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Anleihen / AIF, ECOanlagecheck
ECOanlagecheck: CleanTech Solar 8 – geschlossener Solarfonds von Chorus
Seinen vierten geschlossenen deutschen Solarfonds bietet das Münchener Emissionshaus Chorus an. Der Chorus CleanTech Solar 8 investiert in sieben Solaranlagen. Sechs Anlagen sind bereits seit Ende 2011 am Netz. Ab 10.000 Euro plus 5 Prozent Agio können sich Anleger beteiligen. Der ECOanlagecheck analysiert das Angebot.
Für den Fonds sind sieben Solaranlagen mit einer Nennleistung von rund 25,6 Megawattpeak (MWp) gesichert. Es handelt sich um fünf Freiflächenanlagen, die Ende 2011 in Betrieb gingen, eine Freiflächenanlage, deren Netzanschluss nach Angaben von Chorus bis zum 8. März 2012 erfolgen wird (Stand: 1. März 2012), und eine Dachflächenanlage, die bereits seit 2009 am Netz ist. Laut Prospekt kann der Fonds weitere Anlagen erwerben. Nach Angaben der Anbieterin sind aber keine weiteren Anlagekäufe vorgesehen, so dass der Fonds mit den sieben Anlagen vollinvestiert wäre.
Die Chorus-Gruppe hat seit 2007 sechs Solarfonds angeboten, drei davon mit Projekten in Deutschland. Der erste Deutschland-Solarfonds aus 2009 hat in neun Solaranlagen mit einer Nennleistung von insgesamt 19,6 MWp investiert. Die für das Geschäftsjahr 2010 geplante Ausschüttung von sechs Prozent wurde laut Chorus Ende 2010 an die Anleger überwiesen. Die beiden weiteren bisherigen Deutschland-Solarfonds von Chorus haben in eine Solaranlage mit einer Nennleistung von zehn MWp bzw. in vier Anlagen mit einer Gesamtleistung von 20,6 MWp investiert. Eine Leistungsbilanz hat Chorus nicht veröffentlicht.
Eigenkapitalhöhe und Platzierungsgarantie
Gesamtinvestitionsvolumen: 56,8 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen: 16,0 Millionen Euro (28,2 Prozent)
Platzierungsgarantie: Ja
Agio: 0,8 Million Euro (1,4 Prozent)
Fremdkapitalvolumen: 40,0 Millionen Euro (70,4 Prozent)
Das Fremdkapital wird auf der Ebene der Betriebsgesellschaften aufgenommen. Für sechs Projekte wurden langfristige Darlehensverträge abgeschlossen. Die vereinbarten Zinssätze liegen mit durchschnittlich 3,8 Prozent unterhalb der Prospektprognose von 4,2 Prozent. Für die Zeit nach Ablauf der zehn Jahre Zinsbindung kalkuliert die Anbieterin mit einem niedrigen Zinssatz von 4,2 Prozent.
Fondsnebenkosten
(in Prozent des Eigenkapitalvolumens ohne Agio)
Agio: 5,0 Prozent
Eigenkapitalvermittlung (ohne Agio): 7,5 Prozent
Konzeption: 2,3 Prozent
Projektbeschaffung: 6,3 Prozent
Marketing: 1,3 Prozent
Sonstiges: 1,5 Prozent
Gesamtweichkosten: 22,6 Prozent
Die Gesamtweichkosten liegen leicht über den Durchschnittsbereich der von ECOreporter.de in den letzten zwölf Monaten analysierten Solarfonds, die in Deutschland investieren.
Zusätzlich erhält die Anbieterin eine Vergütung für den Zeitraum zwischen der verbindlichen Sicherung einer Anlage und der mittelbaren Übernahme der Anlage durch die Fondsgesellschaft. Diese Vergütung beträgt monatlich 0,5 Prozent des Kaufpreises der Solaranlage.
