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Anleihen / AIF, ECOanlagecheck
ECOanlagecheck: Genossenschaftsanteile der GLS Bank
Die GLS Gemeinschaftsbank eG aus Bochum, eine Genossenschaft, hat bereits über 26.000 Mitglieder. Die GLS Bank ist eine der bekanntesten „grünen“ Banken europaweit. Um die Attraktivität einer Mitgliedschaft weiter zu erhöhen, sind seit einer Satzungsänderung auch Dividendenausschüttungen an die Mitglieder möglich. Eine Mitgliedschaft bei der Bank ist mit dem Erwerb von mindestens fünf Genossenschafts-Anteilen zu je 100 Euro möglich. Der ECOanlagecheck untersucht die gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Rendite einer Mitgliedschaft bei der GLS Bank.
Die GLS Bank steht mit einem Eigenkapital von 141,7 Millionen Euro auf einem soliden Fundament (Stand: 30. September 2012). Das Eigenkapital setzt sich aus 83,6 Millionen Euro stillen Beteiligungen und 53,2 Millionen Euro Geschäftsguthaben der Mitglieder zusammen. Im Grundsatz muss eine Bank ihr Eigenkapital erhöhen, um mehr Kredite vergeben zu können. Zudem werden die gesetzlichen Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung von Banken verschärft (Basel III). Daher muss die GLS Bank mehr Kern-Eigenkapital in Form von Geschäftsguthaben der Mitglieder bilden. Dieses Vorhaben wird bislang erfolgreich umgesetzt: Innerhalb von nur neun Monaten konnte das Kern-Eigenkapital um 63 Prozent auf bereits 53,2 Millionen Euro gesteigert werden (Stand: 30. September 2012).
Mitgliedschaft
Im Durchschnitt hält ein Mitglied der GLS Bank derzeit ungefähr 15 Geschäftsanteile. Auch Personengesellschaften und juristische Personen können bei der GLS Mitglied werden. Jedes Mitglied kann seine Mitgliedschaft oder einzelne Geschäftsanteile mit einer Frist von fünf Jahren kündigen. Eine Übertragung von Geschäftsanteilen auf andere Personen ist jederzeit möglich. Bei der Generalversammlung der Bank hat jedes Mitglied – unabhängig von der Anzahl seiner Geschäftsanteile – eine Stimme.
Die Generalversammlung entscheidet, wie die Bank den Jahresüberschuss verwenden soll. Mindestens 20 Prozent müssen der gesetzlichen Rücklage und anderen Ergebnisrücklagen zugeführt werden. Der verbleibende Jahresüberschuss kann als Dividende an die Mitglieder – im Verhältnis ihrer Geschäftsanteile – ausgeschüttet werden. Mögliche Dividendenzahlungen sind aber nur ein Nebenaspekt. Laut Satzung der GLS Bank ist das Ziel der Genossenschaft die „gegenseitige Hilfe, nicht die Gewinnerzielung für das einzelne Mitglied oder für die Genossenschaft. Wer Geld bei dieser Bank einlegt, tut dies in erster Linie mit Rücksicht auf den Geldbedarf anderer Mitglieder und um im volkswirtschaftlichen Interesse einen Ausgleich des Gesamtetats aller Mitglieder zu erreichen“. Das bedeutet, dass wie bei jeder anderen Bank auch bei der GLS Bank vornehmlich nach ökonomischen Gesichtspunkten gehandelt wird. Nur eben, dass dies bei ihr nicht allein des Gewinns und der Geldvermehrung geschieht, sondern um Bedürfnisse von Menschen zu befriedigen.
Profil GLS Bank
Die GLS Bank wurde bereits 1974 als Genossenschaft gegründet. Sie ist die erste sozial-ökologische Universalbank der Welt. Die Bank beschäftigt mehr als 400 Mitarbeiter. Über 38 Prozent der Mitarbeiter haben laut Geschäftsbericht ein Studium verschiedener Fachrichtungen und/oder eine vergleichbare Qualifikation (z. B. Bankbetriebswirt) abgeschlossen. Die GLS Bank legt nach eigenen Angaben Wert darauf, dass sich unter ihrem Dach unterschiedlichste Spezialisten zusammenfinden, da dies ein hohes Maß an Innovationsfähigkeit ermögliche. Zudem hat ein Großteil der Mitarbeiter zusätzliche Qualifikationen im Bereich Nachhaltigkeit und Geldanlagen durch die Teilnahme an Weiterbildungen (z. B. ecoanlageberater) erworben. Die Mitarbeiter der GLS Bank erhalten keine Vermittlungsprovisionen oder anderweitige erfolgsabhängige Vergütungen.
