Erneuerbare Energie

EEG-Umlage sinkt 2018 leicht: Das sind die Folgen

Ab dem kommenden Jahr zahlen private und gewerbliche Stromkunden eine Erneuerbare-Energien-Umlage (EEG-Umlage) von 6,792 Cent pro Kilowattstunde – eine Absenkung von 1,3 Prozent. Die vier Übertragungsnetzbetreiber haben heute diese neue EEG-Umlage für 2018 bekannt gegeben. Der Rückgang sei unter anderem einem für Schwankungen angelegten Finanzpolster zu verdanken, das nicht ausgeschöpft wurde, hieß es von Amprion, Tennet, 50 Hertz und Transnet BW in einer gemeinsamen Mitteilung.

Die EEG-Umlage sinkt damit erst zum zweiten Mal seit der Einführung im Jahr 1998. Der Rückgang ist allerdings so gering, dass private Stromkunden kaum auf fallende Strompreise hoffen können. Derzeit macht die Umlage gut ein Fünftel des Tarifs für Haushaltskunden aus. Im Jahr 2010 hatte sie nur 2,05 Cent je Kilowattstunde betragen. Seit 2017 müssen deutsche Stromverbraucher 6,88 Cent pro Kilowattstunde Strom zahlen. 

Stromnetzbetreiber geben die Mehrkosten weiter

Deutsche Stromverbraucher werden über die EEG-Umlage am Ausbau der Erneuerbaren Energien beteiligt. Die Versorger kassieren die EEG-Umlage mit der Stromrechung. Damit finanzieren die Stromkunden die festen Einspeisetarife, welche Betreiber von Ökostromkraftwerken von den Netzbetreibern für ihren Strom erhalten. Die Netzbetreiber zahlen ihnen für den Grünstrom die Tarife, den das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festlegt.

Die Vergütung für den alternativ erzeugten Strom liegt teilweise deutlich über dem Preis, den die Netzbetreiber dafür erhalten. Die Netzbetreiber wiederum geben diese Belastung an ihre Stromkunden weiter, eben indem sie die EEG-Umlage erheben.

Preise an der Strombörse sinken durch die Erneuerbaren Energien

Der starke Ausbau der regenerativen Energien hat auch dazu geführt, dass die Preise an der Strombörse, an der große Stromverbraucher sich ihre Versorgung sichern, stark gesunken sind. Denn durch die Energiewende stammt die Stromversorgung zu immer größeren Teilen aus günstig produzierenden Ökostromkraftwerken, für die Betreiber ja im Gegensatz etwa zu Kohlemeilern keine fossilen Brennstoffe einkaufen müssen.

Je billiger der Börsenpreis ist, desto größer fällt die Kluft aus zwischen dem Strompreis und den EEG-Tarifen aus. Absurderweise steigt daher der Finanzierungsbedarf für die EEG-Umlage. Hinzu kommt, dass die Bundesregierung in den vergangen Jahren immer mehr Großverbraucher aus der Industrie von der EEG-Umlage befreit hat, so dass die anderen umso stärker belastet werden.
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