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Envitec Biogas AG schreibt weiter rote Zahlen – Prognose kassiert

Die Envitec Biogas AG schreibt weiter rote Zahlen. Allerdings konnte die Spezialistin für Biogasanlagenbau aus Lohne ihre Ertragslage im ersten Quartal 2013 trotz eines Umsatzrückgangs verbessern. Während er Umsatz zwischen Januar und März auf Jahressicht um 15 Prozent auf 33,5 Millionen Euro sank, reduzierte sich auch der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 35 Prozent auf 1,1 Millionen Euro. Bereinigt um einmalige Aufwendungen belief sich der Verlust im operativen Geschäft auf 600.000 Euro.

Allerdings ging auch der Auftragsbestand deutlich zurück. Er fiel um 15 Prozent auf Bestellungen im Wert von 398 Millionen Euro. Ebenfalls deutlich rückläufig war der Auftragseingang. Für das erste Vierteljahr 2013 verbuchte Envitec neue Bestellungen im Wert von 7,4 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres war dieser Wert mit 27 Millionen Euro noch mehr als dreimal so hoch gewesen.

Hintergrund der Entwicklung sei das unverändert schwere Marktumfeld in Deutschland, wo seit der jüngsten Kürzung der Einspeisevergütungen für Biostrom 2012 die Nachfrage einbrach. „Es fehlte an Vertrauen in die gesetzlichen Grundlagen. Wer sich heute für den Bau einer Biogasanlage entscheidet, kann sich nicht sicher sein, wie die Rahmenbedingungen aussehen, wenn die Anlage in einem Jahr ans Netz geht. Dieser Zustand lähmt die Branche nun schon seit Mitte 2012, obwohl es ein grundsätzlich bis zum Jahr 2015 gültiges Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gibt“, umschrieb die Unternehmensführung die Problemlage. Dafür, dass der EBIT-Verlust dennoch gesenkt werden konnte habe unter anderem die Verbesserung im Geschäft mit Biogasanlagen im Eigenbetrieb gesorgt und 500.000 Euro Gewinn aus einer Minderheitenbeteiligung.

Nach Ansicht der Unternehmensspitze bleibt die Marktlage in 2013 weiter schwierig. „Attraktive Märkte wie Frankreich und Großbritannien können die Zurückhaltung in Deutschland und Italien derzeit nicht kompensieren“, so die Einschätzung des Vorstands. Auch mit Blick auf das bislang schwache Neugeschäft senkte Envitec seine Prognose für das Gesamtjahr. Erwartet werde zwischen 140 und 160 Millionen Euro Umsatz anstatt wie bisher 170 bis 180 Millionen Euro. Trotzdem rechnet Envitec weiter damit, am Jahresende schwarze Zahlen im operativen Geschäft zu schreiben.

Nach längerer Talfahrt bewegte sich die Envitec-Aktie an der Deutschen Börse heute zunächst wieder deutlich nach oben. Um 10:44 Uhr notierte sie mit 7:58 Euro 3,9 Prozent über dem Vortagskurs. Damit war sie zwar 3,3 Prozent schwächer als noch vor vier Wochen. Auf Jahressicht hat sie aber 7,1 Prozent zugelegt.

Envitec Biogas AG: ISIN DE000A0MVLS8 / WKN A0MVLS

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