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„Es empfiehlt sich, im Anlageportfolio zu 10 Prozent auf Holzinvestments zu setzen“ – Peter Jäderberg, Jäderberg & Cie. GmbH

Das Hamburger Emissionshaus Jäderberg & Cie. bietet einen geschlossenen Fonds an, der in Indisches Sandelholz investiert. Im Interview erklärt Peter Jäderberg, Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, das Fondskonzept und den Nachhaltigkeitsansatz des Beteiligungsangebots.

Jäderberg & Cie. zählt zu den zahlreichen Ausstellern der Messe Grünes Geld am 29. September in Hamburg. Auf der für Besucher kostenlosen Veranstaltung im Curio-Haus an der Rothenbaumchaussee  können sich Einsteiger wie Finanzprofis über das reichhaltige Angebot sowie aktuelle Trends und Entwicklungen am nachhaltigen Finanzmarkt informieren. Darüber hinaus bietet die Fachmesse ein umfangreiches Vortragsprogramm, eine Podiumsdiskussion zum Thema Christentum und Geldanlage und ein Kinderprogramm für kleine Besucher ab 5 Jahre.

ECOreporter.de: Die Jäderberg & Cie. GmbH bietet geschlossene Beteiligungen an. Inwiefern setzen Sie dabei auf Nachhaltigkeit?

Peter Jäderberg:  Unsere Investmentangebote umschreiben wir mit „Natur im Portfolio“. Vermögensanlage  ist unserer Überzeugung nach untrennbar verknüpft mit Nachhaltigkeit und Sachwerten. Unser Anlagefokus liegt bei forst- und landwirtschaftlichen, also naturnahen Nischenopportunitäten.

ECOreporter.de: Mit dem JC Indian Sandalwood 2 GmbH & Co. KG. bieten Sie einen geschlossenen Fonds an der in Indisches Sandelholz investiert, das allerdings in Australien angebaut wird. Wie kam es zu dieser exotisch anmutenden Kombination von Holz- und Standortwahl?

In den 1980er Jahren suchte die australische Regierung nach weiteren landwirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten und baute unter anderem auch Forschungsplantagen mit Indischem Sandelholz an. Und die Bäume zeigten in der Kimberley Region im Nordwesten Australiens erfolgversprechende Ergebnisse. Ende der 90er Jahre erkannte Frank Wilson dieses Potential. Er kommerzialisierte und verbesserte den Plantagenanbau und ist mit seinem Unternehmen Tropical Forestry Services (TFS) heute Marktführer in der Sandelholzindustrie.

ECOreporter.de: Für welche Märkte wird das dort angebaute Holz produziert?

Der komplette Sandelholzbaum generiert Wert durch die Nutzung des Kernholzes in unterschiedlichen Qualitätsstufen oder die Destillation zu qualitativ hochwertigem Öl. Auch die nach der Öldestillation verbleibenden Holzreste werden zu Nebenprodukten verarbeitet. Die Nutzung von Indischem Sandelholz, sei es in Form von Holz oder Öl,  ist über Länder, Branchen und Produkte weit diversifiziert. Das Öl findet beispielsweise in westlichen und östlichen Heilmitteln Anwendung. Es kommt in Düften zum Einsatz  oder auch in dem asiatischen Munderfrischer „Pan Masala“, der in Indien und Pakistan  wie Kaugummi gekaut wird.  Außerdem wird es in  religiösen beziehungsweise kulturellen buddhistischen und hinduistischen Prozeduren gebraucht.
Das Holz wird vorrangig für kulturelle Zwecke verwendet, wie für Räucherwerk oder für Bestattungen. Auch wird es zu wertvollen Möbeln und Holzschnitzereien verarbeitet. In der klassischen Bauindustrie wird es nicht verwandt. Somit ist der Absatz von den Indischen Sandelholz-Produkten sowohl von Konjunkturzyklen als auch von anderen Baumsorten weitestgehend unabhängig.

ECOreporter.de: Welche Renditen können Anleger daher erwarten?

Mit einem Investment in den JC Indian Sandalwood 2-Fonds können die Anleger mit einer Gesamtausschüttung von 780 Prozent in 2025/26 rechnen. Durch Teilausschüttungen planen wir, dass die Investoren bereits in 2019 ihr eingesetztes Kapital zurück haben.

ECOreporter.de: Inwiefern werden beim Holzanbau Nachhaltigkeitskriterien berücksichtig?

