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Experten fordern Abkehr von der Geldvernichtung durch herkömmliche Energieproduktion
Experten warnen die EU davor, beim Ausbau der Erneuerbaren Energien nachzulassen. Und sie weisen darauf hin, dass noch großer Nachholbedarf besteht. Als ein großes Hindernis gilt dabei die weiter starke Ausrichhtung auf Atomkraft und Energie aus den fossilen Brennstoffen Öl, Kohle und Gas. So hat der europäische Windkraftverband ermittelt, dass die EU-Staaten in 2012 insgesamt 545 Milliarden Euro für den Import von fossilen Brennstoffen aufgewendet haben. Das sei ein Anstieg von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewesen und das Dreifach der Summe, die bis 2013 die Finanzhilfe für die Rettung Griechnlands gekostet haben. Das verdeutliche die weiter hohe Abhängigkeit der EU von der klimaschädlichen Energieproduktion und von den Produzenten fossiler Brennstoffe wie etwa Russland und Staaten des Nahen Ostens, die ebenfalls wie etwa Iran autoritär regiert werden. Es sei daher unerlässlich, dass ich die EU ehrgeizige Ziele für den Ausbau der regenerativen Energieproduktion zu setzen.
Noch in diesem Monat wollen die Staatschefs der EU über die zukünftige Klima- und Energiepolitik der Gemeinschaft beraten. In der vergangenen Woche hatten wir über eine vernichtende Kritik von Wirtschaftsforschern an den Plänen berichtet, die von EU-Kommission zur Energie- und Klimapolitik vorglegt worden waren. Diese seien nicht geeignet, die Klimaschutzziele der EU zu erreichen. Die Kommission schlägt vor, den Ausstoß von Treibhausgasemissionen in der EU bis 2030 um 40 Prozent gegenüber dem Niveau des Jahres 1990 zu verringern und den Anteil der erneuerbarer Energien auf mindestens 27 Prozent des Brutto-Endenergieverbrauchs zu steigern. Ein konkretes Ziel zur Steigerung der Energieeffizienz strebt sie nicht an. Das ist eine Abkehr von der bisherigen Politik der EU. Die Mitgliedsstaaten verfolgen gegenwärtig ein sogenanntes 20-20-20 Ziel: das bedeutet, das bis 2020 der Anteil der Erneuerbaren Energien am Energieverbrauch der EU auf 20 Prozent klettern, die Energieeffizienz um 20 Prozent zunehmen und die Klimabelastung um 20 Prozent sinken soll - alles im Vergleich zu 1990.
Ehrgeizige Zielvorgaben sollen Investitionen in Klimaschutz anstoßen
Die EU-Kommission stellt sich mit ihrer Empfehlung gegen die Forderung des EU-Parlaments, dass sich für neue und ehrgeizige Ziele ausgesprochen hat. Mit großer Mehrheit über alle Fraktionen hinweg hatte der Umweltausschuss des Parlaments vorgeschlagen, bis 2030 den Treibhausgasausstoß der Mitgliedsstaaten gegenüber 1990 um 40 Prozent zu verringern und den Anteil der Erneuerbaren Energien am Strom-Mix bis dahin auf 30 Prozent zu erhöhen. Zudem soll die Energieeffizienz um 40 Prozent verbessert werden. Davon übernahm die EU-Kommission jetzt nur den Vorschlag, die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent zu senken.
Zur Begründung ihrer Forderung haben die EU-Parlamentarier auf die Erfolge der aktuellen, ehrgeizigen Zielvorgabe verwiesen. So geht aus Zahlen von Eurostat hervor, dem statistischen Amt der EU, dass die EU-Staaten etwa den Anteil der Erneuerbaren Energien in wenigen Jahresn massiv erhöht haben. An der Spitze lag demnach Ende 2012 Schweden, wo mehr als die Hälfte des Energiebedarfs aus regenerativen Quellen gedeckt wurde, vor Lettland, Finnlad und Österreich mit jeweils weit über 30 Prozent. Im Durchschnitt aller 28 EU-Staaten alg der Anteil der Anteil der Erneuerbaren Energien bei rund Prozent. In Deutschland machten die Erneuerbaren im Jahr 2012 12,4 Prozent des Bruttoendenergieverbrauchs aus, im Vergleich zu 5,8 Prozent im Jahr 2004. Um das Gesamtziel von 20 Prozent für die EU zu erreichen, müssen die EU-Staaten verscheiden hohe Quoten erreichen. Für die Bundesrepublik liegt die Zielvorgabe bei 18,5 Prozent. Weil wie Deutschland viele Mitgliedsstaaten auf einem guten Weg sind, ihr Ziel zu erreichen, sind nun neue Vorgaben für 20130 erforderlich, um zustätzliche Investitionen in regenerative Energie anzustoßen. Doch dagegen wehrt sich die Lobby der Betreiber von Kohle, Gas- und Atomkraftwerken, zu deren Lasten der Ausbau der Erneuerbaren Energien ginge. Die aktuellen Milliardenverluste der deutschen RWE AG verdeutlichen dies (per Mausklick gelangen Sie zu unserem Beitrag über die verfehlte Strategie der Energiekonzerne in der EU).
