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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie, Meldungen
Experten fordern starke Kappung der Solarstromtarife - Studie sieht deutsche Solarhersteller mit dem Rücken zur Wand
Jetzt wird es eng für die deutschen Solarhersteller. Ihnen drohen für 2011 zusätzliche Kürzungen der deutschen Sonnenstromtarife. Erste Stimmen aus dem Regierungslager über entsprechende Pläne waren bereits zu vernehmen gewesen (wir
berichteten). Doch nun sprechen sich auch bekannte Unterstützer der deutschen Photovoltaik in einem Appell an Abgeordnete des Bundestages für eine rasche Kürzung der Vergütung für Sonnenstrom über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung, der nach ihren Angaben dieses Schreiben an die Parlamentarier bereits vorliegt.
Demnach fordern etwa Felix Mattes vom Freiburger Öko-Institut, Manfred Fischedick vom Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie und Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) aus Berlin eine umfassende und zügige Reform der Energiepolitik. Sie warnen davor, dass Haushalte und Unternehmen durch steigende Stromkosten bald so stark belastet werden, dass die Akzeptanz für alternative Energien schwindet.
Dem Bericht zufolge befürchten die Experten eine "Überförderung" der deutschen Photovoltaik sowie Mitnahmeeffekte durch das so genannte Grünstrom-Privileg im EEG. Erzeuger von Ökostrom erhalten demnach hohe Entgelte für das Einspeisen der Elektrizität. Finanziert wird dies aus einer Umlage, die die Kunden zahlen. Dieses macht es möglich, das Energieunternehmen, die mindestens 50 Prozent ihres Stroms direkt von Grünstromanlagen erhalten, keine EEG-Umlage entrichten. Solche Anlagen fallen dann aus der EEG-Förderung heraus. Weil etwa große Windkraftprojekte zunehmend relativ günstig Elektrizität erzeugen und damit die Attraktivität von Windstrom steigt, könnte diese Möglichkeit verstärkt genutzt werden. Mögliches Ergebnis: immer weniger Stromabnehmer würden die EEG-Umlage aufbringen. Deren Belastung würde folglich steigern.
Dagegen ist Solarstrom vergleichsweise teuer, trotz der starken Tarifkürzungen seit Anfang 2010, durch die die Vergütung binnen eines Jahres um etwa ein Drittel gekappt wurde. Der Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) hat bereits seine Zustimmung dafür signalisiert, Teile der im EEG für Anfang 2012 festgeschriebenen Tarifsenkung in den Sommer 2011 vorzuziehen, um die EEG-Kosten zu dämpfen (wir
berichteten auch darüber). Ein „Einschwingen“ des Marktes auf einen jährlichen Zubau zwischen 3.000 und 5.000 Gigawatt pro Jahr müsse das Ziel sein. Das wäre eine Halbierung des Zubaus im Boomjahr 2010. Eine Beschränkung der Neuinstallationen auf rund 3.500 Gigawatt fordern die Experten in ihrem Brief an die Abgeordneten. Sie halten es dazu aber für erforderlich, dass die Vergütungssätze drastisch gekappt werden und das Grünstrom-Privileg aus EEG gestrichen wird.
Am 1. Januar tritt bereits eine Degression der Solarstromtarife in Kraft, mit der sich die Vergütung binnen eines Jahres um rund ein Drittel verringert hat. Zwar würden weitere Einschnitte bei den deutschen Photovoltaiktarifen auch die Margen von Solarherstellern aus dem Ausland belasten. Doch die deutschen Marktakteure sind bislang recht stark von ihrem Heimnimbus als Qualitätshersteller abhängig und benötigen Zeit, ihr Auslandsgeschäft weiter auszubauen. Zudem werden etwa chinesische Konkurrenten in ihrer Heimat durch üppige Kredite der von Peking kontrollierten Banken unterstützt. Sie können so Ihre Kapazitäten zu günstigen Bedingungen massiv ausbauen und durch Skaleneffekte ihre Produktionskosten weiter senken. Deutsche Hersteller haben solche Privilegien nicht.
Eine Studie der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) im Auftrag der „Wirtschaftswoche“ hat jetzt ermittelt, dass die deutsche Solarbranche ohnehin bereits mit dem Rücken zur Wand steht. "Solarpaneele werden bald genauso fast ausschließlich aus Asien kommen wie heute schon Fernsehgeräte und Computer", erklärte Wolfgang Hummel, Leiter der Studie.
Chinesische Hersteller können der Studie zufolge bereits zu etwa einem Fünftel billiger als die deutsche Konkurrenz produzieren und haben zugleich bei der Qualität stark aufgeholt. Im ersten Halbjahr sei bereits rund die Hälfte der in Deutschland neu installierten Solarmodule in China produziert worden. Deutsche Solarhersteller hätten nur noch einen Anteil von zwölf Prozent erreicht.
Die Studie sagt eine Bereinigung des Photovoltaik-Marktes in Deutschland voraus und nennt etwa Solon, Q-Cells und Conergy als gefährdete Unternehmen. Hohe Schulden und wenig Finanzkraft ließen nur wenig Spielraum für weiteres Wachstum oder eine Expansion ins Ausland. Dagegen sei die Bonner SolarWorld AG der Konkurrenz aus Asien gewachsen. Q-Cells-Chef Nedim Cen hat dieser Einschätzung gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung energisch widersprochen. "Die Studie beruht auf den Zahlen von 2009, das von notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen geprägt waren", so Cen, der das Unternehmen in den letzten 18 Monaten stark umgekrempelt hat. Er verwies darauf, das Q-Cells nach 1,356 Milliarden Euro Verlust in 2009 in diesem Jahr 75 bis 80 Millionen Euro Gewinn erwirtschaften dürfte.
Bildhinweis: Q-Cells hat sich breiter aufgestellt und errichtet jetzt auch Solarparks. / Quelle: Unternehmen

