Anleihen / AIF

Energiegenossenschaft Prokon legt erste Bilanz vor

Die 2015 gegründete Energiegenossenschaft Prokon hat eine erfolgreiche Jahresbilanz gezogen. Sie war aus dem Windparkbetreiber Prokon hervorgegangen, der 2014 eine Aufsehen erregende Pleite hingelegt hatte. Viele der Anleger, die rund 1,4 Milliarden Euro in Prokon-Genussscheine investierte haben, sind heute als Genossenschaftler an Prokon beteiligt.

Nach eigenen Angaben gehört die im Sommer 2015 gegründete Genossenschaft Prokon Regenerative Energien rund 38.000 Mitgliedern. Sie betreibt 55 Windparks und verkauft an 40.000 Kunden Strom. Im Rumpfgeschäftsjahr 2015, das von August bis Dezember reichte, erwirtschafte die Genossenschaft 1,6 Millionen Euro Vorsteuergewinn bei knapp 39 Millionen Euro Umsatz. Der Gesamtkonzern erreichte eine Eigenkapitalquote von 26 Prozent. Das gab die neue Prokon-Führung nun nach der ersten Generalversammlung der Genossenschaft bekannt. Dr. Henning von Stechow und Heiko Wuttke haben die Übergangsvorstände abgelöst, die Prokon gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter Dietmar Penzlin durch die Insolvenz geführt hatten.

Vorstand will Windkraftportfolio ausbauen

Laut der beiden neuen Vorstände wird sich Prokon auf das Kerngeschäft Windkraft konzentrieren. Sie wollen den Umsatz vor allem durch neue Windkraftprojekte steigern. Derzeit setze Prokon mit dem Windpark Gagel in Sachsen-Anhalt das bislang größte Projekt der Genossenschaft um. Er soll aus 16 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 48 Megawatt (MW) bestehen. "Unsere Produktpipeline ist gut gefüllt", betonte Vorstand Heiko Wuttke. Neues Kapital für Investitionen in neue Projekte erhoffen sich die beiden Vorstände durch die Anwerbung von zusätzlichen Genossenschaftsmitgliedern.

Die GLS Bank ist Unternehmens- und Projektfinanzierer von Prokon. Sie hatte sich maßgeblich für die Gründung der Prokon eG engagiert. Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der GLS Bank erklärte zu der aktuellen Bilanz: „Die Prokon eG ist sehr gut aufgestellt und verfügt dank ihrer 38.000 Mitglieder über eine breite Basis. Sie gehört als Energiegenossenschaft zum Rückgrat der Energiewende.“

Im Sommer will Prokon eine Anleihe über 500 Millionen Euro mit 15 Jahren Laufzeit herausgeben. Sie geht an 63.000 ehemalige Inhaber von Prokon-Genussrechte. Das sieht der Insolvenzplan vor. Die Anleihe werde auch an der Börse notiert, hieß es dazu. Die Genossenschaftler der neuen Prokon sollen ab dem kommenden Jahr Ausschüttungen auf ihre Anteile erhalten.
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