaltungsgebühr beträgt 0,5 Prozent.

Der db x Trackerts S&P U.S. Carbon Efficient ETF investiert ausschließlich in Titel des herkömmlichen US-Aktien-Index S&P 500 von Standard & Poors. Die Titelauswahl basiert hier auf Analysen der Nachhaltigkeitsresearch-Agentur Trucost Plc. aus London.  Diese streicht die 100 Aktien der Unternehmen mit den schlechtesten CO2-Bilanzen ihrer jeweiligen Branche aus dem Pool investierbarer Titel. Sofern sich einzelne Konzerne beim Thema Energieeffizienz und CO2-Ausstoß engagieren oder merklich verbessern, fällt dies bei der Analyse für die Aktien positiv ins Gewicht. Aus der Vorauswahl entsteht der endgültige Aktienpool mit maximal 375 für den db x Trackerts S&P U.S. Carbon Efficient ETF investierbaren Anteilsscheinen. Ende Juni zählten auch bei diesem nachhaltigen ETF die US-Konzerne IBM, Johnson & Johnson  und Procter & Gamble zu den größten Positionen, zudem Wal-Mart, Apple und Google.

Die nachhaltigen ETF mit der besten Wertentwicklung im Juni


Trotz der schwachen Entwicklung im Juni kann sich die Wertentwicklung der nachhaltigen ETF im 1. Halbjahr durchaus sehen lassen. Acht Produkte dieser Kategorie legten von Januar bis Juni zweistellig zu, sieben weitere mindestens sieben Prozent. Mit dem iShares DJ EURO STOXX Sustainability 40 (DE) verzeichnete nur ein nachhaltiger ETF für die ersten sechs Monate einen Wertverlust, sein Minus betrug 0,9 Prozent.

Am besten schnitt im 1. Halbjahr ein Produkt des irischen ETF-Anbieters Powershares ab. Sein PowerShares Global Clean Energy Fund verbesserte sich um satte 29,1 Prozent. Dieser ETF wurde im November 2007 aufgelegt und hat seither ein Fondsvolumen von über sechs Millionen Euro aufgebaut. Pro Jahr fällt eine Verwaltungsgebühr von 0,75 Prozent an. Dieser nachhaltige ETF orientiert sich am WilderHill Clean Energy Index, dessen Zusammensetzung wird vierteljährlich aktualisiert. Der Index enthält Unternehmen, deren Technologien und Dienste auf die Erzeugung und Nutzung von sauberen Energien ausgerichtet sind.

Im Portfolio des PowerShares Global Clean Energy Fund zählen zu den größten Positionen der weltweit ausgerichteten Auswahl Solarkonzerne wie SunPower und First Solar, die stark vom Photovoltaikboom in den USA profitieren, aber auch Solarhersteller wie Canadian Solar, dessen Aktie nach etlichen Positivnachrichten in den letzten Monaten stark zugelegt hat. Weitere Top-Positionen sind zum Beispiel die auf Elektrofahrzeuge spezialisierte Tesla Motors aus Kalifornien und das Geothermieunternehmen Ormat Technologies aus Nevada.

Mit einem Plus von über 24 Prozent im 1. Halbjahr führt der iShares S&P Global Clean Energy das Feld der übrigen nachhaltigen ETF an. Dieser ETF bildet den S&P Global Clean Energy-Index ab, der 30 Unternehmen aus dem Sektor der Erneuerbaren Energien enthält. Zu den größten Positionen der weltweit ausgerichteten Auswahl zählen etwa der Solarhersteller First Solar und der Windturbinenbauer Vestas, aber auch Energieunternehmen mit großem Anteil an Grünstromproduktion wie Enel aus Italien. Die jährliche Managementgebühr beträgt beim iShares S&P Global Clean 0,65 Prozent. Er notiert in US-Dollar. Dieser ETF wurde im Juli 2007 aufgelegt und hat seither ein Volumen von 105 Millionen Dollar erreicht. Unter dem Namen iShares vertriebene ETFs stammen von der Barclays Global Investors, dem weltweit größten Anbieter von ETFs. Barclays Global Investors gehört zur US-amerikanischen Black Rock Asset Management.

Die nachhaltigen ETF mit der besten Wertentwicklung im 1. Halbjahr



ECOreporter untersucht den Markt der nachhaltigen Geldanlage seit 1997 kontinuierlich. Zunächst im Auftrag des NRW-Umweltministeriums; mittlerweile werden die in der Branche anerkannten Zahlen von ECOreporter.de als ein Ergebnis der eigenen fortlaufenden Marktuntersuchungen veröffentlicht. Als ECOreporter.de 1997 diese Daten erstmals ermittelten, gab es nur zwölf nachhaltige Fonds mit insgesamt lediglich 220 Millionen Euro Volumen. Ende 2012 belief sich das Volumen der 282 nachhaltigen Fonds in Deutschland auf insgesamt 28,1 Milliarden Euro. Unsere Daten zur Wertentwicklung der Fonds stammen in der Regel von den Fondsbörsen.
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