Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Die perfekte Welle - deutsche Wasserwirtschaft positioniert sich für Wachstumsschub
Hahn auf - und schon gurgelt, fließt, rauscht oder plätschert es: Spontane Wasserversorgung ist in Deutschland und anderen Nationen eine Selbstverständlichkeit. In vielen anderen Ländern ist es eine Seltenheit. Entsprechend wenig homogen ist der Weltmarkt für die Wasserwirtschaft. Nur ein gemeinsames Merkmal ist festzustellen: das rasche und solide Wachstum. Auch in Deutschland.
Dieser Text stammt aus einer Sonderpublikation des Emissionshauses Trendinvest Beratungs GmbH. Per Mausklick gelangen Sie zu der Publikation.
Die Wasserwirtschaft hat viele Baustellen – weltweit: So klärt China lediglich 25 Prozent allen Abwassers. 300 Millionen Chinesen leben mit verschmutztem oder mit zu wenig Wasser. Selbst die bestehende Wasserinfrastruktur in Europa und Nordamerika wird laut Berechnungen der Weltbank bis 2015 rund 600 Milliarden Euro kosten. Wachstumschancen genug also für Unternehmen, die mit Wasser versorgen, Abwasser reinigen, Wasserinfrastruktur bauen oder warten, die Wasserqualität messen oder dafür die Technologie liefern.
Ein Drittel der Menschheit lebt in Gebieten, in denen zumindest zeitweise Wassermangel herrscht. Dazu steigt der Welt-Wasserbedarf aber stetig. Laut dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen könnte er schon 2020 um 40 Prozent höher liegen als heute.
In Deutschland verbraucht jeder Einwohner täglich hochgerechnet rund 130 Liter Wasser. Zwei Liter trinkt er, der große Rest fließt durch die Abflüsse von Küche, Bad, Spül- und Waschmaschine und anderer kleine Helfer des Alltags. Dieser Verbrauch ist aber nur ein Teil der wahren Wassermenge, die eine Industrienation konsumiert. Im Hintergrund fließt viel mehr Flüssiges als erahnt. So werden zur Produktion eines Kilos Kaffee etwa 20.000 Liter Wasser benötigt, für eine Jeans ca. 5.000 Liter und für einen Pkw bis zu 300.000 Liter. Rechnet man diese Verbräuche mit, kommt jeder Deutsche im Schnitt auf einen Bedarf von 4.000 Liter Wasser täglich. Der weltweit steigende Wasserbedarf wird auf Dauer nur zu befriedigen sein, wenn Wirtschaftswachstum und der Bedarf an Ressourcen wie Wasser entkoppelt werden können: „Mit weniger mehr herstellen“ ist das Motto.
Nach Schätzungen von Roland Berger Consulting belief sich der Weltmarkt für nachhaltige Wasserwirtschaft 2007 auf etwa 361 Milliarden Euro. Bis 2020 sagen die Berater ein Volumen von 805 Milliarden Euro voraus. Gegenwärtig nimmt die Wasserversorgung, also die Bereitstellung und Verteilung des Wassers, mit einem Volumen von 172 Milliarden Euro pro Jahr den größten Anteil am Weltmarkt der nachhaltigen Wasserwirtschaft ein. Andere Marktsegmente werden jedoch bis 2020 deutlich höhere jährliche Wachstumsraten aufweisen und daher an Bedeutung gewinnen. Am stärksten ist das erwartete Wachstum nach Angaben des Bundesumweltministeriums bei Produkten, die der effizienten Nutzung des Wassers dienen, gefolgt von der Abwasserbehandlung und der Wasserversorgung.
Der Weltmarkt für dezentrales Wassermanagement hat heute laut dem Bundesumweltministerium ein Volumen von etwa 18 Milliarden Euro; etwa drei Viertel davon entfallen auf Kleinkläranlagen. Die Absatzmärkte liegen wegen der strengen EU- Vorgaben bisher vor allem in Europa. Insbesondere die neuen mittel- und osteuropäischen Beitrittsländer der EU werden ihre Abwassertechnik und vor allem die Abwasserinfrastruktur deutlich modernisieren müssen – eine teure Aufgabe.
