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Doric Asset Finance bietet Beteiligung am „Green Power-Fonds“ – Lohnt der Einstieg in das „Blindpool“-Projekt?
Bis zu etwa 210 Millionen Euro Eigenkapital will ein Fonds in Erneuerbare-Energie-Projekte investieren. Eine Riesensumme. 100 Millionen davon will der Fonds bei Anlegern einsammeln. Ab 10.000 Euro können Anleger sich an diesem „Blindpool“ beteiligen, plus fünf Prozent Agio. Blindpool heißen Projekte, bei denen noch nicht feststeht, wohin das Geld der Anleger genau fließen wird. Initiatorin ist die Offenbacher Doric Asset Finance & Verwaltungs GmbH. Ob sich der Kauf von Anteilen des „Doric Asset Finance & Verwaltungs GmbH - Green Power“ (Green Power) lohnt, erfahren Sie in unserem heutigen Anlagecheck. Er sagt Ihnen nicht nur etwas zu den finanziellen Aspekten der Anlage, sondern auch, welche ökologische Wirkung das Projekt haben kann.
Das Projekt
Der Green Power soll laut dem umfangreichen Emissionsprospekt in verschiedene Bereiche der Erneuerbaren Energien investieren. Möglich sind demnach Photovoltaikanlagen, solarthermische Anlagen, Biomasseanlagen, Biogasanlagen, Geothermie- und Wasserkraftwerke, Windkraftanlagen und Projekte im Bereich der energetischen Abfallverwertung. Zwar sollen die Investments möglichst in Ländern mit fester Einspeisevergütung im Euro-Raum liegen, die Geschäftsführung des Fonds hat aber weitgehend freie Hand. Sie kann beispielsweise auch Zertifikate oder andere Kapitalmarktinstrumente erwerben. Bis Ende 2009 soll die Investitionsphase des Fonds abgeschlossen werden.
Rechtliche Konstruktion
Anleger können sich an dem Fonds als Direktkommanditisten oder mittelbar als Treugeber über die GAF Treuhand GmbH an der Doric Green Power GmbH & Co. KG beteiligen. Eine Besonderheit stellt die Regelung der Doric hinsichtlich der Gesellschafterversammlung dar: Laut Gesellschaftsvertrag sollen sich die Kommanditisten nicht treffen, sondern im schriftlichen Umlaufverfahren entscheiden. Sarah Glienke, Pressesprecherin der Doric, erklärt dazu auf Nachfrage von ECOreporter.de: „Bei einem normalen Geschäftsverlauf stellt dies auch aus Anlegersicht eine ideale Lösung dar. Wenn sich außergewöhnliche Geschäftsvorfälle ereignen, kann auch eine Präsenz-Gesellschafterversammlung einberufen werden.“
Eigenkapitalhöhe und Platzierungsgarantie
Das Gesamtinvestitionsvolumen des Green Power beträgt den Angaben zufolge 209,65 Millionen Euro (ohne Agio). Zusätzlich zum Eigenkapital von 100 Millionen Euro muss der Fonds demnach knapp 110 Millionen Euro Fremdkapital aufnehmen. Die Aufnahme von Fremdkapital werde im Falle von Projektfinanzierungen in der Regel auf der Ebene der Projektgesellschaften erfolgen, heißt es im Emissionsprospekt. Entsprechend fehlen Angaben zu Quellen oder Konditionen der möglichen Finanzierungen.
Anders als noch im Prospekt beschrieben, gibt es seit dem 8. Januar 2008 eine Platzierungsgarantie für einen Teil des Eigenkapitals. Sprecherin Glienke erklärt: „Die GVA GENO-Vermögens-Anlage Gesellschaft mbH garantiert die Platzierung eines Mindestkapitals in Höhe von 25 Millionen Euro. Eine Rückabwicklung des Fonds scheidet insofern aus.“ Hintergrund ist ein Passus im Emissionsprospekt des Green Power, demzufolge der Fonds rückabgewickelt wird, wenn nicht mindestens 25 Millionen Euro Eigenkapital zusammen kommen. Trotz der Nachbesserung gegenüber dem Emissionsprospekt, der Platzierungsgarantie einer Bank hätten wir größere Gewicht beigemessen.
Eine unabhängige Mittelverwendungskontrolle ist laut Prospekt nicht vorgesehen. Vor dem Hintergrund der Blindpool-Konzeption ein eindeutiges Manko des Fonds.
