Erneuerbare Energie

EnBW kündigt Strategiewechsel in Richtung Grünstrom an

Als Reaktion auf „die gravierenden Veränderungen im energiewirtschaftlichen Umfeld“ hat der Stromkonzern EnBW eine strategische Neuausrichtung angekündigt. „Die EnBW-Strategie 2020 ist ein klares Bekenntnis zur Energiewende. Dazu werden wir in den kommenden Jahren Milliardensummen in Umbau und Modernisierung unserer Erzeugung und Infrastruktur investieren und unser gesamtes Portfolio umbauen. Mit neuen Geschäftsmodellen, umfassenden Dienstleistungsangeboten und Beteiligungsmöglichkeiten wollen wir der jederzeit bevorzugte Partner unserer Kunden werden, für Haushalte wie für Industrie und Kommunen. Dafür werden wir auch unsere Strukturen radikal vereinfachen“, kündigt der Vorstandsvorsitzende Dr. Frank Mastiaux auf der Homepage des Konzerns an. Ziel sei es, den Atomkonzern zum  „Maschinenraum der Energiewende“ umzubauen.

Dazu werde EnBW bis 2020 insgesamt rund sieben Milliarden Euro  in die Neuausrichtung ihrer Aktivitäten investieren. Der Schwerpunkt werde auf Wind- und Wasserkraftaktivitäten im industriellen Maßstab und den gezielten Ausbau der Netze sowohl im Transport- als auch im Verteilnetzbereich bis hin zu sogenannten Smart Grids liegen. Rund 50 Prozent dieser neuen Investitionen seien allein für den Ausbau der Windkraft vorgesehen. Ziel sei es unter anderem, die Windkraftkapazitäten zu Lande von aktuell 200 Megawatt (MW) auf rund 1.750 MW zu steigern. Weitere drei Milliarden Euro sollen in das Netzgeschäft investiert werden.

Bislang setzt EnBW nach eigenen Angaben zu 88 Prozent auf Atomkraft, Kohle und Gas. Das soll sich in den kommenden Jahren deutlich ändern. Frank Mastiaux: „Wir haben das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2020 von heute 12 Prozent auf fast 40 Prozent mehr als zu verdreifachen. Bei einem Ergebnisziel von 2,6 Milliarden Euro in 2020 wollen wir insgesamt 40 Prozent hiervon aus neuen Investitionsschwerpunkten generieren“.  2012 hatte der Karlsruher Energiereise ein Ergebnis von 2,34  Milliarden Euro erzielt.

Diese „Begrünungspläne“ des Kraftwerksparks der EnBW soll den Plänen zufolge 2,7 Millionen Euro für den Ausstieg aus konventionellen Kraftwerken vorsehen. Ohne Zweifel bedeutet diese Ankündigung eine gravierende Kurskorrektur für EnBW. Dennoch wird der Konzern am Ende des Umbaus in 2020 wohl nicht der alleinige „Maschinenraum der Energiewende“ Deutschlands sein. Medienberichten zufolge geht die Neuausrichtung der EnBW auch mit einer Verschlankung des Konzerns einher. Die derzeit 350 Tochtergesellschaften des Unternehmens sollen in Sparten zusammengelegt werden. Vor allem die internen  Organisationsstrukturen sollen deutlich eingedampft werden. Wo das geschen soll, blieb jedoch bislang offen.
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