Die Bilanzsumme der Bank betrug im Geschäftsjahr 2011 rund 2,26 Milliarden Euro. Das sind 22,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Volumen der Kredite, welche die Bank vergeben hat, stieg im gleichen Zeitraum um 28,4 Prozent auf rund 1,11 Milliarden Euro. Die von den 116.400 Kunden (plus 27,5 Prozent) der Bank eingezahlten Einlagen legten um 23,1 Prozent auf 1,95 Milliarden Euro zu. Der Überschuss vor Steuern belief sich 2011 auf 4,4 Millionen Euro (plus 14 Prozent), der Jahresüberschuss nach Steuern (Bilanzgewinn) auf 338.000 Euro (plus 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Die von der GLS Bank zur Verfügung gestellten Zahlen für die ersten neun Monaten von 2012 bestätigen die positive Entwicklung der Bank: Bilanzsumme (plus 14 Prozent), Kreditvolumen (plus 18 Prozent), Kundenzahl (plus 17 Prozent) und Kundeneinlagen (plus 14 Prozent) sind im Vergleich zu Ende 2011 weiter deutlich angestiegen. Auf Basis des bisherigen Geschäftsverlaufs rechnet die GLS Bank für 2012 mit einem Überschuss vor Steuern von 7,1 Millionen Euro.
Den größten Teil des Differenzbetrages zwischen Kundeneinlagen und Kreditvolumen hat die Bank kurzfristig verfügbar angelegt, um jederzeit Auszahlungsverpflichtungen an Kunden nachkommen zu können. Von dieser Liquiditätsreserve hatte die GLS Bank Ende 2011 rund 221,3 Millionen Euro bei der WGZ Bank angelegt, der genossenschaftlichen Zentralbank der Volks- und Raiffeisenbanken im Rheinland und in Westfalen, und 386,5 Millionen Euro in festverzinsliche Wertpapiere (Anleihen und Schuldverschreibungen). Eine Aufschlüsselung des Wertpapierbestandes ist vollständig auf der Homepage nachlesbar. Die Wertpapiere wählt die Bank unter strengen Nachhaltigkeitskriterien aus. Zudem betreibt die Bank grundsätzlich keinen Handel mit Wertpapieren, sondern erwirbt sie nur zur Liquiditätsvorsorge und Vermögensanlage. Damit grenzt sich die GLS Bank deutlich von den riskanten und volkswirtschaftlich eher schädlichen Spekulationsgeschäften vieler Investmentbanken ab. Sie konzentriert sich ganz auf das eigentliche Bankgeschäft, also darauf, Spareinlagen als Kredite der realen Wirtschaft zur Verfügung zu stellen, damit Unternehmen und gemeinnützige Einrichtungen die Mittel dafür erhalten, Bedürfnisse von Menschen zu befriedigen.
Soziale und ökologische Wirkung
Die GLS Bank finanziert nur Unternehmen und Vorhaben, die unter ökologischen, sozialen und kulturellen Gesichtspunkten positiv zu bewerten sind. Im Jahr 2011 hat sie im Bereich Bildung und Kultur an 200 Projekte und Initiativen Kredite von insgesamt über 58 Millionen Euro vergeben. Darunter waren 76 Schulen, 38 Kindergärten, 20 kulturelle und künstlerische Projekte sowie zehn Projekte für Bürgerengagement und Politik.
Im Bereich Wohnen hat sie im letzten Jahr 339 Projekte mit über 60 Millionen Euro finanziert. Laut Geschäftsbericht standen neben ökologischen und energieeffizienten Gebäuden Gemeinschaftsprojekte wie Baugruppen im Vordergrund, die auch jungen Familien mit Kindern ein Wohnen in Innenstädten ermöglichen. Zudem hat die GLS Bank Kredite an neue, ganzheitliche Gesundheits- und Betreuungseinrichtungen vergeben.