Fondsnebenkosten
Die sogenannten Weichkosten des Fonds addieren sich inklusive Agio auf 14,62 Millionen Euro; der größte Teil der Summe entfällt mit 10,94 Millionen Euro auf die Vertriebskosten. Die Weichkosten machen 6,81 Prozent des Gesamtinvestitionsvolumens inklusive Agio aus. Damit liegen sie im branchenüblichen Rahmen.
Laufende Kosten
Die prognostizierten laufenden Kosten des Fonds sind nicht niedrig. Die durchschnittliche laufende Managementvergütung über die geplante Laufzeit des Fonds liegt laut der Doric-Sprecherin bei einem Prozent des Investitionswertes für die Auswahl, Prüfung und Begleitung der Projekte bzw. Investitionen. Hinzu komme ein Prozent des jeweiligen Investitionswertes im Jahr der Investitionsentscheidung sowie im darauf folgenden Jahr.
Laufzeit und Ausschüttung
Die Laufzeit der Green Power ist zunächst auf zwölf Jahre bis 2019 ausgelegt. Die Komplementärin kann sie nach Bedarf zweimal um je zwei Jahre verlängern. Die prognostizierte Gesamtausschüttung gibt Doric mit 189 Prozent inklusive Kapitalrückzahlung an. Auf 10.500 Euro Einsatz würden Investoren demnach 8.900 Euro Gewinn vor Steuern verbuchen. Einen Ausschüttungsplan findet man im Emissionsprospekt nicht. Ebensowenig haben die Initiatoren eine Sensitivitätsanalyse aufgestellt.
Technik und Erträge
Was die Basis der Ertragsprognose ist, lässt sich aus dem Emissionsprospekt des Green Power nicht entnehmen. Da es sich um einen Blindpool handelt, kann der Anleger sich auch kein Bild von der Technik machen, in die der Fonds investieren wird. Zur Frage nach konkreten Projekten sagt Glienke: „Doric Asset Finance hat bereits vor der Auflegung des Green Power zahlreiche Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien analysiert und geprüft. Das Projektvolumen umfasst hierbei mehrere Milliarden Euro. Derzeit befinden sich mehrere Projekte, die den Investitionskriterien des Fonds entsprechen, in der fortgeschrittenen Prüfungsphase. In Kürze ist ein Prospektnachtrag geplant, woraus sich die aktuellen Entwicklungen ersehen lassen werden.“
Ökologische Wirkung
Zwar erklärt Doric, dass der Fonds in Erneuerbare Energien investieren soll. Nachhaltigkeitskriterien wurden laut dem Emissionsprospekt jedoch nicht eigens formuliert. Die Biokraftstoff-Diskussion zeigt, dass Projekte, die unter der Flagge „Erneuerbare Energie“ laufen, nicht automatisch ökologisch sinnvoll sind.
Risiko
Die Pressesprecherin betont gegenüber ECOreporter.de die „langjährigen Erfahrungen“ ihres Unternehmens mit internationalen Projektfinanzierungen. „Jedes potentielle Projekt wird von einem interdisziplinären Spezialistenteam aus den Bereichen Technik, Finanzen und Konzeption geprüft. Neben internem fachlichen Know How ist hierbei auch das Hinzuziehen von externen branchenspezifischen Experten entscheidend“, so Glienke. Dies wird auch im Emissionsprospekt als Arbeitsmethode beschrieben, allerdings nennt Doric die Fachleute nicht beim Namen. So ist es dem Anleger unmöglich, sich selbst ein Urteil über die Fachkompetenz der Initiatoren zu bilden.
Der Green Power ist erst das zweite Beteiligungsangebot der Doric im Bereich Erneuerbare Energien. Das erste Projekt war der Bioenergiepark Geno Bioenergie I in Penkun, Mecklenburg-Vorpommern. Er hat eine elektrische Leistung von insgesamt 20 Megawatt. Glienke: „Bei der Umsetzung des Bioenergieparks konnte Doric bereits beweisen, dass auch größere, komplexe Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien erfolgreich umgesetzt werden können.“ Nach Angaben der Gesellschaft laufen die Anlagen des Parks über Plan.
Dass die Initiatoren des Green Power mit Geld umgehen können, scheint die Leistungsbilanz der Doric zu belegen. Ihr ist zu entnehmen, dass sich die seit 2005 aufgelegten Immobilienprojekte sämtlich über Plan entwickelt haben. Der Finanzdienstleister hatte Ende 2006 demnach mehr gut 540 Millionen Euro Eigenkapital für seine Fondsprodukte eingeworben. Ob die Doric über Mitarbeiter mit einschlägiger Erfahrung in der Verwaltung von Zertifikaten verfügt, ist dem Emissionsprospekt nicht zu entnehmen.