Weltweit fließen viele Milliarden in die Kohleförderung
Philipp Vohrer ist Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). Er warnt davor, sich auf den Erfolgen der letzten Jahre auszuruhen und zu übersehen, dass weiter stark in herkömmliche Energieproduktion investiert wird. „Zwar haben die Erneuerbaren Energien schätzungsweise 1.700 Gigawatt (GW) der weltweit installierten Kapazität zur Stromerzeugung auf sich vereint.
Gleichzeitig ist aber der fossile Anlagenpark weiter stark gewachsen“, sagt Vohrer. Es gebe weiter strukturelle Hemmnisse für den Ausbau der Erneuerbaren Energien, vor allem aber werde deren Wachstum durch die massive Förderung fossiler und nuklearer Technologien erschwert. Vohrer verweist auf Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA), wonach sich die Subventionen für fossile Energien im vergangenen Jahr weltweit 544 Milliarden Dollar summierten – gegenüber rund 100 Milliarden Dollar an staatlicher Förderung für die Erneuerbaren. Nach IEA-Angaben erhöhte sich die weltweite Kohleförderung in den letzten zwanzig Jahren um mehr als 70 Prozent. In Deutschland wurden 2013 laut Angaben der AG Energiebilanzen 162 Milliarden Kilowattstunden (KWh) Braunkohlestrom produziert - so viel wie seit 1990 nicht mehr.
Deutsches Braunkohlekraftwerk. / Quelle: Fotolia
Atomkraft als riesiges Milliardengrab
Der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien fordert zudem mehr Presigerechtigkeit. Die immensen Umweltschäden durch konventionelle Energien würden bislang von der Allgemeinheit getragen und kaum bekannt gemacht. „Die Nutzung fossiler Energien muss endlich fair bepreist werden, damit ein stärkerer Anreiz zum Umstieg auf die Erneuerbaren besteht. Das gilt für Deutschland wie für andere Staaten“, so Vohrer.
Auch die Atomkraft verursacht ungeheure Kosten, die durch den Ausbau der regenerativen Energien vermindert werden können. Der WDR hat den dritten Jahrestag der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima zum Anlass genommen, um die hohen volkswirtschaftlichen Kosten der Atomkraft zu ermitteln. Insgesamt belief sich allein in 2012 der volkswirtschaftliche Schaden der Atomkraft nach Recherchen des WDR auf mehr als eine Billion US-Dollar (mehr darüber erfahren Sie hier).
Bedenklich ist, dass die EU-Kommission sich nicht für mehr Energieeffizienz einsetzt. Hier gibt es etwa in den Bereichen Wohnen und Verkehr noch enormes Potential, das Klima zu entlasten. Auch in der Bundesrepublik. „Deutschland gilt mit seinem Ausbau Erneuerbarer Energien zwar als Vorbild“, sagt Vohrer und ergänzt dazu: „Doch über diesen Erfolgen des EEG im Stromsektor darf nicht vergessen werden, dass die Energiewende im Wärme- und Verkehrsbereich bislang nur schleppend verläuft oder sogar stagniert - und das obwohl der Energiebedarf für Mobilität und Heizen rund drei Viertel zum gesamten Endenergieverbrauch in Deutschland beiträgt.“
Noch in diesem Monat wollen die Staatschefs der EU über die zukünftige Klima- und Energiepolitik der Gemeinschaft beraten. In der vergangenen Woche hatten wir über eine vernichtende Kritik von Wirtschaftsforschern an den Plänen berichtet, die von EU-Kommission zur Energie- und Klimapolitik vorglegt worden waren. Diese seien nicht geeignet, die Klimaschutzziele der EU zu erreichen. Die Kommission schlägt vor, den Ausstoß von Treibhausgasemissionen in der EU bis 2030 um 40 Prozent gegenüber dem Niveau des Jahres 1990 zu verringern und den Anteil der erneuerbarer Energien auf mindestens 27 Prozent des Brutto-Endenergieverbrauchs zu steigern. Ein konkretes Ziel zur Steigerung der Energieeffizienz strebt sie nicht an. Das ist eine Abkehr von der bisherigen Politik der EU. Die Mitgliedsstaaten verfolgen gegenwärtig ein sogenanntes 20-20-20 Ziel: das bedeutet, das bis 2020 der Anteil der Erneuerbaren Energien am Energieverbrauch der EU auf 20 Prozent klettern, die Energieeffizienz um 20 Prozent zunehmen und die Klimabelastung um 20 Prozent sinken soll - alles im Vergleich zu 1990.
