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Drohen für Solaraktien weitere Kursturbulenzen? – Experten nennen aussichtsreiche Titel und geben Verkaufsempfehlungen
Im weltweiten Photovoltaik-Markt ist 2009 mit einer Marktkonsolidierung zu rechnen. Etliche kleinere Marktteilnehmer drohen zu verschwinden, kapitalkräftige Akteure können die Krise aussitzen und nach einem Abklingen der Finanzkrise von einem neuen Aufschwung profitieren. In diesem Jahr wird das Marktvolumen aber weltweit bei rund vier Megawatt stagnieren.
Das sind die Kernaussagen eines aktuellen Marktüberblicks der West LB aus Düsseldorf. Die Experten der Landesbank gehen davon aus, dass 2009 die Karten im Solarsektor neu gemischt werden. Während die Finanzkrise im Bereich der Photovoltaik voll durchschlage, stehe der Sektor für solarthermische Kraftwerke vor einem Aufschwung. Hier gehe die Nachfrage vor allem von Energieversorgern aus, die zum einen weniger stark von der Krise an den Finanzmärkten betroffen seien, zum anderen aus Klimaschutzgründen ein verstärktes Interesse an dieser leistungsstarken Form Erneuerbarer Energie hätten. Zudem seien die Leistungsnachweise solcher Kraftwerke mittlerweile erbracht. In Europa seien etwa E.on und EDF an solarthermischen Kraftwerken interessiert. In den USA, wo nun auch Energieversorger von den Steuervergünstigungen für Solarprojekte profitieren können, sei ebenfalls mit einer einsetzenden Nachfrage zu rechnen, so die Experten der Landesbank.
Ein erfolgreicher Akteur im Bereich der solarthermischen Kraftwerke ist die Solar Millenium AG aus Erlangen. Das Unternehmen hat bereits im spanischen Andalusien mit Erfolg große Projekte gestemmt und vor kurzem begonnen, in Ägypten ein Parabolrinnen-Solarfeld zu errichten. Sebastian Zank, Analyst der West LB, empfiehlt die Aktie des Unternehmens zum Kauf. Da es aber vergleichsweise selten Nachrichten über die Geschäftsentwicklung gebe, sei die Aktie aber nur etwas für langfristig orientierte Anleger. Als ein Risiko sieht er die zunehmende Konkurrenz von finanzstarken Baukonzernen wie etwa Abengoa und Acciona aus Spanien, die verstärkt in den Markt drängen könnten. Dennoch hält Zank das Wertpapier der Solar Millenium für „fundamental unterbewertet“. Er nennt als Kursziel 27 Euro. In Frankfurt notiert die Aktie heute Mittag bei 12,64 Euro.
Die Experten der West LB beurteilen die Marktentwicklung der deutschen Photovoltaikunternehmen dagegen skeptisch. Dies gilt insbesondere für die Berliner Solar AG. Katharina Cholewa verweist darauf, dass bei Solarmodulen ein Angebotsüberhang besteht und die Anbieter ihre Preise zu rund 15 Prozent senken müssen. Bei Solon sei ein massiver Lageraufbau zu erwarten, der das operative Ergebnis um etwa 55 Prozent drücken werde. Die Berliner seien gezwungen, ihr steigendes Umlaufvermögen (Working Capital) durch zusätzliche Schulden zu finanzieren. Das werde voraussichtlich von den Börsianern abgestraft. Die Analystin empfiehlt, die Aktie zu verkaufen und nennt als Kursziel 11 Euro. In Frankfurt notiert sie gegenwärtig bei 13,82 Euro.
Bei der Landesbank geht man davon aus, dass selbst Solarunternehmen mit starker Marktposition wie die Bonner SolarWorld sich 2009 darauf einlassen müssen, Lieferverträge nachzuverhandeln. Zu groß seien die durch die Finanzkrise ausgelösten Probleme von Solarprojektierern oder Großhändlern von Solarprodukten. Für die gesamte Wertschöpfungskette sei mit stark sinkenden Preisen zu rechnen und daher sinkenden Margen der Hersteller. Das sich voraussichtlich noch verschärfende Überangebot sei auch darauf zurückzuführen, dass die reduzierten Einspeisevergütungen für Solarstrom in Deutschland und Spanien das Wachstum in den bisher größten Solarmärkten der Welt bremsen. Die dortigen Einbußen können nach Einschätzung der West LB nicht durch die verbesserten Vergütungen und Förderbedingungen in anderen Ländern ausgeglichen werden. Zudem sinke durch den gefallenen Ölpreis die Motivation, in Erneuerbare Energie zu investieren.
Zu den Solarunternehmen, die aufgrund ihrer hohen Liquidität und starken Marktstellung das Krisenjahr 2009 aussitzen können, zählt Sebastian Zank die Q-Cells aus Thalheim. Da nicht absehbar sei, wie sich ihre Preise und Volumina entwickeln, kann er sich trotz der Finanzkraft des Unternehmens und seines Technologievorsprungs gegenüber vielen Konkurrenten nicht zu einer Kaufempfehlung durchringen. Er empfiehlt, deren Aktie zu halten und nennt als Kursziel 24 Euro. Sein Kollege Peter Wirtz geht davon aus, dass die SolarWorld 2009 sogar weiter wachsen und seinen Nettogewinn stabil halten kann. Ihr Anteilsschein werde aber voraussichtlich durch das negative Marktumfeld belastet. Der Analyst rät, das Wertpapier des Solarkonzerns mit Kursziel 15 Euro zu halten.
