Erneuerbare Energie

Experten erwarten fortgesetzten Solarboom in Spanien - macht ein Betrugsskandal einen Strich durch die Rechung?

In Spanien setzt sich der Solarboom weiter fort. Laut der Nationalen Energieagentur CNE (Comisión Nacional de Energía) werden bis Ende diesen JahresSolaranlagen mit rund 2,4 Gigawatt (GW) in dem Land verbaut. Darauf weist die Bonner EuPD Research hin. „Nach vormals 1,5 GW, die für den Markt ursprünglich mal prognostiziert wurden, liegen wir in Spanien inzwischen um ein Gigawatt über den Erwartungen“, erklärt Florian Schmidt, bei EuPD Research verantwortlicher Projektmanager für den spanischen Photovoltaikmarkt. Tatsächlich dürfte die installierte Leistung in Spanien zum Jahresende bei 2,5 GW liegen, heißt es in der aktuellen Studie „The Spanisch Photovoltaic Market 2007/2008“ von EuPD Research.


Die Bonner zeigen sich auch für das kommende Jahr optimistisch. „Unsere Analysten rechnen weiter damit, dass der Deckel von 500 Megawatt im nächsten Jahr voll ausgeschöpft wird“, sagt Markus A.W. Hoehner, CEO von EuPD Research. Ende September hatte die Regierung in Madrid eine neue Einspeisevergütung für Solarstrom und den Deckel von 500 MW eingeführt . Es war befürchtet worden, dass sie aufgrund der geringeren Vergütung für Freiflächenanlagen den Solarmarkt des Marktes bremst.


Dagegen befürchtet der US-Analyst Jeff Osborne von Thomas Weisel Partners für den spanischen Solarmarkt negative Auswirkungen durch einen Betrugsskandal. Ihm zufolge hat die spanische Energiebehörde bei zahlreichen Solarprojekten nachgeforscht, ob sie tatsächlich zu Recht die bis zum 28. September geltende höhere Solarvergütung beanspruchen. Danach abgeschlossene Solaranlagen erhalten eine geringere Vergütung. Laut Osborne wurde bei der Untersuchung von rund 300 Solarprojekten festgestellt, dass nicht einmal ein Drittel zu Recht die alte Solarvergütung beansprucht. Es bestehe nun die Gefahr, dass diese Anlagen für das kommende Jahr veranschlagt werden. Der dann geltende Deckel von 500 MW könne so früh erreicht werden, dass die Nachfrage für Solarprodukte aus Spanien zusammenbricht.
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