Laufende Kosten
Technische Betriebsführung (inkl. Wartung und Instandhaltung, erstes Jahr, Prospektkalkulation): 10 Euro/Kilowattpeak (kWp)
Kaufmännische Geschäftsführung (inkl. Fondsverwaltung, erstes Jahr): 7,1 Euro/kWp
Kostensteigerung (Betriebsführung (Kalkulation); Geschäftsführung und Fondsverwaltung (Vertrag)): 1,5 Prozent pro Jahr
Die Kosten für die kaufmännische Geschäftsführung liegen im Durchschnittsbereich der von ECOreporter.de ermittelten Werten bei Solarfonds mit Anlagen in Deutschland. Die Kosten für die technische Betriebsführung pro kWp sind vergleichsweise niedrig kalkuliert.
Laufzeit und Ausschüttungen
Laufzeit (geplant): 8 Jahre
Gesamtausschüttung: 163 Prozent (inkl. 105 Prozent Kapitalrückzahlung)
Ausschüttung durch Verkaufserlös: 110 Prozent
Renditeprognose vor Steuern pro Jahr (IRR): 6,8 Prozent
Einkaufsfaktor (Gesamtkaufpreis/Stromerlöse erstes Jahr): 9,1
Gesamtinvestition: 2.220 Euro/kWp
Einspeisevergütung (Durchschnitt): 0,22 Euro/kWh
Der Einkaufsfaktor von 9,1 ist für einen Solarfonds mit Anlagen, die überwiegend 2011 in Deutschland errichtet wurden, günstig. Der durchschnittliche Kaufpreis pro kWp liegt bei 1.945 Euro. Die Dachflächenanlage des Fonds, die schon 2009 auf dem Betzenberg-Fußballstadion in Kaiserlautern errichtet wurde, hat die oben angegebenen Durchschnittswerte (Gesamtinvestition und Einspeisevergütung) etwas angehoben.
Bildhinweis: Die Solaranlage auf dem Betzenberg-Fußballstadion in Kaiserlautern. / Quelle: Chorus
Die Fondsgesellschaft endet grundsätzlich zum 31. Dezember 2019 mit dem Verkauf der Solaranlagen bzw. dem Verkauf der Anteile an den Solarpark-Gesellschaften. Die Fondsgeschäftsführung kann die Laufzeit um ein Jahr verlängern. Weitere Verlängerungen kann die Gesellschafterversammlung mit einer Stimmenmehrheit von 75 Prozent beschließen, wobei ein Beschluss gegen die Stimmenanteil der Fondsgeschäftsführung von ca. 9 Prozent schwer möglich ist, wenn die Gesellschaftersammlung nicht sehr gut besucht ist. Der einzelne Anleger kann seine Beteiligung nicht ordentlich kündigen. Es besteht keine Kündigungsmöglichkeit, so dass bei einem entsprechenden qualifizierten Mehrheitsbeschluss einzelne Gesellschafter gegen ihren Willen länger als acht Jahre in der Fondsgesellschaft gebunden sein könnten. Eine verlängerte Fondslaufzeit würde aber nicht zwangsläufig zu einer Renditeminderung für den Anleger führen.
Die Planrechnung geht davon aus, dass die Anlagen zum Verkaufzeitpunkt 2019 für weitere 17 Jahre genutzt werden können. Die in diesem Zeitraum prognosegemäß erzielbaren Erträge werden für die Ermittlung des Verkaufspreises mit 9,0 Prozent pro Jahr abgezinst. Das bedeutet, der Käufer der Anlagen kann prognosegemäß mit einer Rendite von 9 Prozent pro Jahr rechnen. Nach dem Ende des zwanzigjährigen Förderzeitraumes soll für fünf Jahre weiter Strom produziert werden, der zu 19,5 Cent je kWh auf dem freien Strommarkt veräußert werden soll. Zum Vergleich: Windstrom, der derzeit auf dem freien Markt veräußert wird, liegt in der Regel etwas über der Windstromeinspeisevergütung, also bei circa 10 Cent je kWh. Ob sich ein im Vergleich zu heute etwa doppelt so hoher Preis für Grünstrom in 20 Jahren realisieren lässt, bleibt abzuwarten. Immerhin liegt der Strompreis, den private Verbraucher heute pro kWh zahlen, bei circa 22 Cent.
