Erneuerbare Energie

E.ON AG erlöst 2,9 Milliarden Euro für Tochter Thüga AG – Verträge unterzeichnet

Zum Preis von rund 2,9 Milliarden Euro in bar hat die Düsseldorfer E.ON AG ihre Tochter Thüga AG verkauft. Wie E.ON meldet, wurden jetzt in Berlin entsprechende Verträge mit dem kommunalen Erwerberkonsortium Integra/KOM9 unterzeichnet. Die vom Verkauf ausgenommenen Thüga-Beteiligungen würden von E.ON separat veräußert. Die Transaktion stehe noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe. Man rechne noch in 2009 mit dem Vollzug.

Zum Kreis der Käufer zählen laut der Meldung die Integra-Konsorten enercity (Stadtwerke Hannover AG), Mainova (Frankfurt) und N-ERGIE (Nürnberg) mit je rund 20,75 Prozent der Thüga-Anteile. Die Stadtwerkegruppe „KOM9“ erwerbe rund 37,75 Prozent der Stadtwerke-Holding. In der KOM9 hätten sich mehr als 45 kommunale Versorgungsunternehmen aus ganz Deutschland zusammengeschlossen. Die Integra-Konsortialpartner enercity (Stadtwerke Hannover AG), Mainova AG und N-ERGIE Aktiengesellschaft seien per Konsortialvertrag miteinander verbunden. Zwischen dem Integra- und KOM9-Konsortium sei eine Aktionärsvereinbarung geschlossen worden.
Über die Stadtwerkegruppe KOM9 will sich auch die Freiburger Genossenschaft Energie in Bürgerhand (EiB) eG an der Thüga beteiligen (Opens external link in new windowECOreporter.de berichtete).

Die Thüga AG besitzt den Angaben zufolge mehr als 90 Minderheitsbeteiligungen kommunaler Energieversorger in Deutschland. Die Mehrheitseigentümer seien zumeist die jeweiligen Städte und Gemeinden. Inklusive aller Beteiligungen habe die Thüga-Gruppe in 2008 bei einem Absatz von 158 Terawattstunden (TWh) Gas rund 2,9 Millionen Gaskunden versorgt, bei einem Absatz von 38 TWh Strom rund 3,5 Millionen Stromkunden und rund eine Million Kunden mit Trinkwasser. Daneben versorge Thüga im sogenannten Eigengeschäft Gas- und Stromkunden vornehmlich in Süddeutschland sowie über die vollkonsolidierte Tochtergesellschaft Harz Energie GmbH & Co. KG (Thüga-Anteil 53 Prozent) in Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. In 2008 erwirtschaftete die Thüga AG demnach einen konsolidierten Umsatz von rund 630 Millionen Euro und einen bereinigten Jahresüberschuss von rund 270 Millionen Euro. Inklusive aller Minderheitsbeteiligungen (Thüga-Anteil mindestens 20 Prozent) erzielte die Thüga-Gruppe 2008 einen Gesamtumsatz von 16,4 Milliarden Euro.

Bei den vom Verkauf ausgenommenen Thüga-Beteiligungen handelt es sich nach Angaben von E.ON um die GASAG Berliner Gaswerke AG (Thüga-Anteil 37 Prozent), die HEAG Südhessische Energie AG (Thüga-Anteil 40 Prozent), die Stadtwerke Duisburg (Thüga-Anteil 20 Prozent) sowie die Stadtwerke Karlsruhe (Thüga-Anteil 10 Prozent).
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