Ein Exportschlager der deutschen Umwelttechnik ist der Bereich Wasser- und Abwassertechnik mit einem jährlichen Exportvolumen von 13 Milliarden US-Dollar. In der Kanalisationstechnik beispielsweise hat Deutschland einen Weltmarktanteil von 31 Prozent (während der gesamte Anteil Deutschlands am Weltmarkt der Wasserwirtschaft rund 10 Prozent beträgt). Als besonders zukunftsträchtig gelten auch die Membrantechniken, da Filtrationsmembranen bei der Wasserreinigung und Trinkwassergewinnung in vielen Varianten angewendet werden können. Sinkende Preise für diese Techniken bringen ein immer weiteres Einsatzgebiet mit sich. Wasser-Management und Wassertechnik sind aber nicht nur dort gefragt, wo Wasser ein knappes Gut ist.
„Auch Weltregionen mit reichen Wasservorkommen brauchen moderne und vor allem nachhaltige Systeme zur Optimierung der Ver- und Entsorgungsinfrastruktur“, betont Prof. Dr. Ing. Ralf Otterpohl, der Leiter des Instituts für Abwasser- wirtschaft und Gewässerschutz der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH). Als Beispiel nennt er Kanalsanierungen, die zu erheblichen Kosten für die Kommunen führten. Daher seien Finanzierungs- und Betreibermodelle gefragt wie nie zuvor, erläutert Otterpohl. Kommunale Problemthemen wie etwa Klärschlamm seien dabei mit neuen Verfahren unter Nutzung des Energieeinspeisegesetzes sogar höchst kosteneffizient lösbar, sagt Otterpohl. Gleiches gelte für die Industrie, die bei Betreibermodellen kein eigenes Kapital binden müsse und dieses für andere Investitionen einsetzen könne. „Die Nutzung der Reststoffpotenziale durch das Betreiben solcher Anlagen ermöglicht sogar eine zusätzliche Wertschöpfung!“, sagt der Institutsleiter.
Die internationalen Märkte spielen im Bereich der Umwelttechnologien eine zunehmend wichtigere Rolle. Mit der Dachmarke German Water Partnership will die deutsche Wasserwirtschaft und -forschung ihre Stellung auf den internationalen Märkten weiter ausbauen. Diese Gemeinschaftsinitiative wird getragen von vielen Unternehmen der deutschen Wasserwirtschaft, von Forschungseinrichtungen, wasserwirtschaftlichen Fachverbänden und immerhin fünf Bundesministerien. Die Initiative soll die Leistungen und das Know-how im Bereich der Wassertechniken bündeln und strategisch ausrichten.
Bildhinweis: Wasserfiltertechnologie aus Deutschland. / Quelle: Wedeco
Dieser Text stammt aus einer Sonderpublikation des Emissionshauses Trendinvest Beratungs GmbH. Per Mausklick gelangen Sie zu der Publikation.
Die Wasserwirtschaft hat viele Baustellen – weltweit: So klärt China lediglich 25 Prozent allen Abwassers. 300 Millionen Chinesen leben mit verschmutztem oder mit zu wenig Wasser. Selbst die bestehende Wasserinfrastruktur in Europa und Nordamerika wird laut Berechnungen der Weltbank bis 2015 rund 600 Milliarden Euro kosten. Wachstumschancen genug also für Unternehmen, die mit Wasser versorgen, Abwasser reinigen, Wasserinfrastruktur bauen oder warten, die Wasserqualität messen oder dafür die Technologie liefern.
Ein Drittel der Menschheit lebt in Gebieten, in denen zumindest zeitweise Wassermangel herrscht. Dazu steigt der Welt-Wasserbedarf aber stetig. Laut dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen könnte er schon 2020 um 40 Prozent höher liegen als heute.
In Deutschland verbraucht jeder Einwohner täglich hochgerechnet rund 130 Liter Wasser. Zwei Liter trinkt er, der große Rest fließt durch die Abflüsse von Küche, Bad, Spül- und Waschmaschine und anderer kleine Helfer des Alltags. Dieser Verbrauch ist aber nur ein Teil der wahren Wassermenge, die eine Industrienation konsumiert. Im Hintergrund fließt viel mehr Flüssiges als erahnt. So werden zur Produktion eines Kilos Kaffee etwa 20.000 Liter Wasser benötigt, für eine Jeans ca. 5.000 Liter und für einen Pkw bis zu 300.000 Liter. Rechnet man diese Verbräuche mit, kommt jeder Deutsche im Schnitt auf einen Bedarf von 4.000 Liter Wasser täglich. Der weltweit steigende Wasserbedarf wird auf Dauer nur zu befriedigen sein, wenn Wirtschaftswachstum und der Bedarf an Ressourcen wie Wasser entkoppelt werden können: „Mit weniger mehr herstellen“ ist das Motto.