Q-Cells SE: WKN 555866 / ISIN DE0005558662
Solar Millennium AG: ISIN DE0007218406 / WKN 721840
SolarWorld AG: ISIN DE0005108401 / WKN 510840
Solon AG für Solartechnik: ISIN DE0007471195 / WKN 747119
Bildhinweis: Aufbau von Parabolspiegeln für ein solarthermisches Kraftwerk / Quelle: Solar Millenium; Referenzanlage der Solar World AG / Quelle: Unternehmen
Das sind die Kernaussagen eines aktuellen Marktüberblicks der West LB aus Düsseldorf. Die Experten der Landesbank gehen davon aus, dass 2009 die Karten im Solarsektor neu gemischt werden. Während die Finanzkrise im Bereich der Photovoltaik voll durchschlage, stehe der Sektor für solarthermische Kraftwerke vor einem Aufschwung. Hier gehe die Nachfrage vor allem von Energieversorgern aus, die zum einen weniger stark von der Krise an den Finanzmärkten betroffen seien, zum anderen aus Klimaschutzgründen ein verstärktes Interesse an dieser leistungsstarken Form Erneuerbarer Energie hätten. Zudem seien die Leistungsnachweise solcher Kraftwerke mittlerweile erbracht. In Europa seien etwa E.on und EDF an solarthermischen Kraftwerken interessiert. In den USA, wo nun auch Energieversorger von den Steuervergünstigungen für Solarprojekte profitieren können, sei ebenfalls mit einer einsetzenden Nachfrage zu rechnen, so die Experten der Landesbank.
Ein erfolgreicher Akteur im Bereich der solarthermischen Kraftwerke ist die Solar Millenium AG aus Erlangen. Das Unternehmen hat bereits im spanischen Andalusien mit Erfolg große Projekte gestemmt und vor kurzem begonnen, in Ägypten ein Parabolrinnen-Solarfeld zu errichten. Sebastian Zank, Analyst der West LB, empfiehlt die Aktie des Unternehmens zum Kauf. Da es aber vergleichsweise selten Nachrichten über die Geschäftsentwicklung gebe, sei die Aktie aber nur etwas für langfristig orientierte Anleger. Als ein Risiko sieht er die zunehmende Konkurrenz von finanzstarken Baukonzernen wie etwa Abengoa und Acciona aus Spanien, die verstärkt in den Markt drängen könnten. Dennoch hält Zank das Wertpapier der Solar Millenium für „fundamental unterbewertet“. Er nennt als Kursziel 27 Euro. In Frankfurt notiert die Aktie heute Mittag bei 12,64 Euro.
Die Experten der West LB beurteilen die Marktentwicklung der deutschen Photovoltaikunternehmen dagegen skeptisch. Dies gilt insbesondere für die Berliner Solar AG. Katharina Cholewa verweist darauf, dass bei Solarmodulen ein Angebotsüberhang besteht und die Anbieter ihre Preise zu rund 15 Prozent senken müssen. Bei Solon sei ein massiver Lageraufbau zu erwarten, der das operative Ergebnis um etwa 55 Prozent drücken werde. Die Berliner seien gezwungen, ihr steigendes Umlaufvermögen (Working Capital) durch zusätzliche Schulden zu finanzieren. Das werde voraussichtlich von den Börsianern abgestraft. Die Analystin empfiehlt, die Aktie zu verkaufen und nennt als Kursziel 11 Euro. In Frankfurt notiert sie gegenwärtig bei 13,82 Euro.
Bei der Landesbank geht man davon aus, dass selbst Solarunternehmen mit starker Marktposition wie die Bonner SolarWorld sich 2009 darauf einlassen müssen, Lieferverträge nachzuverhandeln. Zu groß seien die durch die Finanzkrise ausgelösten Probleme von Solarprojektierern oder Großhändlern von Solarprodukten. Für die gesamte Wertschöpfungskette sei mit stark sinkenden Preisen zu rechnen und daher sinkenden Margen der Hersteller. Das sich voraussichtlich noch verschärfende Überangebot sei auch darauf zurückzuführen, dass die reduzierten Einspeisevergütungen für Solarstrom in Deutschland und Spanien das Wachstum in den bisher größten Solarmärkten der Welt bremsen. Die dortigen Einbußen können nach Einschätzung der West LB nicht durch die verbesserten Vergütungen und Förderbedingungen in anderen Ländern ausgeglichen werden. Zudem sinke durch den gefallenen Ölpreis die Motivation, in Erneuerbare Energie zu investieren.
Zu den Solarunternehmen, die aufgrund ihrer hohen Liquidität und starken Marktstellung das Krisenjahr 2009 aussitzen können, zählt Sebastian Zank die Q-Cells aus Thalheim. Da nicht absehbar sei, wie sich ihre Preise und Volumina entwickeln, kann er sich trotz der Finanzkraft des Unternehmens und seines Technologievorsprungs gegenüber vielen Konkurrenten nicht zu einer Kaufempfehlung durchringen. Er empfiehlt, deren Aktie zu halten und nennt als Kursziel 24 Euro. Sein Kollege Peter Wirtz geht davon aus, dass die SolarWorld 2009 sogar weiter wachsen und seinen Nettogewinn stabil halten kann. Ihr Anteilsschein werde aber voraussichtlich durch das negative Marktumfeld belastet. Der Analyst rät, das Wertpapier des Solarkonzerns mit Kursziel 15 Euro zu halten.
Q-Cells SE: WKN 555866 / ISIN DE0005558662
Solar Millennium AG: ISIN DE0007218406 / WKN 721840
SolarWorld AG: ISIN DE0005108401 / WKN 510840
Solon AG für Solartechnik: ISIN DE0007471195 / WKN 747119
Bildhinweis: Aufbau von Parabolspiegeln für ein solarthermisches Kraftwerk / Quelle: Solar Millenium; Referenzanlage der Solar World AG / Quelle: Unternehmen