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Droht in den USA bei Erneuerbare Energien ein Markteinbruch? – Experten schlagen Alarm
Der US-amerikanischen Verbände für Erneuerbare Energien haben Alarm geschlagen. Sie befürchten, dass sich die durch die Verlängerung und teilweise Ausweitung der Steuervergünstigungen für Grünstromprojekte geweckten Hoffnungen auf einen Boom der Branche in 2009 nicht erfüllen werden. Im Oktober hatte der US-Kongress nach zähem Ringen die Verlängerung der so genannten tax credits für Erneuerbare-Energien-Projekte beschlossen (wir berichteten). Diese Regelung für Steuervergünstigungen war wesentlich für den Ausbau alternativer Energieerzeugung, der in den letzten Jahren in den Vereinigten Staaten erfolgte. So hat sich 2007 die Kapazität der in den USA erzeugten Solarenergie verdoppelt und verzeichnete die US-Windkraftbranche die höchsten Zuwachsraten weltweit.
Durch die Bankenkrise sind jedoch wichtige Finanziers von Grünstromprojekten ausgefallen, monieren die American Wind Energy Association (AWEA), die Solar Energy Industries Association (SEIA), die Geothermal Energy Association (GEA) und die National Hydropower Association (NHA) in einer gemeinsamen Erklärung. Sie verweisen auf die Beispiele des Pleitiers Lehman Brothers und die nach Milliardenverlusten zu Notfällen gewordenen Wachovia und AIG. Viele andere Akteure der Finanzbranche müssten ihr Engagement im Bereich der alternativen Energien stark zurückfahren.
Das auf Erneuerbare Energien spezialisierte US-Beratungsunternehmen Emerging Energy Research (EER) bestätigt in einer aktuellen Studie die Befürchtungen der Verbände. Es sieht vor allem den Windkraftsektor der USA vor einem schwierigen Jahr. Laut der EER könnten Einschnitte bei der Vergabe von Krediten dazu führen, dass 2009 der Zubau der Windkraftkapazität um 40 Prozent geringer ausfällt als bisher zu erwarten war. Das Beratungsunternehmen verweist darauf, dass selbst viele US-Versorger ihre Aktivitäten bei den alternativen Energien zusammenstreichen.
Als Beispiel nennt sie die FPL (Florida Power and Light) Group Inc., die größte einheimische Einzelproduzentin von Windenergie in den USA. Noch im Juli hatte FPL angekündigt, ihre Windkraftkapazitäten verdreifachen zu wollen. Bis 2012 wolle man eine Gesamtleistung der Windparks von 8.000 bis 10.000 Megawatt (MW) erreichen. Dafür sollten 20 Milliarden Dollar zur Verfügung stehen. Ende Oktober erklärte das Unternehmen dann, es werde seine Ausgaben in 2009 deutlich kürzen, von rund sieben auf 5,3 Milliarden Dollar. Statt wie ursprünglich geplant 1,500 MW werde man nur noch neue Windparks mit einer Gesamtleistung von 1.100 MW installieren. Zur Begründung verwies sie auf die Bankenkrise und auf die Krise an den Finanzmärkten. Die US-amerikanische Duke Energy hat angekündigt, ihre Ausbaupläne im Bereich der Solarenergie zu halbieren. Statt 100 Millionen Dollar würden dafür nur noch 50 Millionen Dollar bereitgestellt.
Dabei können US-amerikanische Energieversorger ab 2009 erstmals ebenfalls tax credits für Grünstromprojekte geltend machen. Experten wie Bozena Jankowska, Fondsmanagerin des Allianz-dit Global EcoTrends, gingen bislang davon aus, dass sich dadurch die Marktsituation für die alternativen Energien in den USA grundlegend verbessert. Hersteller von Solartechnik etwa könnten Energieversorgern in den Vereinigten Staaten aufgrund deren Finanzkraft Produkte in weitaus größeren Mengen als bisher verkaufen (wir berichteten über ihre Einschätzung in einem ECOreporter.de-Beitrag vom 10. Oktober). Dass diese Hoffnungen überzogen sein könnten, befürchten nun offenbar viele Solarunternehmen. Einige haben kürzlich bereits ihre Prognosen für das 4. Quartal und das Geschäftsjahr 2009 gestutzt. So die chinesische Suntech, die zuvor angekündigt hatte, bei ihrer Wachstumsstrategie verstärkt auf die USA zu setzen. Dass der zweitgrößte Solarzellenhersteller der Welt gestern seine Umsatzprognose kassierte, hatte einen Kursverfall bei Solaraktien ausgelöst (per Mausklick gelangen Sie zu unserem Bericht darüber).
