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Dieser Konkurrent realisiert, was Tesla verspricht

Konkurrenz für Tesla, den meistdiskutierten Elektroauto-Hersteller? Die ist kaum sichtbar. Zumindest nicht, wenn man nur auf die konventionellen Autobauer schaut. Audi, BMW, Mercedes, VW - Benziner und Diesel, wohin man schaut. Volvo, Jaguar, Toyota und Konsorten: Elektroautos sind bisher äußerst rar. Aber es gibt andere Wettbewerber. Und die sind viel weiter fortgeschritten, als die Öffentlichkeit in Deutschland wahrnimmt.

Warum schaut die Welt beim Thema Elektromobilität fast immer nur auf Tesla? Auch, weil Firmenchef Elon Musk weiß, wie man Aufmerksamkeit erregt.  Im November beispielsweise stellte er einen futuristisch gestalteten Lastwagen mit Namen Semi vor, die Fotos gingen um den Globus.

Der Sattelschlepper soll mit voller Ladung und einem Gesamtgewicht von 40 Tonnen angeblich 800 Kilometer weit fahren können. Er hat aber einen dicken Makel: Die Produktion soll erst 2019 beginnen. Und wenn Tesla 2019 sagt, dann zählen viele gedanklich einige Jahre hinzu. Schließlich läuft auch das Massenmodell Tesla 3 noch nicht so vom Band, wie das für 2017 vorausgesagt war.

Züge, Smartphones, Batterien - BYD liefert

Der chinesische Technologiekonzern BYD verfährt anders. Das Unternehmen hat sich wie Tesla auf Elektrofahrzeuge, Erneuerbare Energie und Batterien konzentriert. Es baut aber auch elektrische Nahverkehrszüge und erzielt einen großen Umsatzanteil mit der Herstellung von Smartphones. Vor allem aber: BYD präsentiert und verkündet nicht nur - BYD liefert einfach.

Vor einigen Tagen hat BYD beispielsweise wieder elektrisch betriebene Busse an die Verkehrsbetriebe in der italienischen Region Piemont übergeben. Der Auftrag für insgesamt 23 Busse geht auf das Jahr 2014 zurück, als die Region Piemont dem Umweltministerium beschloss, durch den Einsatz von Elektrobussen die Luft zu verbessern. Die neuen Busse können ohne Nachzuladen den gesamten Tag fahren.

Elektrobusse aus China fahren in den USA

In anderen Ländern läuft es ähnlich: Mittlerweile hat BYD mehr als 150 Elektrobusse in über 30 US-Bundestaaten ausgeliefert, darunter auch an die berühmten Universitäten Stanford University und University of California Los Angeles (UCLA) sowie an die Mega-City Los Angeles. In den USA und Kanada gibt es vermehrt so genannte Nullemissions-Initiativen. Es entsteht ein Milliarden-Markt für Elektrofahrzeuge, wobei sich BYD ein gutes Geschäft mit Elektrobussen und Elektro-LKWs erhofft.

In ein bis zwei Jahren sollen auch BYD-Elektroautos auf den US-Straßen fahren. In den USA hat BYD deshalb jüngst ihre Produktionskapazität vervierfacht. Jährlich sollen nun rund 1.500 reine Elektrobusse gebaut werden.

Elektromobilität als Lösung für die Luftverschmutzung

BYD bedeutet "Build your Dreams". Gegründet 1995 in Shenzen als Batteriehersteller, verfügt das Unternehmen heute über mehr als 220.000 Mitarbeiter. Viele Städte in China verfügen bereits über Elektrobusse des Unternehmens. Obwohl BYD weltweit 29 Produktionsstandorte hat, fallen 92 Prozent des Umsatzes auf China. Zusammen mit Tesla und Nissan ist BYD einer der größten Hersteller elektrischer Autos und ab nächstes Jahr auch der weltweit größte Produzent für Batterien für Elektrofahrzeuge.

Aufgrund der starken Luftverschmutzung in China setzt das riesige Land massiv auf die Elektromobilität, um das Problem anzugehen. Der Markt für Elektroautos wird in China daher staatlich gestützt. Das Fondshaus Acatis aus Frankfurt erwartet, dass in BYD ein ernstzunehmender großer und globaler Elektro-Autohersteller entstehen wird, der über Volumen und Kostendegressionen den großen europäischen und amerikanischen Autoherstellern das Leben schwer machen wird. Berkshire Hathaway, so heißt es in einem Schreiben der Acatis Fair Value Investment AG, sei bei BYD bereits seit 2008 investiert.

BYD-Aktie im nachhaltigen Acatis Fair Value Aktien Global Fonds

BYD habe im eigenen Nachhaltigkeitsuniversum die Stufe 2 erhalten, so Rainer Unterstaller, CEO der Acatis Fair Value Investment AG. Das sei überdurchschnittlich, aber noch ausbaufähig. Während BYD in den ESG-Kriterien im nationalen (chinesischen) Vergleich überdurchschnittliche Ergebnisse erreiche, liege das Unternehmen im internationalen Branchenvergleich nur im Mittelfeld. Das Unternehmen arbeite aber daran, seine Zertifizierungsquote zu verbessern. Nachhaltige Ziele würden für alle Bereiche festgelegt, die Publikation konkreter Zahlen könnte jedoch noch verbessert werden, urteilt Unterstaller. Was die Einhaltung der Menschenrechte angehe, Arbeitsschutzmaßnahmen und Kinderarbeit sowie Bestechung verhalte BYD sich unauffällig, so Unterstaller.

Bildhinweis: Rainer Unterstaller von Acatis sieht noch mehr nachhaltiges Potential bei BYD. / Foto: Acatis

Es gebe für die Mitarbeiter Weiterbildungsprogramme, moderne Unterkünfte sowie Schulen und Kindergärten für den Nachwuchs. Der Fondsmanager Acatis Investment GmbH hat die BYD-Aktie daher in den  Acatis Fair Value Aktien Global Fonds (WKN: A2ABBX)  aufgenommen.

BYD Company Limited: ISIN CNE100000296 / WKN A0M4W9
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