Sobald und soweit die Anleger 155 Prozent an Ausschüttungen erhalten haben, erhält die Chorus CleanTech Management GmbH (Komplementärin) 20 Prozent des danach weiter möglichen Ausschüttungsvolumens.
Technik und Erträge
Der Fonds investiert in sieben Solaranlagen, von denen bis Ende 2011 sechs Anlagen (rund 73 Prozent bezogen auf den Gesamtkaufpreis) ans Netz gegangen sind. Die Anlagen sind bzw. werden bestückt mit polykristallinen Modulen des chinesischen Herstellers Yingli (30 Prozent bezogen auf die Gesamtnennleistung), des chinesischen Herstellers Jinko Solar (30 Prozent), des norwegischen Herstellers REC Solar mit Produktion in Singapur (24 Prozent), des chinesischen Unternehmens ReneSola (7 Prozent), des unbekannteren taiwanesischen Herstellers Lite-On (5 Prozent) und des deutschen Herstellers Schüco aus Bielefeld (4 Prozent).
Die Wechselrichter kommen von Siemens, Typ Sinvert (30 Prozent), vom deutschen Weltmarktführer SMA Solar Technology AG aus Niestetal bei Kassel (26 Prozent), vom US-amerikanischen Hersteller Power One (25 Prozent), vom deutschen Hersteller Kaco New Energy Gmbh aus Neckarsulm (8 Prozent), von der deutschen Refusol GmbH aus Metzingen (8 Prozent) sowie von der Sputnik Engineering AG, Typ Solarmax, aus der Schweiz (3 Prozent).
Es wurden für die Anlagen jeweils ein Ertragsgutachten (drei Anlagen) bzw. zwei Ertragsgutachten (drei Anlagen) in Auftrag gegeben. Im Durchschnitt aller Anlagen prognostizieren die Gutachter einen Stromertrag von rund 990 kWh/kWp. Laut Prospekt wird eine Leistungsabnahme der Module (Degradation) von 0,3 Prozent pro Jahr berücksichtigt.
Ökologische Wirkung
Von den Solaranlagen des Fonds befinden sich sechs Prozent der Nennleistung auf Dachflächen. Somit verteilt sich der Großteil der Anlagen auf Konversions- und sonstige Freiflächen.
Mit der Stromproduktion der Solarparks können voraussichtlich jährlich circa 16.000 Tonnen CO2 gegenüber der Stromgewinnung aus konventionellen Kraftwerken eingespart werden. Mit der produzierten Strommenge können bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh ungefähr 7.200 Haushalte jährlich versorgt werden.
Risiko
Sechs der sieben Solaranlagen des Fonds sind bereits am Netz, so dass für diese Anlagen keine Fertigstellungsrisiken mehr bestehen. Auch die siebte Anlage ist bereits fertig gestellt. Der Netzanschluss dieser siebten Anlage (rund 27 Prozent der Gesamtinvestition des Fonds auf Projektebene) wird nach Angaben von Chorus bis zum 8. März 2012 erfolgen. Nur wenn dies gelinge, werde man die Anlage übernehmen.
Die Bundesregierung will die Einspeisevergütung per Gesetzesänderung vorzeitig zum 9. März 2012 zusätzlich um durchschnittlich ca. 25 Prozent kürzen. Ob diese Vorhaben (rechtzeitig) umgesetzt werden wird, ist derzeit noch nicht sicher (Stand: 1. März 2012). Nach Angaben der Anbieterin wurde aber grundsätzlich eine Preisanpassungsklausel vereinbart. Demnach würde der Kaufpreis in dem Umfang sinken, der eine gleiche Rentabilität erlauben würde.
Stärken
Risikostreuung durch Investition in sieben Standorte,
günstiger Einkaufsfaktor.
Schwächen
Aufgrund der Blindpool-Konzeption keine Darstellung der projektbezogenen Verträge im Prospekt.
Chancen
Vorsichtige Annahme zum Leistungsverlust (Degradation) der Module.
Risiken
Erreichen des prognostizierten Verkaufserlöses.