Die US-Verbände für Erneuerbare Energien fordern nun, die verbesserten Steuervergünstigungen für Grünstromprojekte durch weitere Maßnahmen zu ergänzen. Unter anderem schlagen sie vor, dass fortan alle staatlichen Einrichtungen zumindest teilweise Energie aus regenerativen Quellen beziehen müssen. Sie verweisen auf Beispiel von Militäranlagen, die bereits in großem Umfang darauf setzen und dadurch große Kostenersparnisse erzielen. Vor allem aber verlangen die Branchenvertreter, dass alle Bundesstaaten den Anteil der Erneuerbaren Energien in ihrem Energiemix aufstocken. Per Bundesgesetz seien sie zu verpflichten, bis 2012 einen Anteil von zehn Prozent zu erreichen und bis 2025 einen Anteil von 25 Prozent.
Emerging Energy Research geht davon aus, dass der Sektor der Erneuerbaren Energien auch bei einem Wachstumsknick in 2009 in den USA schon auf mittlere Sicht stark zulegen wird. Das Beratungsunternehmen sieht auch Gewinner der Finanzkrise. Die europäischen Energieversorger Iberdrola aus Spanien und EDP Renovaveis aus Portugal verfügten über volle Kassen und hätten bereits begonnen, kleine Energieunternehmen in den USA zu übernehmen. Schon jetzt seien diese Firmen hinter FPL die größten Windstromerzeuger in den USA. Beide hätten angekündigt, ihre weltweiten Windkraftkapazitäten in den kommenden Jahren massiv auszubauen und die USA dafür als einen Schwerpunkt genannt. In dem bislang stark fragmentierten US-Windmarkt gebe es für Zukäufe ohnehin viele Gelegenheiten. Dies gelte sowohl für Projekte als auch für Akteure aus dem Windkraftbereich der USA. Im weitaus kleineren Solarmarkt der Vereinigten Staaten sei dagegen nur wenig zu holen.
Bildhinweis: Nordamerikanischer Windpark / Quelle: Vestas; Solarpark der MPC / Quelle: Unternehmen; Windkraftprojekt von Iberdrola / Quelle: Unternehmen
Durch die Bankenkrise sind jedoch wichtige Finanziers von Grünstromprojekten ausgefallen, monieren die American Wind Energy Association (AWEA), die Solar Energy Industries Association (SEIA), die Geothermal Energy Association (GEA) und die National Hydropower Association (NHA) in einer gemeinsamen Erklärung. Sie verweisen auf die Beispiele des Pleitiers Lehman Brothers und die nach Milliardenverlusten zu Notfällen gewordenen Wachovia und AIG. Viele andere Akteure der Finanzbranche müssten ihr Engagement im Bereich der alternativen Energien stark zurückfahren.
Das auf Erneuerbare Energien spezialisierte US-Beratungsunternehmen Emerging Energy Research (EER) bestätigt in einer aktuellen Studie die Befürchtungen der Verbände. Es sieht vor allem den Windkraftsektor der USA vor einem schwierigen Jahr. Laut der EER könnten Einschnitte bei der Vergabe von Krediten dazu führen, dass 2009 der Zubau der Windkraftkapazität um 40 Prozent geringer ausfällt als bisher zu erwarten war. Das Beratungsunternehmen verweist darauf, dass selbst viele US-Versorger ihre Aktivitäten bei den alternativen Energien zusammenstreichen.
