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„Diese Vorgehensweise ist absolut inakzeptabel" – ECOreporter.de-Interview mit Andrea Zepf, Unternehmenssprecherin der Phönix Solar, über den Umgang mit Zulieferern aus China

„Diese Vorgehensweise ist absolut inakzeptabel" – ECOreporter.de-Interview mit Andrea Zepf, Unternehmenssprecherin der Phönix Solar, über den Umgang mit Zulieferern aus China. Ein Giftmüllskandal hat vor wenigen Wochen Schatten über die chinesische Solarbranche geworfen. Darin war auch der Solarzellenhersteller Suntech Power aus Wunxi verwickelt. Die Chinesen liefern vor allem an den deutschen Markt. Ein wichtiger Kunde ist die Phönix Solar AG aus Sulzemoos. ECOreporter.de sprach mit Unternehmenssprecherin Andrea Zepf über die Reaktion der Phönix Solar auf den Giftmüllskandal und Ihre Beziehungen zu  chinesischen Zulieferern.


ECOreporter.de: Frau Zepf, inwiefern unterhält die Phoenix Solar AG Geschäftsbeziehungen zu chinesischen Unternehmen? In welchem Umfang und seit wann?
Andrea Zepf: Phoenix Solar erhält geschäftliche Beziehungen zu drei chinesischen Herstellern. Die Beziehungen begannen zwischen den Jahren 2006 und 2008.

ECOreporter.de: Könnten Sie Namen von Lieferanten nennen?
Zepf: Suntech, Trina und Yingli.

ECOreporter.de: Inwiefern sind für Ihr Unternehmen Geschäftsbeziehungen zu Zulieferern und Kunden aus China von Vorteil oder gar unentbehrlich?
Zepf: Phoenix bietet seinen Kunden ein breites Produktportfolio an. Aufgrund der großen Nachfrage können westliche Hersteller die Nachfrage nicht mehr befriedigen, so dass wir nun auch auf dem chinesischen Markt mit ausgesuchten chinesischen Herstellern zusammen arbeiten.

ECOreporter.de: Inwiefern gibt es Qualitätsunterschiede bei Solarprodukten aus China?
Zepf: Es gibt bei chinesischen Modulen qualitative Unterschiede. Bevor Phoenix neue Produkte ins Produktportfolio aufnimmt, ist unser Einkaufsteam vor Ort und besichtigt Unternehmen und Produktion (Werks-Audit). Die Module durchlaufen einen „Product Approval Process“, welcher Produkte, Zertifizierungen und Systemkompatibilität prüft.

ECOreporter.de: Wie sichern Sie die Umweltstandards und die Arbeitsbedingungen der chinesischen Unternehmen, zu denen Ihr Unternehmen Geschäftsbeziehungen unterhält?
Zepf: Zum einen durch den Werks-Audit. Zum anderen hat Phoenix einen Passus in seinen Standardverträgen, der ein Qualitätsmanagement nach ISO 9000 ff und ISO 14001 fordert. Die Arbeitsbedingungen in der Solarbranche gehören in China zu den besten.

ECOreporter.de: Stellen Sie Mindestansprüche? Wie wird deren Einhaltung kontrolliert?
Zepf: Phoenix Solar stellt hohe Qualitätsansprüche. Neben regelmäßigen Produktinspektionen findet zusätzlich eine Eingangskontrolle statt. Mögliche Reklamationen werden direkt an den Hersteller zurückgeschickt, um diesem die Möglichkeit zur Optimierung zu geben.

ECOreporter.de: Wie bewerten Sie den Fall der Siliziumproduzentin Luoyang Zhonggui High-Technology Co? (ECOreporter.de berichtete)
Zepf: Diese Vorgehensweise ist absolut inakzeptabel. Phoenix verurteilt diese Vorgehensweise aufs Schärfste und hat die Lieferanten diesbezüglich um Stellungnahme gebeten. Meine Kollegen sind in der Woche nach Pfingsten vor Ort in China und werden das Thema dort nochmals ansprechen

ECOreporter.de: Wie bewerten Sie Einschätzungen, wonach die politischen, sozialen und ökologischen Mängel in China es fragwürdig erscheinen lassen, mit Zulieferern aus dem Land zusammenzuarbeiten, da man wirtschaftlichen Nutzen aus diesen Mängeln zieht?
Zepf: Durch eine Zusammenarbeit mit einem westlichen Partner werden an den chinesischen Partner hohe Anforderungen sowohl an Qualität als auch an umwelt- und soziale Aspekte geknüpft. Phoenix Solar ist an langfristiger Zusammenarbeit mit ihren chinesischen Partnern interessiert und unterstützt sie in der Entwicklung von Prozessen, Produktverbesserungen und im Qualitätsmanagement. - Vom Partner und mit dem Partner lernen.

ECOreporter.de: Frau Zepf, wir danken Ihnen für das Gespräch!

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