Fazit:
Finanziell
Der Fonds investiert in sieben Solaranlagen, von denen sechs Anlagen Ende 2011 schon am Netz waren und sich somit noch einen höheren Einspeistarif sichern konnten. Die Fremdfinanzierung der sechs Anlagen erfolgte zu günstigeren Konditionen als kalkuliert. Der Großteil der Ausschüttungen an die Anleger soll aus dem Verkaufserlös der Anlagen nach geplanten acht Jahren erzielt werden. Die Anlagenpreisberechnung beruht unter anderem auf einer Strompreiskalkulation, die sich auf die Zeit nach dem Auslaufen der gesetzlichen Einspeisevergütung bezieht.
Nachhaltigkeit
Die von den Gutachtern erwarteten Stromerträge von rund 1000 kWh/kWp unterstreichen die Nachhaltigkeit von Investitionen in Solaranlagen – auch in Deutschland.
ECOreporter.de-Empfehlung
Mit der Vollinvestition und der Konzentration auf Anlagen aus 2011 sind Risiken gemindert. Der Fonds ist eine Kapitalanlage für nachhaltig orientierte Anleger mit einer für Solarfonds kurzen Laufzeit von geplanten acht Jahren.
Basisdaten
Anbieterin und Prospektverantwortliche: Chorus CleanTech Management GmbH, München
Fondsgesellschaft (Emittentin): Chorus CleanTech Solar GmbH & Co. 8. KG, München
Komplementärin und Geschäftsführerin: Chorus CleanTech Solar Verwaltungs GmbH, München
Eigenkapitalbeschaffung und Platzierungsgarantie: Chorus Vertriebs GmbH, München
Treuhänderin und Gründungskommanditistin: Regis Treuhand & Verwaltung GmbH für Beteiligungen, München
Beteiligungsform: Treugeber, Direktkommanditist möglich
Fondswährung: Euro
Gesamtinvestitionsvolumen: 56,8 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen (ohne Agio): 16,0 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme: 10.000 Euro
Agio: 5 Prozent
Laufzeit (geplant): 8 Jahre
BaFin-Gestattung: Ja
Leistungsbilanz: Nein
IDW-Prospektprüfungsbericht: Ja
Mittelverwendungskontrolle: Dr. Olaf Jahn, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Aschheim
Sensitivitätsanalyse: Ja
Prospekthaftung: 6 Monate
Haftsumme: 10 Prozent der Kommanditeinlage (Außenverhältnis), 100 Prozent (Innenverhältnis)
Für den Fonds sind sieben Solaranlagen mit einer Nennleistung von rund 25,6 Megawattpeak (MWp) gesichert. Es handelt sich um fünf Freiflächenanlagen, die Ende 2011 in Betrieb gingen, eine Freiflächenanlage, deren Netzanschluss nach Angaben von Chorus bis zum 8. März 2012 erfolgen wird (Stand: 1. März 2012), und eine Dachflächenanlage, die bereits seit 2009 am Netz ist. Laut Prospekt kann der Fonds weitere Anlagen erwerben. Nach Angaben der Anbieterin sind aber keine weiteren Anlagekäufe vorgesehen, so dass der Fonds mit den sieben Anlagen vollinvestiert wäre.
Die Chorus-Gruppe hat seit 2007 sechs Solarfonds angeboten, drei davon mit Projekten in Deutschland. Der erste Deutschland-Solarfonds aus 2009 hat in neun Solaranlagen mit einer Nennleistung von insgesamt 19,6 MWp investiert. Die für das Geschäftsjahr 2010 geplante Ausschüttung von sechs Prozent wurde laut Chorus Ende 2010 an die Anleger überwiesen. Die beiden weiteren bisherigen Deutschland-Solarfonds von Chorus haben in eine Solaranlage mit einer Nennleistung von zehn MWp bzw. in vier Anlagen mit einer Gesamtleistung von 20,6 MWp investiert. Eine Leistungsbilanz hat Chorus nicht veröffentlicht.