Demnach fordern etwa Felix Mattes vom Freiburger Öko-Institut, Manfred Fischedick vom Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie und Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) aus Berlin eine umfassende und zügige Reform der Energiepolitik. Sie warnen davor, dass Haushalte und Unternehmen durch steigende Stromkosten bald so stark belastet werden, dass die Akzeptanz für alternative Energien schwindet.
Dem Bericht zufolge befürchten die Experten eine "Überförderung" der deutschen Photovoltaik sowie Mitnahmeeffekte durch das so genannte Grünstrom-Privileg im EEG. Erzeuger von Ökostrom erhalten demnach hohe Entgelte für das Einspeisen der Elektrizität. Finanziert wird dies aus einer Umlage, die die Kunden zahlen. Dieses macht es möglich, das Energieunternehmen, die mindestens 50 Prozent ihres Stroms direkt von Grünstromanlagen erhalten, keine EEG-Umlage entrichten. Solche Anlagen fallen dann aus der EEG-Förderung heraus. Weil etwa große Windkraftprojekte zunehmend relativ günstig Elektrizität erzeugen und damit die Attraktivität von Windstrom steigt, könnte diese Möglichkeit verstärkt genutzt werden. Mögliches Ergebnis: immer weniger Stromabnehmer würden die EEG-Umlage aufbringen. Deren Belastung würde folglich steigern.
Dagegen ist Solarstrom vergleichsweise teuer, trotz der starken Tarifkürzungen seit Anfang 2010, durch die die Vergütung binnen eines Jahres um etwa ein Drittel gekappt wurde. Der Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) hat bereits seine Zustimmung dafür signalisiert, Teile der im EEG für Anfang 2012 festgeschriebenen Tarifsenkung in den Sommer 2011 vorzuziehen, um die EEG-Kosten zu dämpfen (wir

Am 1. Januar tritt bereits eine Degression der Solarstromtarife in Kraft, mit der sich die Vergütung binnen eines Jahres um rund ein Drittel verringert hat. Zwar würden weitere Einschnitte bei den deutschen Photovoltaiktarifen auch die Margen von Solarherstellern aus dem Ausland belasten. Doch die deutschen Marktakteure sind bislang recht stark von ihrem Heimnimbus als Qualitätshersteller abhängig und benötigen Zeit, ihr Auslandsgeschäft weiter auszubauen. Zudem werden etwa chinesische Konkurrenten in ihrer Heimat durch üppige Kredite der von Peking kontrollierten Banken unterstützt. Sie können so Ihre Kapazitäten zu günstigen Bedingungen massiv ausbauen und durch Skaleneffekte ihre Produktionskosten weiter senken. Deutsche Hersteller haben solche Privilegien nicht.
Eine Studie der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) im Auftrag der „Wirtschaftswoche“ hat jetzt ermittelt, dass die deutsche Solarbranche ohnehin bereits mit dem Rücken zur Wand steht. "Solarpaneele werden bald genauso fast ausschließlich aus Asien kommen wie heute schon Fernsehgeräte und Computer", erklärte Wolfgang Hummel, Leiter der Studie.

Die Studie sagt eine Bereinigung des Photovoltaik-Marktes in Deutschland voraus und nennt etwa Solon, Q-Cells und Conergy als gefährdete Unternehmen. Hohe Schulden und wenig Finanzkraft ließen nur wenig Spielraum für weiteres Wachstum oder eine Expansion ins Ausland. Dagegen sei die Bonner SolarWorld AG der Konkurrenz aus Asien gewachsen. Q-Cells-Chef Nedim Cen hat dieser Einschätzung gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung energisch widersprochen. "Die Studie beruht auf den Zahlen von 2009, das von notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen geprägt waren", so Cen, der das Unternehmen in den letzten 18 Monaten stark umgekrempelt hat. Er verwies darauf, das Q-Cells nach 1,356 Milliarden Euro Verlust in 2009 in diesem Jahr 75 bis 80 Millionen Euro Gewinn erwirtschaften dürfte.
Bildhinweis: Q-Cells hat sich breiter aufgestellt und errichtet jetzt auch Solarparks. / Quelle: Unternehmen