Ein bereits seit der Gründung der GLS Bank bestehender Kreditvergabe-Schwerpunkt ist der Bereich Ernährung und Landwirtschaft. 2011 flossen in diesen Bereich ökologischer Nahrungsmittel Kredite mit einem Volumen von über 90 Millionen Euro an 1.813 Projekte und Initiativen. Darunter sind beispielsweise 67 Demeter-Betriebe, 23 Biolandbetriebe und zehn Fairtrade-Läden.
Den volumenmäßig größten Anteil an der Kreditvergabe der GLS Bank hat der Bereich Erneuerbare Energien. 2011 wurden in diesem Bereich Kredite mit einem Neuvolumen von über 175 Millionen Euro an 317 Projekte und Anlagen vergeben. Darunter sind sieben Windparks in Deutschland und 296 Photovoltaikanlagen.
Mehr Mitgliedsanteile stärken das Eigenkapital der Bank, die damit mehr Kredite an soziale und ökologische Projekte vergeben kann bzw. darf. Daher ist die soziale und ökologische Wirkung einer Mitgliedschaft bei der GLS Bank positiv. Bei der GLS Bank wird die Darlehen in der Kundenzeitschrift „Bankspiegel“ unter Nennung von Namen des kreditnehmenden Unternehmens sowie des Kreditbetrags laufend veröffentlicht, so dass aufgrund dieser vorbildlichen Transparenz jeder in der Lage ist, die soziale und ökologische Wirkung anhand seiner persönlichen Wertvorstellungen zu beurteilen.
Risiko
Ein Genossenschaftsmitglied ist Eigenkapitalgeber und Miteigentümer der Genossenschaft. Bei einem erfolgreichen Geschäftsverlauf kann er Dividenden erhalten. Ein Genossenschaftsmitglied haftet allerdings auch bei Verlusten. Wenn ein Jahresverlust nicht auf das nächste Jahr vorgetragen wird und nicht durch Heranziehung von anderen Ergebnisrücklagen gedeckt werden kann, ist er durch die gesetzliche Rücklage oder durch Abschreibung von den Geschäftsguthaben der Mitglieder zu decken. Zudem besteht eine Nachschusspflicht für den Fall einer Insolvenz der GLS Bank. Diese Nachschusspflicht ist für jedes Mitglied für die ersten 50 Geschäftsanteile auf 100 Euro je Geschäftsanteil beschränkt. Dementsprechend würde beispielsweise für ein Mitglied, das fünf Geschäftsanteile zeichnet, die Nachschusspflicht bis zu 500 Euro betragen.
Allerdings: Die GLS Bank gehört der Sicherheitseinrichtung der Volks- und Raiffeisenbanken an. Seit deren Bestehen hat es noch nie eine Insolvenz einer Bank gegeben, die der Sicherheitseinrichtung angeschlossenen ist.
Bei allen Unternehmen, die in kurzer Zeit sehr dynamisch gewachsen sind, gilt, dass die Beurteilung der Zukunftsaussichten erschwert ist, wenn die Zeit der Bestandsaufnahme und Konsolidierung noch bevorsteht. Auf der anderen Seite gibt es auch eine Vielzahl von Unternehmen, die ein dynamisches Wachstum über Jahre und Jahrzehnte bewältigt haben. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die GLS Bank bereits Maßnahmen eingeleitet, um z. B. den zuletzt überproportional starken Kapazitätsaufbau zurückzunehmen und strukturelle Kostenverbesserungen zu erzielen.
Vielen Branchen (z. B. Chemie, Flugfahrt) gibt die GLS Bank keinen Kredit. Damit vermeidet sie Risiken. Die Konzentration auf die fünf Bereiche Erneuerbare Energien, Ernährung, Bildung, Wohnen und Gesundheit schränkt aber den Geschäftsbereich ein, so dass teilweise Klumpenrisiken entstehen könnten. Aufgrund der unbeständigen Bundesregierungs-Politik im Bereich Photovoltaik könnten hier beispielsweise Kreditausfallrisiken entstehen, wenn etwa neue Steuern erhoben werden sollten.