Eigenkapitalhöhe und Platzierungsgarantie
Gesamtinvestitionsvolumen: 56,8 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen: 16,0 Millionen Euro (28,2 Prozent)
Platzierungsgarantie: Ja
Agio: 0,8 Million Euro (1,4 Prozent)
Fremdkapitalvolumen: 40,0 Millionen Euro (70,4 Prozent)
Das Fremdkapital wird auf der Ebene der Betriebsgesellschaften aufgenommen. Für sechs Projekte wurden langfristige Darlehensverträge abgeschlossen. Die vereinbarten Zinssätze liegen mit durchschnittlich 3,8 Prozent unterhalb der Prospektprognose von 4,2 Prozent. Für die Zeit nach Ablauf der zehn Jahre Zinsbindung kalkuliert die Anbieterin mit einem niedrigen Zinssatz von 4,2 Prozent.
Fondsnebenkosten
(in Prozent des Eigenkapitalvolumens ohne Agio)
Agio: 5,0 Prozent
Eigenkapitalvermittlung (ohne Agio): 7,5 Prozent
Konzeption: 2,3 Prozent
Projektbeschaffung: 6,3 Prozent
Marketing: 1,3 Prozent
Sonstiges: 1,5 Prozent
Gesamtweichkosten: 22,6 Prozent
Die Gesamtweichkosten liegen leicht über den Durchschnittsbereich der von ECOreporter.de in den letzten zwölf Monaten analysierten Solarfonds, die in Deutschland investieren.
Zusätzlich erhält die Anbieterin eine Vergütung für den Zeitraum zwischen der verbindlichen Sicherung einer Anlage und der mittelbaren Übernahme der Anlage durch die Fondsgesellschaft. Diese Vergütung beträgt monatlich 0,5 Prozent des Kaufpreises der Solaranlage.
Laufende Kosten
Technische Betriebsführung (inkl. Wartung und Instandhaltung, erstes Jahr, Prospektkalkulation): 10 Euro/Kilowattpeak (kWp)
Kaufmännische Geschäftsführung (inkl. Fondsverwaltung, erstes Jahr): 7,1 Euro/kWp
Kostensteigerung (Betriebsführung (Kalkulation); Geschäftsführung und Fondsverwaltung (Vertrag)): 1,5 Prozent pro Jahr
Die Kosten für die kaufmännische Geschäftsführung liegen im Durchschnittsbereich der von ECOreporter.de ermittelten Werten bei Solarfonds mit Anlagen in Deutschland. Die Kosten für die technische Betriebsführung pro kWp sind vergleichsweise niedrig kalkuliert.
Laufzeit und Ausschüttungen
Laufzeit (geplant): 8 Jahre
Gesamtausschüttung: 163 Prozent (inkl. 105 Prozent Kapitalrückzahlung)
Ausschüttung durch Verkaufserlös: 110 Prozent
Renditeprognose vor Steuern pro Jahr (IRR): 6,8 Prozent
Einkaufsfaktor (Gesamtkaufpreis/Stromerlöse erstes Jahr): 9,1
Gesamtinvestition: 2.220 Euro/kWp
Einspeisevergütung (Durchschnitt): 0,22 Euro/kWh
Der Einkaufsfaktor von 9,1 ist für einen Solarfonds mit Anlagen, die überwiegend 2011 in Deutschland errichtet wurden, günstig. Der durchschnittliche Kaufpreis pro kWp liegt bei 1.945 Euro. Die Dachflächenanlage des Fonds, die schon 2009 auf dem Betzenberg-Fußballstadion in Kaiserlautern errichtet wurde, hat die oben angegebenen Durchschnittswerte (Gesamtinvestition und Einspeisevergütung) etwas angehoben.
Bildhinweis: Die Solaranlage auf dem Betzenberg-Fußballstadion in Kaiserlautern. / Quelle: Chorus
Die Fondsgesellschaft endet grundsätzlich zum 31. Dezember 2019 mit dem Verkauf der Solaranlagen bzw. dem Verkauf der Anteile an den Solarpark-Gesellschaften. Die Fondsgeschäftsführung kann die Laufzeit um ein Jahr verlängern. Weitere Verlängerungen kann die Gesellschafterversammlung mit einer Stimmenmehrheit von 75 Prozent beschließen, wobei ein Beschluss gegen die Stimmenanteil der Fondsgeschäftsführung von ca. 9 Prozent schwer möglich ist, wenn die Gesellschaftersammlung nicht sehr gut besucht ist. Der einzelne Anleger kann seine Beteiligung nicht ordentlich kündigen. Es besteht keine Kündigungsmöglichkeit, so dass bei einem entsprechenden qualifizierten Mehrheitsbeschluss einzelne Gesellschafter gegen ihren Willen länger als acht Jahre in der Fondsgesellschaft gebunden sein könnten. Eine verlängerte Fondslaufzeit würde aber nicht zwangsläufig zu einer Renditeminderung für den Anleger führen.
