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„Eine umgreifende EEG-Reform wird erst zum Januar 2015 kommen“ – Interview mit Guido Hedemann, vento ludens GmbH & Co. KG


vento ludens ist einer der zahlreichen Aussteller, die sich und ihr Angebot auf der Messe Grünes Geld München am 13. April im Künstlerhaus am Lembachplatz präsentieren werden. Neueinsteiger wie Finanzprofis können sich dort kostenlos über Trends, Entwicklungen und Neuheiten am Markt für nachhaltige Geldanlage informieren.
Umrahmt wird die Messe von einem umfangreichen Vortragsprogramm, einer Podiumsdiskussion zu den Kosten der Energiewende und einem Kinderprogramm für kleine Besucher. Näheres zu der Veranstaltung erfahren Sie Opens external link in new windowhier.

ECOreporter.de: Die vento ludens GmbH & Co KG plant, realisiert und betreibt Windkraft- und Solaranlagen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Projekte und Standorte aus?


Guido Hedemann:
Die Windkraftanlagenstandorte werden nach den durch die Bundesländer in sogenannten Windkrafterlassen genannten Kriterien identifiziert. Als zweiter Schritt wird dann Kontakt zur Gemeinde gesucht und die Akzeptanz des möglichen Windkraft-Standortes überprüft.
Die Standorte der Photovoltaik-Freiflächenanlagen werden durch die Vergütungsvoraussetzungen im EEG definiert. So identifizierte Standorte werden dann im Einklang mit der Gemeinde und den Grundeigentümern weiter untersucht und entwickelt.

ECOreporter.de: Inwiefern können sich Privatanleger bei vento ludens beteiligen?

Hedemann: In unseren Projekten realisieren wir immer auch Bürgerbeteiligungsmodelle. Für unseren kommenden Windpark Jettingen im Landkreis Günzburg, dort planen wir circa 14 Windräder zu errichten, werden auch Bürgerbeteiligungsmodelle in Zusammenarbeit mit den örtlichen Volksbanken und Sparkassen entwickelt. Eine Beteiligung hieran wird voraussichtlich im dritten Quartal 2013 möglich sein.

ECOreporter.de: Nach dem Willen der Bundesregierung sollen festen Vergütungstarife für Windstrom in Deutschland deutlich sinken. Wie bewerten Sie die geplante Reform des Erneuerbare-Energie-Gesetzes (EEG)?

Hedemann:
Auf dem Energie-Gipfel am 21. März 2013 konnten sich Bund und Länder zu keiner Einigung im Hinblick auf die Maßnahmen zur Strompreisreduzierung durchringen. Wir glauben nicht, dass es noch zu einer Reform vor der Bundestagswahl kommen wird. Grundsätzlich muss es zu einer Reform des EEG kommen, da das Umlagesystem systemische Mängel aufweist. Es kann nicht sein, dass der Börsenpreis sinkt und die EEG-Umlage steigt, je mehr EEG-Strom eingespeist wird.


ECOreporter.de: Noch wird nur über die Reformpläne diskutiert. Wie realistisch ist es Ihrer Ansicht nach, dass die Pläne vollends umgesetzt werden?

Hedemann: Wir glauben, dass es erst zu einer umgreifenden Reform in 2014 mit Wirkung zum 1. Januar 2015 kommen wird.

Bildnachweis: Guido Hedemann ist 44 Jahre alt. Der Diplom-Kaufmann ist Geschäftsführer der vento ludens aus Jettingen.


ECOrepoerter.de: Was würde das für den Grünstrom-Standort-Deutschland allgemein und das Geschäftsmodell von der vento ludens GmbH & Co KG bedeuten?

Hedemann: Wir sind schon seit fünf Jahren in Schottland und in der Schweiz tätig. Aber auch in Deutschland haben wir noch viel vor und glauben auch an eine Zeit nach dem EEG.

ECOreporter.de: Inwiefern die Auslandsmärkte Großbritannien und Schweiz für Sie als Grünstromprojektierer Wachstumspotenzial ? Und wo in Europa gibt es weitere interessante Märkte?


Hedemann:  Als noch relativ junge Firma sind wir sowohl in Schottland als auch Schweiz ähnlich stark wie in Deutschland gewachsen. Aufgrund der Größe wird Großbritannien das größere Wachstumspotential haben als die Schweiz.

ECOreporter.de: Was werden Sie auf der Messe Grünes Geld in München präsentieren und mit welchen Erwartungen kommen Sie zu der Veranstaltung?

Hedemann:
Grundsätzlich möchten wir uns als Firma präsentieren und auf uns aufmerksam machen. Da wir viele Projekte in Bayern in der Entwicklung haben, beispielsweise unseren Windpark Jettingen/Zusmarshausen mit 14 geplanten Windrädern, möchten wir auch Investoren aus München ansprechen.

ECOreporter.de: Herzlichen Dank, Herr Hedemann.
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