Erneuerbare Energie

EEG-Konto weist im Oktober wieder höheren Überschuss auf

Das EEG-Konto hat Ende Oktober 2017 ein Guthaben von über 3,4 Milliarden Euro enthalten. Dies berichteten die deutschen Übertragungsnetzbetreiber am Montag. Das Plus auf dem EEG-Konto sei um gut 100 Millionen Euro gestiegen. Damit liegt der Kontostand weiterhin deutlich über dem Vorjahresniveau - und das trotz einer  Rekord-Stromproduktion der Solar- und Windkraftanlagen im Oktober.

Vom EEG-Konto bestreiten die vier Übertragungsnetzbetreiber unter anderem die Vergütungen für Solar- und Windkraftanlagen in Deutschland. Die Einnahme/Ausgaben-Zahlen werden von ihnen ermittelt und veröffentlicht. Einmal im Jahr, und zwar am 30. September, wird das Konto ausgeglichen. Der Saldo fließt in die Berechnung der  EEG-Umlage des Folgejahres ein. Weist das Konto ein hohes Guthaben auf, kann die EEG-Umlage für Stromverbraucher sinken.

Die EEG-Umlage schließt die Lücke auf der Einnahmenseite

Die Abkürzung "EEG" steht für Erneuerbare-Energien-Gesetz. Deutsche Stromverbraucher finanzieren mit der EEG-Umlage die festen Einspeisetarife, welche Betreiber von Ökostromkraftwerken von den Netzbetreibern für ihren Strom erhalten. Diese zahlen für den Grünstrom die Tarife, die das EEG festlegt. Die Einspeisevergütungen liegen aber höher als der übliche Strombörsentarif, und die EEG-Umlage gleicht diese Kluft aus.

Die Krux: Der starke Ausbau der Erneuerbaren Energien hat dazu geführt, dass die Preise an der Strombörse, an der sich große Stromverbraucher ihre Versorgung sichern, stark gesunken sind. Je billiger der Börsenpreis ist, desto größer fällt die Kluft zwischen dem Strompreis und den EEG-Tarifen aus und umso höher ist der Finanzierungsbedarf für die EEG-Umlage.

Mehrere Verbände fordern neues System für Finanzierung der Energiewende

Hinzu kommt, dass die Bundesregierung in den vergangenen Jahren immer mehr Großverbraucher aus der Industrie von der EEG-Umlage befreit hat, so dass die anderen Verbraucher umso stärker belastet werden. Elf Verbände und Organisationen - darunter Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne), Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Verband der chemischen Industrie (VCI) und Handelsverband Deutschland (HDE) - sprechen sich deshalb für eine Finanzierung der Energiewende aus dem Bundeshaushalt aus.

Sie veröffentlichten am Wochenende ein Schreiben mit dem Titel "Sozial-wirtschaftlich-verbraucherfreundlich: Für eine nachhaltige Haushaltsfinanzierung der Energiewende". Der Vorschlag sieht unter anderem auch die Einführung eines CO2-Mindestpreises im Stromerzeugungsmarkt vor.
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