Die Planrechnung geht davon aus, dass die Anlagen zum Verkaufzeitpunkt 2019 für weitere 17 Jahre genutzt werden können. Die in diesem Zeitraum prognosegemäß erzielbaren Erträge werden für die Ermittlung des Verkaufspreises mit 9,0 Prozent pro Jahr abgezinst. Das bedeutet, der Käufer der Anlagen kann prognosegemäß mit einer Rendite von 9 Prozent pro Jahr rechnen. Nach dem Ende des zwanzigjährigen Förderzeitraumes soll für fünf Jahre weiter Strom produziert werden, der zu 19,5 Cent je kWh auf dem freien Strommarkt veräußert werden soll. Zum Vergleich: Windstrom, der derzeit auf dem freien Markt veräußert wird, liegt in der Regel etwas über der Windstromeinspeisevergütung, also bei circa 10 Cent je kWh. Ob sich ein im Vergleich zu heute etwa doppelt so hoher Preis für Grünstrom in 20 Jahren realisieren lässt, bleibt abzuwarten. Immerhin liegt der Strompreis, den private Verbraucher heute pro kWh zahlen, bei circa 22 Cent.
Sobald und soweit die Anleger 155 Prozent an Ausschüttungen erhalten haben, erhält die Chorus CleanTech Management GmbH (Komplementärin) 20 Prozent des danach weiter möglichen Ausschüttungsvolumens.
Technik und Erträge
Der Fonds investiert in sieben Solaranlagen, von denen bis Ende 2011 sechs Anlagen (rund 73 Prozent bezogen auf den Gesamtkaufpreis) ans Netz gegangen sind. Die Anlagen sind bzw. werden bestückt mit polykristallinen Modulen des chinesischen Herstellers Yingli (30 Prozent bezogen auf die Gesamtnennleistung), des chinesischen Herstellers Jinko Solar (30 Prozent), des norwegischen Herstellers REC Solar mit Produktion in Singapur (24 Prozent), des chinesischen Unternehmens ReneSola (7 Prozent), des unbekannteren taiwanesischen Herstellers Lite-On (5 Prozent) und des deutschen Herstellers Schüco aus Bielefeld (4 Prozent).
Die Wechselrichter kommen von Siemens, Typ Sinvert (30 Prozent), vom deutschen Weltmarktführer SMA Solar Technology AG aus Niestetal bei Kassel (26 Prozent), vom US-amerikanischen Hersteller Power One (25 Prozent), vom deutschen Hersteller Kaco New Energy Gmbh aus Neckarsulm (8 Prozent), von der deutschen Refusol GmbH aus Metzingen (8 Prozent) sowie von der Sputnik Engineering AG, Typ Solarmax, aus der Schweiz (3 Prozent).
Es wurden für die Anlagen jeweils ein Ertragsgutachten (drei Anlagen) bzw. zwei Ertragsgutachten (drei Anlagen) in Auftrag gegeben. Im Durchschnitt aller Anlagen prognostizieren die Gutachter einen Stromertrag von rund 990 kWh/kWp. Laut Prospekt wird eine Leistungsabnahme der Module (Degradation) von 0,3 Prozent pro Jahr berücksichtigt.
Ökologische Wirkung
Von den Solaranlagen des Fonds befinden sich sechs Prozent der Nennleistung auf Dachflächen. Somit verteilt sich der Großteil der Anlagen auf Konversions- und sonstige Freiflächen.
Mit der Stromproduktion der Solarparks können voraussichtlich jährlich circa 16.000 Tonnen CO2 gegenüber der Stromgewinnung aus konventionellen Kraftwerken eingespart werden. Mit der produzierten Strommenge können bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh ungefähr 7.200 Haushalte jährlich versorgt werden.