Als Beispiel nennt sie die FPL (Florida Power and Light) Group Inc., die größte einheimische Einzelproduzentin von Windenergie in den USA. Noch im Juli hatte FPL angekündigt, ihre Windkraftkapazitäten verdreifachen zu wollen. Bis 2012 wolle man eine Gesamtleistung der Windparks von 8.000 bis 10.000 Megawatt (MW) erreichen. Dafür sollten 20 Milliarden Dollar zur Verfügung stehen. Ende Oktober erklärte das Unternehmen dann, es werde seine Ausgaben in 2009 deutlich kürzen, von rund sieben auf 5,3 Milliarden Dollar. Statt wie ursprünglich geplant 1,500 MW werde man nur noch neue Windparks mit einer Gesamtleistung von 1.100 MW installieren. Zur Begründung verwies sie auf die Bankenkrise und auf die Krise an den Finanzmärkten. Die US-amerikanische Duke Energy hat angekündigt, ihre Ausbaupläne im Bereich der Solarenergie zu halbieren. Statt 100 Millionen Dollar würden dafür nur noch 50 Millionen Dollar bereitgestellt.
Dabei können US-amerikanische Energieversorger ab 2009 erstmals ebenfalls tax credits für Grünstromprojekte geltend machen. Experten wie Bozena Jankowska, Fondsmanagerin des Allianz-dit Global EcoTrends, gingen bislang davon aus, dass sich dadurch die Marktsituation für die alternativen Energien in den USA grundlegend verbessert. Hersteller von Solartechnik etwa könnten Energieversorgern in den Vereinigten Staaten aufgrund deren Finanzkraft Produkte in weitaus größeren Mengen als bisher verkaufen (wir berichteten über ihre Einschätzung in einem ECOreporter.de-Beitrag vom 10. Oktober). Dass diese Hoffnungen überzogen sein könnten, befürchten nun offenbar viele Solarunternehmen. Einige haben kürzlich bereits ihre Prognosen für das 4. Quartal und das Geschäftsjahr 2009 gestutzt. So die chinesische Suntech, die zuvor angekündigt hatte, bei ihrer Wachstumsstrategie verstärkt auf die USA zu setzen. Dass der zweitgrößte Solarzellenhersteller der Welt gestern seine Umsatzprognose kassierte, hatte einen Kursverfall bei Solaraktien ausgelöst (per Mausklick gelangen Sie zu unserem Bericht darüber).
Die US-Verbände für Erneuerbare Energien fordern nun, die verbesserten Steuervergünstigungen für Grünstromprojekte durch weitere Maßnahmen zu ergänzen. Unter anderem schlagen sie vor, dass fortan alle staatlichen Einrichtungen zumindest teilweise Energie aus regenerativen Quellen beziehen müssen. Sie verweisen auf Beispiel von Militäranlagen, die bereits in großem Umfang darauf setzen und dadurch große Kostenersparnisse erzielen. Vor allem aber verlangen die Branchenvertreter, dass alle Bundesstaaten den Anteil der Erneuerbaren Energien in ihrem Energiemix aufstocken. Per Bundesgesetz seien sie zu verpflichten, bis 2012 einen Anteil von zehn Prozent zu erreichen und bis 2025 einen Anteil von 25 Prozent.
Emerging Energy Research geht davon aus, dass der Sektor der Erneuerbaren Energien auch bei einem Wachstumsknick in 2009 in den USA schon auf mittlere Sicht stark zulegen wird. Das Beratungsunternehmen sieht auch Gewinner der Finanzkrise. Die europäischen Energieversorger Iberdrola aus Spanien und EDP Renovaveis aus Portugal verfügten über volle Kassen und hätten bereits begonnen, kleine Energieunternehmen in den USA zu übernehmen. Schon jetzt seien diese Firmen hinter FPL die größten Windstromerzeuger in den USA. Beide hätten angekündigt, ihre weltweiten Windkraftkapazitäten in den kommenden Jahren massiv auszubauen und die USA dafür als einen Schwerpunkt genannt. In dem bislang stark fragmentierten US-Windmarkt gebe es für Zukäufe ohnehin viele Gelegenheiten. Dies gelte sowohl für Projekte als auch für Akteure aus dem Windkraftbereich der USA. Im weitaus kleineren Solarmarkt der Vereinigten Staaten sei dagegen nur wenig zu holen.
Bildhinweis: Nordamerikanischer Windpark / Quelle: Vestas; Solarpark der MPC / Quelle: Unternehmen; Windkraftprojekt von Iberdrola / Quelle: Unternehmen