Die GLS Bank vergibt Kredite, die in der Regel lange laufen. Beispielsweise sind im Bereiche der Erneuerbare Energien Kreditlaufzeiten von 18 Jahren mit einer zehnjährigen Zinsfestschreibung üblich. Ende 2011 hatten rund zwei Drittel des Kreditbestandes der GLS Bank eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren. Dagegen sind die Spareinlagen durch die Kunden zu über 90 Prozent vor Ablauf von fünf Jahren zu kündbar. Bei steigendem Marktzinsniveau kann die Differenz zwischen (langfristig festgeschriebenen) Sollzins und Habenzins geringer werden. Dann würde die Gewinnmarge der GLS Bank aus dem Zinsgeschäft sinken. Die GLS Bank erzielt ihre Erträge derzeit zu fast 90 Prozent aus dem Zinsgeschäft und hat zur Abschwächung des Marktzinsänderungsrisikos umfangreiche Zinssicherungsgeschäfte getätigt.
Fazit:
Finanziell
Die GLS Bank ist als erste sozial-ökologische Universalbank der Welt der Pionier des ökologisch-sozialen Bankensegments. Sie ist bereits seit fast vier Jahrzehnten aktiv und in den letzten Jahren infolge des gesellschaftlichen Wertewandels rasant gewachsen. Die Bank ist sehr gut am Markt positioniert, so dass die Wachstumsaussichten positiv sind. Welche Dividenden die GLS Bank den Mitgliedern zahlen wird, ist schwierig abzuschätzen. Zumal die Generalversammlung beschließen könnte, Jahresüberschüsse in der Bank zu belassen, um sie langfristig zu stärken.
Nachhaltigkeit
Die soziale und ökologische Nachhaltigkeitswirkung einer Mitgliedschaft bei der GLS Bank ist hervorragend. Aufgrund der Eigenkapitalstärkung und der Mitwirkungsrechte ist die Wirkung noch höher als bei Kunden, die ihr Geld bei der GLS Bank anlegen.
ECOreporter.de-Empfehlung
Eine Mitgliedschaft bei der GLS Bank ist für Menschen geeignet, die nicht hauptsächlich ihre ökonomische Rendite maximieren wollen, sondern die höchste soziale und ökologische Ansprüche als gleichberechtigt zur Rendite ansehen.
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Basisdaten
Emittentin: GLS Gemeinschaftsbank eG, Bochum
Anlageform: Geschäftsanteil einer Genossenschaft
Mindestbeteiligung: 5 Geschäftsanteile zu je 100 Euro
Kündigungsfrist: 5 Jahre
Die GLS Bank steht mit einem Eigenkapital von 141,7 Millionen Euro auf einem soliden Fundament (Stand: 30. September 2012). Das Eigenkapital setzt sich aus 83,6 Millionen Euro stillen Beteiligungen und 53,2 Millionen Euro Geschäftsguthaben der Mitglieder zusammen. Im Grundsatz muss eine Bank ihr Eigenkapital erhöhen, um mehr Kredite vergeben zu können. Zudem werden die gesetzlichen Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung von Banken verschärft (Basel III). Daher muss die GLS Bank mehr Kern-Eigenkapital in Form von Geschäftsguthaben der Mitglieder bilden. Dieses Vorhaben wird bislang erfolgreich umgesetzt: Innerhalb von nur neun Monaten konnte das Kern-Eigenkapital um 63 Prozent auf bereits 53,2 Millionen Euro gesteigert werden (Stand: 30. September 2012).
Mitgliedschaft
Im Durchschnitt hält ein Mitglied der GLS Bank derzeit ungefähr 15 Geschäftsanteile. Auch Personengesellschaften und juristische Personen können bei der GLS Mitglied werden. Jedes Mitglied kann seine Mitgliedschaft oder einzelne Geschäftsanteile mit einer Frist von fünf Jahren kündigen. Eine Übertragung von Geschäftsanteilen auf andere Personen ist jederzeit möglich. Bei der Generalversammlung der Bank hat jedes Mitglied – unabhängig von der Anzahl seiner Geschäftsanteile – eine Stimme.
