Fonds / ETF

Europas Großinvestoren setzen verstärkt auf Nachhaltigkeit

Ein Großteil der institutionellen Anleger in Europa (70 Prozent) achtet bei Anlageentscheidungen auf Nachhaltigkeit. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Umfrage unter 251 Großinvestoren aus 9 Europäischen Ländern von Novethic im Auftrag von BNP Paribas Investment Partners (BNPP IP).


84 Prozent sind demnach überzeugt, dass diese Entscheidung sich langfristig im Interesse der Anleger auszahlt. Im europäischen Vergleich unterscheiden sich jedoch die Vorgehensweise bei der Umsetzung und Motive der Anleger erheblich. Anleger in Deutschland und Frankreich sind von Nachhaltigkeit als Investmentmodell „überzeugt“ (68 Prozent der Deutschen beziehungsweise 59 Prozent der Franzosen), ganz im Gegensatz zu den Briten (17 Prozent). Andere Befragte führen den mit nachhaltigem Investment verbundenen „Ruf“ als Bewegrund an (Finnland und Dänemark mit mehr als 40 Prozent). Stark vertreten ist auch die Meinung, dass nachhaltige Geldanlagen das „Management von langfristigen Risiken“ verbessern (Frankreich und Niederlande mit jeweils rund 30 Prozent).



Einen Sinneswandel gab es bei Beurteilung von nachhaltigen Geldanlagen bezüglich der Wertentwicklung des Investments: Galten vor 5 Jahren Nachhaltigkeits-Kriterien als eher nachteilig für die Wertenwicklung, denken dagegen heute 84 Prozent der Investoren, dass sich Nachhaltigkeit langfristig auszahlt, so eine der Aussagen aus der Umfrage.


Dass die Nichtbeachtung von Nachhaltigkeitskriterien ein direktes Investment-Risiko darstellt, meinen allerdings nur 26 Prozent der Studienteilnehmer Die Hälfte der Befragten stimmt mit dieser Meinung nicht überein. 24 Prozent haben dazu "keine Meinung".


Mit 38 Prozent setzt die Mehrzahl der Befragten bei der Beschaffung zusätzlicher Informationen über die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen auf spezialisierte Rating Agenturen. 31 Prozent vertrauen auf die Investment-Manager, 18 Prozent stützen sich auf Angaben der Unternehmen selbst jeweils 2 Prozent wenden sich an direkt an Nichtregierungsorganisationen oder befragen Broker.


Während 43 Prozent der Befragten beim Fondsmanagement auf hauseigene Lösungen setzt (in-house management), delegieren 44 Prozent das Management an externe Fondsmanager. 13 Prozent wählen andere Wege. Auffällig in diesem Bereich: 90 Prozent der deutschen Großinvestoren bevorzugen in-house management während die Briten dies nur zu 30 Prozent tun.


BNP Paribas Investment Partners beauftragte diese Umfrage im Rahmen seines Engagements für Nachhaltigkeit, zu dem u.a. das Klimaschutzprojekt IIGCC gehört. BNPP IP verwaltet nach eigenen Angaben aktuell rund13 Milliarden. Euro in nachhaltigen Investmentfonds (Stand 30.09.2010).
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