Erneuerbare Energie

DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert: "Wir brauchen einen Umbau des gesamten Energiesystems"

Niedrige Spritpreise und steigende EEG-Umlage. Was bedeuten diese Faktoren für die Energierechnung deutscher Haushalte, und welche Preisentwicklungen lassen sich prognostizieren? Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, erläuterte im  Deutschlandfunk die Probleme mit den Energiepreisen.

Kemfert machte unter anderem deutlich, dass die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und die Umstellung des Systems auf Ausschreibungen in 2017 nicht dazu führen werden, dass die Förderkosten für Erneuerbare Energien geringer ausfallen würden. Ausschreibungen seien keine Garantie für sinkende Preise, denn es gäbe höhere Transaktionskosten und Finanzrisiken. Hinzu kämen die Abwrackprämie für Kohlekraftwerke, ein überdimensionierter Netzausbau und zu hohe Netzentgelte, die den Strompreis ebenfalls steigen ließe, sowie niedrige Börsenstrompreise, die nicht an Endkunden weitergereicht würden.

Kemferts These: Je schneller sich Deutschland vom alten Energiesystem mit seinen Kohle- und Atomkraftwerke lösen könnte, um so kürzer sei die Zeitspanne, in der zwei unterschiedliche Energiesysteme – das fossile und das erneuerbare – gleichzeitig bezahlt werden müssten: „Im Moment bezahlen wir den Umbau, diese Investitionen kosten Geld, aber wir bezahlen auch die Erhaltung des alten Systems, was das Ganze überdimensional teuer macht.“

Auf das Interview wies  Renews hin, der Newsletter der Agentur für Erneuerbare Energien.
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