Risiko
Sechs der sieben Solaranlagen des Fonds sind bereits am Netz, so dass für diese Anlagen keine Fertigstellungsrisiken mehr bestehen. Auch die siebte Anlage ist bereits fertig gestellt. Der Netzanschluss dieser siebten Anlage (rund 27 Prozent der Gesamtinvestition des Fonds auf Projektebene) wird nach Angaben von Chorus bis zum 8. März 2012 erfolgen. Nur wenn dies gelinge, werde man die Anlage übernehmen.
Die Bundesregierung will die Einspeisevergütung per Gesetzesänderung vorzeitig zum 9. März 2012 zusätzlich um durchschnittlich ca. 25 Prozent kürzen. Ob diese Vorhaben (rechtzeitig) umgesetzt werden wird, ist derzeit noch nicht sicher (Stand: 1. März 2012). Nach Angaben der Anbieterin wurde aber grundsätzlich eine Preisanpassungsklausel vereinbart. Demnach würde der Kaufpreis in dem Umfang sinken, der eine gleiche Rentabilität erlauben würde.
Stärken
Risikostreuung durch Investition in sieben Standorte,
günstiger Einkaufsfaktor.
Schwächen
Aufgrund der Blindpool-Konzeption keine Darstellung der projektbezogenen Verträge im Prospekt.
Chancen
Vorsichtige Annahme zum Leistungsverlust (Degradation) der Module.
Risiken
Erreichen des prognostizierten Verkaufserlöses.
Fazit:
Finanziell
Der Fonds investiert in sieben Solaranlagen, von denen sechs Anlagen Ende 2011 schon am Netz waren und sich somit noch einen höheren Einspeistarif sichern konnten. Die Fremdfinanzierung der sechs Anlagen erfolgte zu günstigeren Konditionen als kalkuliert. Der Großteil der Ausschüttungen an die Anleger soll aus dem Verkaufserlös der Anlagen nach geplanten acht Jahren erzielt werden. Die Anlagenpreisberechnung beruht unter anderem auf einer Strompreiskalkulation, die sich auf die Zeit nach dem Auslaufen der gesetzlichen Einspeisevergütung bezieht.
Nachhaltigkeit
Die von den Gutachtern erwarteten Stromerträge von rund 1000 kWh/kWp unterstreichen die Nachhaltigkeit von Investitionen in Solaranlagen – auch in Deutschland.
ECOreporter.de-Empfehlung
Mit der Vollinvestition und der Konzentration auf Anlagen aus 2011 sind Risiken gemindert. Der Fonds ist eine Kapitalanlage für nachhaltig orientierte Anleger mit einer für Solarfonds kurzen Laufzeit von geplanten acht Jahren.
Basisdaten
Anbieterin und Prospektverantwortliche: Chorus CleanTech Management GmbH, München
Fondsgesellschaft (Emittentin): Chorus CleanTech Solar GmbH & Co. 8. KG, München
Komplementärin und Geschäftsführerin: Chorus CleanTech Solar Verwaltungs GmbH, München
Eigenkapitalbeschaffung und Platzierungsgarantie: Chorus Vertriebs GmbH, München
Treuhänderin und Gründungskommanditistin: Regis Treuhand & Verwaltung GmbH für Beteiligungen, München
Beteiligungsform: Treugeber, Direktkommanditist möglich
Fondswährung: Euro
Gesamtinvestitionsvolumen: 56,8 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen (ohne Agio): 16,0 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme: 10.000 Euro
Agio: 5 Prozent
Laufzeit (geplant): 8 Jahre
BaFin-Gestattung: Ja
Leistungsbilanz: Nein
IDW-Prospektprüfungsbericht: Ja
Mittelverwendungskontrolle: Dr. Olaf Jahn, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Aschheim
Sensitivitätsanalyse: Ja
Prospekthaftung: 6 Monate
Haftsumme: 10 Prozent der Kommanditeinlage (Außenverhältnis), 100 Prozent (Innenverhältnis)