Fazit:
Finanziell
Ein Blindpool-Fonds ohne genaue inhaltliche Anlagekriterien ist ein vages Projekt. Auf Vagheiten zu vertrauen, halten wir für zu riskant. Dass die Initiatoren auf anderen Feldern Kompetenz zeigen, gleicht das nicht aus. Auch ein einziges Referenzprojekt, der Bioenergiepark Penkun, kann das nicht aufwiegen.
Wie unterschiedlich die Anforderungen an Projektbetreiber im Bereich Erneuerbare Energien sind, haben auch mehrere börsennotierte Unternehmen in den letzten Jahren feststellen müssen, unter anderem Conergy. ECOreporter.de rät daher vom Kauf des Green Power Fonds ab. Anleger finden genügend attraktive und dabei konkrete Beteiligungsangebote am Markt, bis hin zu Projekten, bei denen die Anleger schon die laufenden Erneuerbare-Energie-Projekte besichtigen können.
Nachhaltigkeit
Über die ökologische Wirkung des Green Power lässt sich solange wenig sagen, wie unbekannt ist, in welche konkreten Vorhaben der Fonds investieren wird. Soviel ist allerdings bereits klar: Der Emissionsprospekt beschreibt zwar finanzielle, nicht aber nachhaltige Kriterien für den Kauf von Projekten. Wie oben beschrieben: Nicht alles, was sich Erneuerbare Energie nennt, ist nachhaltig. Auch der Gesichtspunkt Nachhaltigkeit bringt daher unserer Ansicht nach keine Pluspunkte für den Fonds.
Bitte sorgfältig beachten:
Geldanlagen sind mit Risiken verbunden, die sich im Extremfall in einem Totalverlust der eingesetzten Mittel niederschlagen können. Die von uns bereit gestellten Informationen sind keine Kaufaufforderungen oder Anlageempfehlungen - denn wir kennen z.B. Ihre persönlichen Vermögensverhältnisse und Ihr Anlegerprofil nicht. Zwischen Lesern und dem Verlag entsteht kein Beratungsvertrag, auch nicht stillschweigend. Die Redaktion recherchiert sorgfältig. Eine Garantie für die Richtigkeit und für richtige Schlussfolgerungen wird dennoch ausgeschlossen - auch uns kann einmal ein Fehler unterlaufen. Finanzdienstleister können sich also nicht allein auf unsere Informationen stützen. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen, auch für Folgeschäden, etwa Vermögensschäden. Unsere Texte machen in keinem Falle eine individuelle Beratung und Beschäftigung mit den Angeboten entbehrlich. Bitte beachten Sie, dass sich zwischen unserer Recherche und Ihrer Lektüre Änderungen ergeben können. Weder die Veröffentlichung noch ihr Inhalt, Auszüge des Inhalts noch eine Kopie darf ohne unsere vorherige Erlaubnis auf irgendeine Art verändert oder an Dritte verteilt oder übermittelt werden - andernfalls liegt ein strafrechtlich bewehrter Urheberrechtsverstoß vor.
Ihre ECOreporter: für Sie da unter
[email protected]
Bild: Vielleicht investiert der Fonds in Solarprojekte, vielleicht auch nicht / Quelle: ECOreporter.de; Cover des Emissionsprospekts für den Doric Asset Finance & Verwaltungs GmbH - Green Power
Das Projekt
Der Green Power soll laut dem umfangreichen Emissionsprospekt in verschiedene Bereiche der Erneuerbaren Energien investieren. Möglich sind demnach Photovoltaikanlagen, solarthermische Anlagen, Biomasseanlagen, Biogasanlagen, Geothermie- und Wasserkraftwerke, Windkraftanlagen und Projekte im Bereich der energetischen Abfallverwertung. Zwar sollen die Investments möglichst in Ländern mit fester Einspeisevergütung im Euro-Raum liegen, die Geschäftsführung des Fonds hat aber weitgehend freie Hand. Sie kann beispielsweise auch Zertifikate oder andere Kapitalmarktinstrumente erwerben. Bis Ende 2009 soll die Investitionsphase des Fonds abgeschlossen werden.
