Erneuerbare Energie

Energieriese Chevron stoppt Arktis-Fracking

Der Preissturz beim Rohöl hat offenbar positive Nebenwirkungen für die Umwelt: Der US-amerikanisch-brasilianische Öl- und Gaskonzern Chevron Corp. hat vor dem Hintergrund des rasanten Preisverfalls für das Barrel Öl der Sorte „Crude Brent“ in den vergangenen Wochen seine Fracking-Pläne in der Arktis auf Eis gelegt. Das berichten US-Medien. Es geht den Berichten zufolge um Fracking-Bohrungen im Nordpolarmeer, die wegen „wirtschaftlicher Unwägbarkeiten in der Branche  auf unbestimmte Zeit“ unterbrochen worden seien, zitiert der Informationsdienst Sustainable Business.com. Dem Artikel zufolge werden somit 550 Bohrvorhaben in der Arktis bis auf weiteres beendet.

Auch Chevron-Mitbewerber denken inzwischen laut darüber nach, die Arktis-Bohrungen zu stoppen. Dies gelte etwa für ein Joint-Venture von Imperial Oil, Exxon und BP. Dieses Unternehmen hat dem Bericht zufolge angekündigt, die Lage zu prüfen. An den Fracking-Plänen festhalten wolle indes der Ölriese Shell. Der hatte für 2016 den Start von Fracking-Bohrungen in arktischen Gewässern angekündigt.

Ölpreis hatz sich in sechs Monaten beinahe halbiert

Der Ölpreis hat sich in der zweiten Jahreshälfte nahezu halbiert. Er fiel von 112 Dollar pro Barrel (159 Liter) auf 57,57 Dollar zum Jahresabschluss. Einerseits bringt der Sturz die Opec-Länder und Russland, Iran zusehends unter Druck. Andererseits lohnt sich das besonders umweltschädliche und umstrittene Fracking damit weitaus weniger als bisher. Beim Fracking werden zunächst tiefe Bohrlöcher gesetzt, in die ein Cocktail aus bis zu 50 Chemikalien eingeleitet wird, um so Gas und Ölvorkommen aus tiefliegenden Gesteinsschichten zu lösen.  Weltweit laufen Umweltschützer Sturm, weil die tiefen Bohrungen und der Chemikalienmix massive Umweltschäden nach sich ziehen, beispielsweise Grund- und Flusswasser vergiften.
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