Nach Schätzungen von Roland Berger Consulting belief sich der Weltmarkt für nachhaltige Wasserwirtschaft 2007 auf etwa 361 Milliarden Euro. Bis 2020 sagen die Berater ein Volumen von 805 Milliarden Euro voraus. Gegenwärtig nimmt die Wasserversorgung, also die Bereitstellung und Verteilung des Wassers, mit einem Volumen von 172 Milliarden Euro pro Jahr den größten Anteil am Weltmarkt der nachhaltigen Wasserwirtschaft ein. Andere Marktsegmente werden jedoch bis 2020 deutlich höhere jährliche Wachstumsraten aufweisen und daher an Bedeutung gewinnen. Am stärksten ist das erwartete Wachstum nach Angaben des Bundesumweltministeriums bei Produkten, die der effizienten Nutzung des Wassers dienen, gefolgt von der Abwasserbehandlung und der Wasserversorgung.
Der Weltmarkt für dezentrales Wassermanagement hat heute laut dem Bundesumweltministerium ein Volumen von etwa 18 Milliarden Euro; etwa drei Viertel davon entfallen auf Kleinkläranlagen. Die Absatzmärkte liegen wegen der strengen EU- Vorgaben bisher vor allem in Europa. Insbesondere die neuen mittel- und osteuropäischen Beitrittsländer der EU werden ihre Abwassertechnik und vor allem die Abwasserinfrastruktur deutlich modernisieren müssen – eine teure Aufgabe.
Ein Exportschlager der deutschen Umwelttechnik ist der Bereich Wasser- und Abwassertechnik mit einem jährlichen Exportvolumen von 13 Milliarden US-Dollar. In der Kanalisationstechnik beispielsweise hat Deutschland einen Weltmarktanteil von 31 Prozent (während der gesamte Anteil Deutschlands am Weltmarkt der Wasserwirtschaft rund 10 Prozent beträgt). Als besonders zukunftsträchtig gelten auch die Membrantechniken, da Filtrationsmembranen bei der Wasserreinigung und Trinkwassergewinnung in vielen Varianten angewendet werden können. Sinkende Preise für diese Techniken bringen ein immer weiteres Einsatzgebiet mit sich. Wasser-Management und Wassertechnik sind aber nicht nur dort gefragt, wo Wasser ein knappes Gut ist.
„Auch Weltregionen mit reichen Wasservorkommen brauchen moderne und vor allem nachhaltige Systeme zur Optimierung der Ver- und Entsorgungsinfrastruktur“, betont Prof. Dr. Ing. Ralf Otterpohl, der Leiter des Instituts für Abwasser- wirtschaft und Gewässerschutz der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH). Als Beispiel nennt er Kanalsanierungen, die zu erheblichen Kosten für die Kommunen führten. Daher seien Finanzierungs- und Betreibermodelle gefragt wie nie zuvor, erläutert Otterpohl. Kommunale Problemthemen wie etwa Klärschlamm seien dabei mit neuen Verfahren unter Nutzung des Energieeinspeisegesetzes sogar höchst kosteneffizient lösbar, sagt Otterpohl. Gleiches gelte für die Industrie, die bei Betreibermodellen kein eigenes Kapital binden müsse und dieses für andere Investitionen einsetzen könne. „Die Nutzung der Reststoffpotenziale durch das Betreiben solcher Anlagen ermöglicht sogar eine zusätzliche Wertschöpfung!“, sagt der Institutsleiter.
Die internationalen Märkte spielen im Bereich der Umwelttechnologien eine zunehmend wichtigere Rolle. Mit der Dachmarke German Water Partnership will die deutsche Wasserwirtschaft und -forschung ihre Stellung auf den internationalen Märkten weiter ausbauen. Diese Gemeinschaftsinitiative wird getragen von vielen Unternehmen der deutschen Wasserwirtschaft, von Forschungseinrichtungen, wasserwirtschaftlichen Fachverbänden und immerhin fünf Bundesministerien. Die Initiative soll die Leistungen und das Know-how im Bereich der Wassertechniken bündeln und strategisch ausrichten.
Bildhinweis: Wasserfiltertechnologie aus Deutschland. / Quelle: Wedeco