Der Asset Manager TFS führt das Unternehmen - vom Plantagenanbau und –bewirtschaftung bis hin zur Holzverarbeitung  - nach ökologisch-ethischen Kriterien. Corporate Social Responsibility ist in der TFS-Unternehmensführung kein Schlagwort. Belegt wird das zum einen durch ISO-Zertifizierungen im Bereich „Qualität“ und „Umwelt“ sowie eine Zertifizierung im Bereich „Gesundheit und Sicherheit“ von der Organisation Australian Standard for Occupational Health and Safety Management Systems. Darüber hinaus trägt das Unternehmen das Prime Rating des Münchner Nachhaltigkeitsrating-Agentur oekom Research. Umweltschutz spielt bei TFS eine wichtige Rolle. 2006 wurden Wasseraufbereitungsanlagen auf den Plantagen in Kununurra errichtet, mit denen jedes Jahr etwa sieben Milliarden Liter Wasser gespart werden. Dafür wurde TFS von der Western Australian Water Corporation mit dem landesweiten Remote and Rural Water Award ausgezeichnet.

ECOreporter.de: Handelt es sich um Mischwaldbestände oder monokulturelle Plantagen?

Bei den Plantagen handelt es sich nicht um Monokultur, sondern vielmehr kann man sich die Plantagen wie einen „strukturierten Regenwald“ vorstellen. Es werden zusätzlich verschiedene Wirtspflanzen um den Sandelholzsetzling herum gepflanzt, denn das Indische Sandelholz ist eine semi-parasitäre Pflanze, die andere Sträucher und Bäume zum Überleben braucht, indem sich die Wurzeln mit denen der Wirtspflanze verbinden. Auf diese Weise bezieht das Sandelholz seine Nährstoffe und z.T. auch Wasser.

ECOreporter.de: Qualitativ hochwertiges Holz muss möglichst viele Jahrzehnte wachsen. Geschlossene Holzinvestments haben jedoch nur Laufzeiten von 15 bis 20 Jahren. Inwiefern ist es möglich, in dieser Zeit eine möglichst hohe Holzqualität zu erreichen?

Jahrelanges Wachstum ist auch für Indisches Sandelholz, wenn es „wild“ in Regenwäldern wächst, unabdingbar. Durch professionelles Plantagenmanagement jedoch, das heißt beispielsweise durch eine optimale Aufbereitung des Bodens, eine genau abgestimmte Bewässerung, die optimale Auswahl von Wirtspflanzen sowie der Einsatz von hochwertigem Saatgut gelingt es, dass die Bäume nicht nur schneller wachsen, sondern auch schneller Öl in der angestrebten Qualität und Menge produzieren  - gleich oder besser als ISO-Standards. Dadurch liegt die wirtschaftliche Erntereife der Plantagenbäume bei etwa 15 Jahren.

ECOreporter.de: Was raten Sie Anlegern, die sich erstmals Holz als Geldanlagethema nähern möchten?

Die Zusammensetzung eines privaten Vermögensportfolios hängt von vielen individuellen Faktoren des Anlegers ab und sollte von einem kompetenten Vermögensberater begleitet werden. Im Normalfall passen langfristige Sachwertinvestitionen sehr gut in das Privatvermögen. Wichtig bleibt die Diversifizierung im Portfolio. Bei bis zu 10 Prozent des Portfolios auf Holzinvestments zu setzen, ist eine Grundempfehlung. Wir haben uns für Indisches Sandelholz entschieden, weil es nicht in Absatz-Konkurrenz zu anderen Baumarten steht. Es stellt in diesem Sinne die Teilhabe an einem quasi-Monopol dar und die Nachfrage ist auf lange Sicht erheblich größer als das Angebot. Das birgt zusätzliche Stabilität und gar Phantasie für den Absatzpreis.

ECOreporter.de: Was werden Sie auf der Messe Grünes Geld in Hamburg präsentieren und mit welcher Erwartung kommen Sie zu der Veranstaltung?

Wir werden unseren „JC Indian Sandalwood 2“-Fonds präsentieren und freuen uns, den Besuchern dieses spannende und außerordentliche Investment vorstellen zu können. Wir werden dafür echtes Sandelholz aus Australien dabei haben, damit die Messe-Besucher das Holz auch riechen und fühlen können. Wir hoffen, dass wir den einen oder anderen Anleger und Vermögensberater, der auf der Suche nach einer alternativen Investitionsmöglichkeit ist, neugierig machen können, sich unser Sandelholz-Investment näher anzuschauen.

ECOreporter.de: Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Jäderberg.
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