Die Generalversammlung entscheidet, wie die Bank den Jahresüberschuss verwenden soll. Mindestens 20 Prozent müssen der gesetzlichen Rücklage und anderen Ergebnisrücklagen zugeführt werden. Der verbleibende Jahresüberschuss kann als Dividende an die Mitglieder – im Verhältnis ihrer Geschäftsanteile – ausgeschüttet werden. Mögliche Dividendenzahlungen sind aber nur ein Nebenaspekt. Laut Satzung der GLS Bank ist das Ziel der Genossenschaft die „gegenseitige Hilfe, nicht die Gewinnerzielung für das einzelne Mitglied oder für die Genossenschaft. Wer Geld bei dieser Bank einlegt, tut dies in erster Linie mit Rücksicht auf den Geldbedarf anderer Mitglieder und um im volkswirtschaftlichen Interesse einen Ausgleich des Gesamtetats aller Mitglieder zu erreichen“. Das bedeutet, dass wie bei jeder anderen Bank auch bei der GLS Bank vornehmlich nach ökonomischen Gesichtspunkten gehandelt wird. Nur eben, dass dies bei ihr nicht allein des Gewinns und der Geldvermehrung geschieht, sondern um Bedürfnisse von Menschen zu befriedigen.
Profil GLS Bank
Die GLS Bank wurde bereits 1974 als Genossenschaft gegründet. Sie ist die erste sozial-ökologische Universalbank der Welt. Die Bank beschäftigt mehr als 400 Mitarbeiter. Über 38 Prozent der Mitarbeiter haben laut Geschäftsbericht ein Studium verschiedener Fachrichtungen und/oder eine vergleichbare Qualifikation (z. B. Bankbetriebswirt) abgeschlossen. Die GLS Bank legt nach eigenen Angaben Wert darauf, dass sich unter ihrem Dach unterschiedlichste Spezialisten zusammenfinden, da dies ein hohes Maß an Innovationsfähigkeit ermögliche. Zudem hat ein Großteil der Mitarbeiter zusätzliche Qualifikationen im Bereich Nachhaltigkeit und Geldanlagen durch die Teilnahme an Weiterbildungen (z. B. ecoanlageberater) erworben. Die Mitarbeiter der GLS Bank erhalten keine Vermittlungsprovisionen oder anderweitige erfolgsabhängige Vergütungen.
Die Bilanzsumme der Bank betrug im Geschäftsjahr 2011 rund 2,26 Milliarden Euro. Das sind 22,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Volumen der Kredite, welche die Bank vergeben hat, stieg im gleichen Zeitraum um 28,4 Prozent auf rund 1,11 Milliarden Euro. Die von den 116.400 Kunden (plus 27,5 Prozent) der Bank eingezahlten Einlagen legten um 23,1 Prozent auf 1,95 Milliarden Euro zu. Der Überschuss vor Steuern belief sich 2011 auf 4,4 Millionen Euro (plus 14 Prozent), der Jahresüberschuss nach Steuern (Bilanzgewinn) auf 338.000 Euro (plus 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Die von der GLS Bank zur Verfügung gestellten Zahlen für die ersten neun Monaten von 2012 bestätigen die positive Entwicklung der Bank: Bilanzsumme (plus 14 Prozent), Kreditvolumen (plus 18 Prozent), Kundenzahl (plus 17 Prozent) und Kundeneinlagen (plus 14 Prozent) sind im Vergleich zu Ende 2011 weiter deutlich angestiegen. Auf Basis des bisherigen Geschäftsverlaufs rechnet die GLS Bank für 2012 mit einem Überschuss vor Steuern von 7,1 Millionen Euro.
Den größten Teil des Differenzbetrages zwischen Kundeneinlagen und Kreditvolumen hat die Bank kurzfristig verfügbar angelegt, um jederzeit Auszahlungsverpflichtungen an Kunden nachkommen zu können. Von dieser Liquiditätsreserve hatte die GLS Bank Ende 2011 rund 221,3 Millionen Euro bei der WGZ Bank angelegt, der genossenschaftlichen Zentralbank der Volks- und Raiffeisenbanken im Rheinland und in Westfalen, und 386,5 Millionen Euro in festverzinsliche Wertpapiere (Anleihen und Schuldverschreibungen). Eine Aufschlüsselung des Wertpapierbestandes ist vollständig auf der Homepage nachlesbar. Die Wertpapiere wählt die Bank unter strengen Nachhaltigkeitskriterien aus. Zudem betreibt die Bank grundsätzlich keinen Handel mit Wertpapieren, sondern erwirbt sie nur zur Liquiditätsvorsorge und Vermögensanlage. Damit grenzt sich die GLS Bank deutlich von den riskanten und volkswirtschaftlich eher schädlichen Spekulationsgeschäften vieler Investmentbanken ab. Sie konzentriert sich ganz auf das eigentliche Bankgeschäft, also darauf, Spareinlagen als Kredite der realen Wirtschaft zur Verfügung zu stellen, damit Unternehmen und gemeinnützige Einrichtungen die Mittel dafür erhalten, Bedürfnisse von Menschen zu befriedigen.