Rechtliche Konstruktion
Anleger können sich an dem Fonds als Direktkommanditisten oder mittelbar als Treugeber über die GAF Treuhand GmbH an der Doric Green Power GmbH & Co. KG beteiligen. Eine Besonderheit stellt die Regelung der Doric hinsichtlich der Gesellschafterversammlung dar: Laut Gesellschaftsvertrag sollen sich die Kommanditisten nicht treffen, sondern im schriftlichen Umlaufverfahren entscheiden. Sarah Glienke, Pressesprecherin der Doric, erklärt dazu auf Nachfrage von ECOreporter.de: „Bei einem normalen Geschäftsverlauf stellt dies auch aus Anlegersicht eine ideale Lösung dar. Wenn sich außergewöhnliche Geschäftsvorfälle ereignen, kann auch eine Präsenz-Gesellschafterversammlung einberufen werden.“
Eigenkapitalhöhe und Platzierungsgarantie
Das Gesamtinvestitionsvolumen des Green Power beträgt den Angaben zufolge 209,65 Millionen Euro (ohne Agio). Zusätzlich zum Eigenkapital von 100 Millionen Euro muss der Fonds demnach knapp 110 Millionen Euro Fremdkapital aufnehmen. Die Aufnahme von Fremdkapital werde im Falle von Projektfinanzierungen in der Regel auf der Ebene der Projektgesellschaften erfolgen, heißt es im Emissionsprospekt. Entsprechend fehlen Angaben zu Quellen oder Konditionen der möglichen Finanzierungen.
Anders als noch im Prospekt beschrieben, gibt es seit dem 8. Januar 2008 eine Platzierungsgarantie für einen Teil des Eigenkapitals. Sprecherin Glienke erklärt: „Die GVA GENO-Vermögens-Anlage Gesellschaft mbH garantiert die Platzierung eines Mindestkapitals in Höhe von 25 Millionen Euro. Eine Rückabwicklung des Fonds scheidet insofern aus.“ Hintergrund ist ein Passus im Emissionsprospekt des Green Power, demzufolge der Fonds rückabgewickelt wird, wenn nicht mindestens 25 Millionen Euro Eigenkapital zusammen kommen. Trotz der Nachbesserung gegenüber dem Emissionsprospekt, der Platzierungsgarantie einer Bank hätten wir größere Gewicht beigemessen.
Eine unabhängige Mittelverwendungskontrolle ist laut Prospekt nicht vorgesehen. Vor dem Hintergrund der Blindpool-Konzeption ein eindeutiges Manko des Fonds.
Fondsnebenkosten
Die sogenannten Weichkosten des Fonds addieren sich inklusive Agio auf 14,62 Millionen Euro; der größte Teil der Summe entfällt mit 10,94 Millionen Euro auf die Vertriebskosten. Die Weichkosten machen 6,81 Prozent des Gesamtinvestitionsvolumens inklusive Agio aus. Damit liegen sie im branchenüblichen Rahmen.
Laufende Kosten
Die prognostizierten laufenden Kosten des Fonds sind nicht niedrig. Die durchschnittliche laufende Managementvergütung über die geplante Laufzeit des Fonds liegt laut der Doric-Sprecherin bei einem Prozent des Investitionswertes für die Auswahl, Prüfung und Begleitung der Projekte bzw. Investitionen. Hinzu komme ein Prozent des jeweiligen Investitionswertes im Jahr der Investitionsentscheidung sowie im darauf folgenden Jahr.
Laufzeit und Ausschüttung
Die Laufzeit der Green Power ist zunächst auf zwölf Jahre bis 2019 ausgelegt. Die Komplementärin kann sie nach Bedarf zweimal um je zwei Jahre verlängern. Die prognostizierte Gesamtausschüttung gibt Doric mit 189 Prozent inklusive Kapitalrückzahlung an. Auf 10.500 Euro Einsatz würden Investoren demnach 8.900 Euro Gewinn vor Steuern verbuchen. Einen Ausschüttungsplan findet man im Emissionsprospekt nicht. Ebensowenig haben die Initiatoren eine Sensitivitätsanalyse aufgestellt.
