Nachhaltige Aktien, Meldungen

Drückt die Krim-Krise den Aktienkurs der KTG Agrar SE nach unten?

In den letzten fünf Monaten ist der Aktienkurs der Hamburger KTG Agrar SE um ein Viertel eingebrochen. Vor zwei Monaten notierte der Anteilsschein noch bei knapp 15 Euro, heute Mittag wurde er im Xetra nur noch mit knapp 13 Euro gehandelt. Dabei hatte das Unternehmen zwischenzeitlich eine starke Bilanz für das Rumpfgeschäftsjahr 2013 bekannt gegeben und für das Geschäftsjahr 2013/2014 starkes weiteres Wachstum in Aussicht gestellt (wir  berichteten). Die KTG Agrar ist in den Bereichen Landwirtschaft, Nahrung und Bio-Energie aktiv und nach eigenen Angaben bei ökologischen Marktfrüchten – gemessen an der Anbaufläche – europäischer Marktführer. Die Anbauflächen befinden sich hauptsächlich in Deutschland, aber auch in Litauen.

Nun hat die Führung des Unternehmens zu dem Kursverfall Stellung bezogen. Er könne diesen nicht nachvollziehen, erklärte Siegfried Hofreiter, Vorstandsvorsitzender der KTG Agrar SE. „Aus operativer Sicht sind wir mit dem Start in das Jahr 2014 sehr zufrieden“, sagte er. “Darüber hinaus sind zum Erreichen unserer mittelfristigen Umsatz- und Ertragsziele keine wesentlichen Investitionen mehr nötig. Wir werden jetzt das Potenzial unserer getätigten Investitionen in Ackerland, Biogasanlagen und Nahrungsmittelproduktion voll ausschöpfen, unseren Cashflow weiter steigern und in den kommenden Jahren unsere Eigenkapitalquote erhöhen und Fremdfinanzierung zurückzuführen.”

Darüber hinaus profitiere die KTG Agrar von dem Anstieg der Agrarrohstoffpreise um rund 20 Prozent in den vergangenen Wochen, so der Vorstandschef. Diese für KTG Agrar positive Entwicklung sei die einzige Auswirkung der Krim-Krise auf die Geschäftsentwicklung seines Unternehmens. Das Unternehmen habe keine Flächen oder sonstige Geschäftsaktivitäten in der Ukraine. An der russischen Sojuz-Unternehmensgruppe sei KTG Agrar über die Beteiligungsgesellschaft TKS Union mit einem Minderheitenanteil von 17,5 Prozent beteiligt. Mehrheitsgesellschafter der Sojuz-Gruppe sei mit 65 Prozent die Tönnies Russland Agrar GmbH. Die Unternehmensgruppe habe ein integriertes Geschäftsmodell vom Getreideanbau über die Futtermittelherstellung bis zur Aufzucht und Vermarktung von Schweinen für den unterversorgten russischen Markt aufgebaut.

Hofreiter stellt zu diesem Russland-Investment fest: „Wir haben 2013 die Chance genutzt und sind mit einem überschaubaren Betrag von 15 Millionen Euro in dieses starke Joint-Venture eingestiegen. Die Gruppe entwickelt sich hervorragend. Wir produzieren in Russland für den lokalen Markt, sind also nicht von Im- oder Exporten abhängig. Zudem ist im Zuge der steigenden Agrarrohstoffpreise in den vergangenen Wochen der Schweinepreis mit rund 100 Rubel pro Kilo inzwischen auf Rekordhoch.“

KTG Agrar AG: ISIN DE000A0DN1J4 / WKN A0DN1J
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