Soziale und ökologische Wirkung
Die GLS Bank finanziert nur Unternehmen und Vorhaben, die unter ökologischen, sozialen und kulturellen Gesichtspunkten positiv zu bewerten sind. Im Jahr 2011 hat sie im Bereich Bildung und Kultur an 200 Projekte und Initiativen Kredite von insgesamt über 58 Millionen Euro vergeben. Darunter waren 76 Schulen, 38 Kindergärten, 20 kulturelle und künstlerische Projekte sowie zehn Projekte für Bürgerengagement und Politik.
Im Bereich Wohnen hat sie im letzten Jahr 339 Projekte mit über 60 Millionen Euro finanziert. Laut Geschäftsbericht standen neben ökologischen und energieeffizienten Gebäuden Gemeinschaftsprojekte wie Baugruppen im Vordergrund, die auch jungen Familien mit Kindern ein Wohnen in Innenstädten ermöglichen. Zudem hat die GLS Bank Kredite an neue, ganzheitliche Gesundheits- und Betreuungseinrichtungen vergeben.
Ein bereits seit der Gründung der GLS Bank bestehender Kreditvergabe-Schwerpunkt ist der Bereich Ernährung und Landwirtschaft. 2011 flossen in diesen Bereich ökologischer Nahrungsmittel Kredite mit einem Volumen von über 90 Millionen Euro an 1.813 Projekte und Initiativen. Darunter sind beispielsweise 67 Demeter-Betriebe, 23 Biolandbetriebe und zehn Fairtrade-Läden.
Den volumenmäßig größten Anteil an der Kreditvergabe der GLS Bank hat der Bereich Erneuerbare Energien. 2011 wurden in diesem Bereich Kredite mit einem Neuvolumen von über 175 Millionen Euro an 317 Projekte und Anlagen vergeben. Darunter sind sieben Windparks in Deutschland und 296 Photovoltaikanlagen.
Mehr Mitgliedsanteile stärken das Eigenkapital der Bank, die damit mehr Kredite an soziale und ökologische Projekte vergeben kann bzw. darf. Daher ist die soziale und ökologische Wirkung einer Mitgliedschaft bei der GLS Bank positiv. Bei der GLS Bank wird die Darlehen in der Kundenzeitschrift „Bankspiegel“ unter Nennung von Namen des kreditnehmenden Unternehmens sowie des Kreditbetrags laufend veröffentlicht, so dass aufgrund dieser vorbildlichen Transparenz jeder in der Lage ist, die soziale und ökologische Wirkung anhand seiner persönlichen Wertvorstellungen zu beurteilen.
Risiko
Ein Genossenschaftsmitglied ist Eigenkapitalgeber und Miteigentümer der Genossenschaft. Bei einem erfolgreichen Geschäftsverlauf kann er Dividenden erhalten. Ein Genossenschaftsmitglied haftet allerdings auch bei Verlusten. Wenn ein Jahresverlust nicht auf das nächste Jahr vorgetragen wird und nicht durch Heranziehung von anderen Ergebnisrücklagen gedeckt werden kann, ist er durch die gesetzliche Rücklage oder durch Abschreibung von den Geschäftsguthaben der Mitglieder zu decken. Zudem besteht eine Nachschusspflicht für den Fall einer Insolvenz der GLS Bank. Diese Nachschusspflicht ist für jedes Mitglied für die ersten 50 Geschäftsanteile auf 100 Euro je Geschäftsanteil beschränkt. Dementsprechend würde beispielsweise für ein Mitglied, das fünf Geschäftsanteile zeichnet, die Nachschusspflicht bis zu 500 Euro betragen.