Technik und Erträge
Was die Basis der Ertragsprognose ist, lässt sich aus dem Emissionsprospekt des Green Power nicht entnehmen. Da es sich um einen Blindpool handelt, kann der Anleger sich auch kein Bild von der Technik machen, in die der Fonds investieren wird. Zur Frage nach konkreten Projekten sagt Glienke: „Doric Asset Finance hat bereits vor der Auflegung des Green Power zahlreiche Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien analysiert und geprüft. Das Projektvolumen umfasst hierbei mehrere Milliarden Euro. Derzeit befinden sich mehrere Projekte, die den Investitionskriterien des Fonds entsprechen, in der fortgeschrittenen Prüfungsphase. In Kürze ist ein Prospektnachtrag geplant, woraus sich die aktuellen Entwicklungen ersehen lassen werden.“
Ökologische Wirkung
Zwar erklärt Doric, dass der Fonds in Erneuerbare Energien investieren soll. Nachhaltigkeitskriterien wurden laut dem Emissionsprospekt jedoch nicht eigens formuliert. Die Biokraftstoff-Diskussion zeigt, dass Projekte, die unter der Flagge „Erneuerbare Energie“ laufen, nicht automatisch ökologisch sinnvoll sind.
Risiko
Die Pressesprecherin betont gegenüber ECOreporter.de die „langjährigen Erfahrungen“ ihres Unternehmens mit internationalen Projektfinanzierungen. „Jedes potentielle Projekt wird von einem interdisziplinären Spezialistenteam aus den Bereichen Technik, Finanzen und Konzeption geprüft. Neben internem fachlichen Know How ist hierbei auch das Hinzuziehen von externen branchenspezifischen Experten entscheidend“, so Glienke. Dies wird auch im Emissionsprospekt als Arbeitsmethode beschrieben, allerdings nennt Doric die Fachleute nicht beim Namen. So ist es dem Anleger unmöglich, sich selbst ein Urteil über die Fachkompetenz der Initiatoren zu bilden.
Der Green Power ist erst das zweite Beteiligungsangebot der Doric im Bereich Erneuerbare Energien. Das erste Projekt war der Bioenergiepark Geno Bioenergie I in Penkun, Mecklenburg-Vorpommern. Er hat eine elektrische Leistung von insgesamt 20 Megawatt. Glienke: „Bei der Umsetzung des Bioenergieparks konnte Doric bereits beweisen, dass auch größere, komplexe Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien erfolgreich umgesetzt werden können.“ Nach Angaben der Gesellschaft laufen die Anlagen des Parks über Plan.
Dass die Initiatoren des Green Power mit Geld umgehen können, scheint die Leistungsbilanz der Doric zu belegen. Ihr ist zu entnehmen, dass sich die seit 2005 aufgelegten Immobilienprojekte sämtlich über Plan entwickelt haben. Der Finanzdienstleister hatte Ende 2006 demnach mehr gut 540 Millionen Euro Eigenkapital für seine Fondsprodukte eingeworben. Ob die Doric über Mitarbeiter mit einschlägiger Erfahrung in der Verwaltung von Zertifikaten verfügt, ist dem Emissionsprospekt nicht zu entnehmen.
Fazit:
Finanziell
Ein Blindpool-Fonds ohne genaue inhaltliche Anlagekriterien ist ein vages Projekt. Auf Vagheiten zu vertrauen, halten wir für zu riskant. Dass die Initiatoren auf anderen Feldern Kompetenz zeigen, gleicht das nicht aus. Auch ein einziges Referenzprojekt, der Bioenergiepark Penkun, kann das nicht aufwiegen.
Wie unterschiedlich die Anforderungen an Projektbetreiber im Bereich Erneuerbare Energien sind, haben auch mehrere börsennotierte Unternehmen in den letzten Jahren feststellen müssen, unter anderem Conergy. ECOreporter.de rät daher vom Kauf des Green Power Fonds ab. Anleger finden genügend attraktive und dabei konkrete Beteiligungsangebote am Markt, bis hin zu Projekten, bei denen die Anleger schon die laufenden Erneuerbare-Energie-Projekte besichtigen können.
Nachhaltigkeit
Über die ökologische Wirkung des Green Power lässt sich solange wenig sagen, wie unbekannt ist, in welche konkreten Vorhaben der Fonds investieren wird. Soviel ist allerdings bereits klar: Der Emissionsprospekt beschreibt zwar finanzielle, nicht aber nachhaltige Kriterien für den Kauf von Projekten. Wie oben beschrieben: Nicht alles, was sich Erneuerbare Energie nennt, ist nachhaltig. Auch der Gesichtspunkt Nachhaltigkeit bringt daher unserer Ansicht nach keine Pluspunkte für den Fonds.
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Bild: Vielleicht investiert der Fonds in Solarprojekte, vielleicht auch nicht / Quelle: ECOreporter.de; Cover des Emissionsprospekts für den Doric Asset Finance & Verwaltungs GmbH - Green Power