Ehrgeizige Zielvorgaben sollen Investitionen in Klimaschutz anstoßen
Die EU-Kommission stellt sich mit ihrer Empfehlung gegen die Forderung des EU-Parlaments, dass sich für neue und ehrgeizige Ziele ausgesprochen hat. Mit großer Mehrheit über alle Fraktionen hinweg hatte der Umweltausschuss des Parlaments vorgeschlagen, bis 2030 den Treibhausgasausstoß der Mitgliedsstaaten gegenüber 1990 um 40 Prozent zu verringern und den Anteil der Erneuerbaren Energien am Strom-Mix bis dahin auf 30 Prozent zu erhöhen. Zudem soll die Energieeffizienz um 40 Prozent verbessert werden. Davon übernahm die EU-Kommission jetzt nur den Vorschlag, die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent zu senken.
Zur Begründung ihrer Forderung haben die EU-Parlamentarier auf die Erfolge der aktuellen, ehrgeizigen Zielvorgabe verwiesen. So geht aus Zahlen von Eurostat hervor, dem statistischen Amt der EU, dass die EU-Staaten etwa den Anteil der Erneuerbaren Energien in wenigen Jahresn massiv erhöht haben. An der Spitze lag demnach Ende 2012 Schweden, wo mehr als die Hälfte des Energiebedarfs aus regenerativen Quellen gedeckt wurde, vor Lettland, Finnlad und Österreich mit jeweils weit über 30 Prozent. Im Durchschnitt aller 28 EU-Staaten alg der Anteil der Anteil der Erneuerbaren Energien bei rund Prozent. In Deutschland machten die Erneuerbaren im Jahr 2012 12,4 Prozent des Bruttoendenergieverbrauchs aus, im Vergleich zu 5,8 Prozent im Jahr 2004. Um das Gesamtziel von 20 Prozent für die EU zu erreichen, müssen die EU-Staaten verscheiden hohe Quoten erreichen. Für die Bundesrepublik liegt die Zielvorgabe bei 18,5 Prozent. Weil wie Deutschland viele Mitgliedsstaaten auf einem guten Weg sind, ihr Ziel zu erreichen, sind nun neue Vorgaben für 20130 erforderlich, um zustätzliche Investitionen in regenerative Energie anzustoßen. Doch dagegen wehrt sich die Lobby der Betreiber von Kohle, Gas- und Atomkraftwerken, zu deren Lasten der Ausbau der Erneuerbaren Energien ginge. Die aktuellen Milliardenverluste der deutschen RWE AG verdeutlichen dies (per Mausklick gelangen Sie zu unserem Beitrag über die verfehlte Strategie der Energiekonzerne in der EU).
Weltweit fließen viele Milliarden in die Kohleförderung
Philipp Vohrer ist Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). Er warnt davor, sich auf den Erfolgen der letzten Jahre auszuruhen und zu übersehen, dass weiter stark in herkömmliche Energieproduktion investiert wird. „Zwar haben die Erneuerbaren Energien schätzungsweise 1.700 Gigawatt (GW) der weltweit installierten Kapazität zur Stromerzeugung auf sich vereint.

Deutsches Braunkohlekraftwerk. / Quelle: Fotolia
Atomkraft als riesiges Milliardengrab
Der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien fordert zudem mehr Presigerechtigkeit. Die immensen Umweltschäden durch konventionelle Energien würden bislang von der Allgemeinheit getragen und kaum bekannt gemacht. „Die Nutzung fossiler Energien muss endlich fair bepreist werden, damit ein stärkerer Anreiz zum Umstieg auf die Erneuerbaren besteht. Das gilt für Deutschland wie für andere Staaten“, so Vohrer.
Auch die Atomkraft verursacht ungeheure Kosten, die durch den Ausbau der regenerativen Energien vermindert werden können. Der WDR hat den dritten Jahrestag der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima zum Anlass genommen, um die hohen volkswirtschaftlichen Kosten der Atomkraft zu ermitteln. Insgesamt belief sich allein in 2012 der volkswirtschaftliche Schaden der Atomkraft nach Recherchen des WDR auf mehr als eine Billion US-Dollar (mehr darüber erfahren Sie hier).
Bedenklich ist, dass die EU-Kommission sich nicht für mehr Energieeffizienz einsetzt. Hier gibt es etwa in den Bereichen Wohnen und Verkehr noch enormes Potential, das Klima zu entlasten. Auch in der Bundesrepublik. „Deutschland gilt mit seinem Ausbau Erneuerbarer Energien zwar als Vorbild“, sagt Vohrer und ergänzt dazu: „Doch über diesen Erfolgen des EEG im Stromsektor darf nicht vergessen werden, dass die Energiewende im Wärme- und Verkehrsbereich bislang nur schleppend verläuft oder sogar stagniert - und das obwohl der Energiebedarf für Mobilität und Heizen rund drei Viertel zum gesamten Endenergieverbrauch in Deutschland beiträgt.“