Allerdings: Die GLS Bank gehört der Sicherheitseinrichtung der Volks- und Raiffeisenbanken an. Seit deren Bestehen hat es noch nie eine Insolvenz einer Bank gegeben, die der Sicherheitseinrichtung angeschlossenen ist.
Bei allen Unternehmen, die in kurzer Zeit sehr dynamisch gewachsen sind, gilt, dass die Beurteilung der Zukunftsaussichten erschwert ist, wenn die Zeit der Bestandsaufnahme und Konsolidierung noch bevorsteht. Auf der anderen Seite gibt es auch eine Vielzahl von Unternehmen, die ein dynamisches Wachstum über Jahre und Jahrzehnte bewältigt haben. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die GLS Bank bereits Maßnahmen eingeleitet, um z. B. den zuletzt überproportional starken Kapazitätsaufbau zurückzunehmen und strukturelle Kostenverbesserungen zu erzielen.
Vielen Branchen (z. B. Chemie, Flugfahrt) gibt die GLS Bank keinen Kredit. Damit vermeidet sie Risiken. Die Konzentration auf die fünf Bereiche Erneuerbare Energien, Ernährung, Bildung, Wohnen und Gesundheit schränkt aber den Geschäftsbereich ein, so dass teilweise Klumpenrisiken entstehen könnten. Aufgrund der unbeständigen Bundesregierungs-Politik im Bereich Photovoltaik könnten hier beispielsweise Kreditausfallrisiken entstehen, wenn etwa neue Steuern erhoben werden sollten.
Die GLS Bank vergibt Kredite, die in der Regel lange laufen. Beispielsweise sind im Bereiche der Erneuerbare Energien Kreditlaufzeiten von 18 Jahren mit einer zehnjährigen Zinsfestschreibung üblich. Ende 2011 hatten rund zwei Drittel des Kreditbestandes der GLS Bank eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren. Dagegen sind die Spareinlagen durch die Kunden zu über 90 Prozent vor Ablauf von fünf Jahren zu kündbar. Bei steigendem Marktzinsniveau kann die Differenz zwischen (langfristig festgeschriebenen) Sollzins und Habenzins geringer werden. Dann würde die Gewinnmarge der GLS Bank aus dem Zinsgeschäft sinken. Die GLS Bank erzielt ihre Erträge derzeit zu fast 90 Prozent aus dem Zinsgeschäft und hat zur Abschwächung des Marktzinsänderungsrisikos umfangreiche Zinssicherungsgeschäfte getätigt.
Fazit:
Finanziell
Die GLS Bank ist als erste sozial-ökologische Universalbank der Welt der Pionier des ökologisch-sozialen Bankensegments. Sie ist bereits seit fast vier Jahrzehnten aktiv und in den letzten Jahren infolge des gesellschaftlichen Wertewandels rasant gewachsen. Die Bank ist sehr gut am Markt positioniert, so dass die Wachstumsaussichten positiv sind. Welche Dividenden die GLS Bank den Mitgliedern zahlen wird, ist schwierig abzuschätzen. Zumal die Generalversammlung beschließen könnte, Jahresüberschüsse in der Bank zu belassen, um sie langfristig zu stärken.
Nachhaltigkeit
Die soziale und ökologische Nachhaltigkeitswirkung einer Mitgliedschaft bei der GLS Bank ist hervorragend. Aufgrund der Eigenkapitalstärkung und der Mitwirkungsrechte ist die Wirkung noch höher als bei Kunden, die ihr Geld bei der GLS Bank anlegen.
ECOreporter.de-Empfehlung
Eine Mitgliedschaft bei der GLS Bank ist für Menschen geeignet, die nicht hauptsächlich ihre ökonomische Rendite maximieren wollen, sondern die höchste soziale und ökologische Ansprüche als gleichberechtigt zur Rendite ansehen.
Per Mausklickgelangen Sie zu einer PDF-Version dieses ECOanlagechecks.
Basisdaten
Emittentin: GLS Gemeinschaftsbank eG, Bochum
Anlageform: Geschäftsanteil einer Genossenschaft
Mindestbeteiligung: 5 Geschäftsanteile zu je 100 Euro
Kündigungsfrist: 5 Jahre