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First Solar kappt erneut die Jahresprognose

Kurz nach dem Rücktritt des bisherigen Firmenchefs Rob Gillette hat First Solar die Prognose für das Gesamtjahr erneut gekürzt. Demnach rechnet der Solarkonzern aus Tempe im US-Bundesstaat Arizona für 2011 nur noch mit einem Umsatz von 3,0 bis 3,3 Milliarden Dollar und einem Nettogewinn von 6,5 bis 7,5 Dollar je Aktie. Zuletzt hatte First Solar die Jahresprognose im August reduzieren müssen, auf 3,6 bis 3,7 Milliarden Dollar Umsatz und 9,25 bis 9,75 Dollar Gewinn je Aktie. Zuvor war First Solar von einem Jahresumsatz von bis zu 3,8 Milliarden Dollar und 9,9 bis 9,5 Dollar Gewinn je Aktie ausgegangen.

Ferner gab das Unternehmen Geschäftszahlen für das dritte Quartal bekannt, deutlich vor dem eigentlich erst für den 3.11. angekündigten Termin. Offenbar will es damit die Kapitalmärkte beruhigen. Denn nachdem Chief Executive Officer (CEO) Gillette ohne nähere Begründung von einem Tag auf den anderen das Unternehmen verlassen musste, blühten die Spekulationen über die Hintergründe und stürzte die Aktie massiv ab (wir Opens external link in new windowberichteten). Trotz der gekürzten Jahresprognose können sich die Quartalszahlen durchaus sehen lassen. Im drittenQuartal sprang der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 798 Millionen auf eine Milliarde Dollar. Der Nettogewinn kletterte von 2,04 auf 2,25 Dollar je Aktie.

Der Solarkonzern gab nun auch eine Begründung für die Entlassung von Gillette bekannt. Demnach strebt der Verwaltungsrat einen Strategieschwenk des weltweit größten Herstellers von Dünnschicht-Solarmodulen an. Der hatte in den zwei Jahren unter der Führung von  Gillette seine Produktion massiv ausgebaut und die Jahreskapazität auf über 2,2 Megawatt verdoppelt. Dabei gibt es nur wenige Länder weltweit, in denen jährlich eine Nachfrage für Solarmodule mit auch nur einem MW besteht. Zudem existieren aktuell massive Überkapazitäten im Weltmarkt für Solarkomponenten.

Unter neuer Führung soll nun bei First Solar ein Strategieschwenk erfolgen. Die Investitionspläne für 2012 würden geschrumpft, hieß es nun. Das Unternehmen wolle die Investitionen auf Märkte konzentrieren, die nicht abhängig seien von aktuellen staatlichen Förderbedingungen. Zum Beispiel war der Solarkonzern im wichtigen deutschen Markt zu starken Preisnachlässen gezwungen, als dort die Einspeisetarife für neue Solaranlagen stark beschnitten wurden.

First Solar Inc. WKN A0LEKM / ISIN US3364331070
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